Hopeless Love - Jily Fanfiction

"Verdammt nochmal Sirius, was war das denn eben?!"

„Oh scheiße", hörte ich mich selbst sagen, als ich in das schockierte Gesicht von Sirius schaute. Ich schaute zurück zu Marlene und merkte, wie sie ihren Freund ebenfalls anstarrte. Es war als hätte man die Zeit angehalten, oder als würde alles nur noch in Zeitlupe passieren.

Sirius fing sich als erstes wieder. Nein, das kommt falsch rüber. Er war der erste, der wieder etwas sagte, dies hatte jedoch nichts mit ‚sich fangen' zu tun. „Bei Merlins Bart", sagte er nur geschockt und verließ so schnell den Raum, wie er auch gekommen war.

Diese Reaktion lies Marlene in Tränen ausbrechen und das passierte echt nicht häufig. Wenn Marlene weinte, dann nur wenn sie wirklich verzweifelt war. James stand noch immer etwas hilflos im Raum, während Emilia unsere beste Freundin umarmte. Ich ging ebenfalls auf sie zu, umarmte sie kurz und sagte:

„Sei mir nicht böse, aber ich muss kurz noch was erledigen" Schnellen Schrittes ging ich an meinem Freund vorbei und auf das Portraitloch zu.

„Lily, wo willst du-", doch weiter kam James nicht und ich trat, ohne zu warten raus auf den Gang. Ich wusste, dass James mir folgen würde und damit sollte ich recht behalten. Ich bemerkte, wie er mir hinterher gelaufen kam. „Lily, was hast du vor?", fragte er skeptisch und hatte tatsächlich Schwierigkeiten bei meiner Geschwindigkeit mitzuhalten.

„Ich werde deinem besten Freund jetzt erstmal gehörig den Kopf waschen!"

Plötzlich hielt mich James am Arm zurück und ich blieb stehen. „Das kann ich vollkommen verstehen und ich helfe dir gerne dabei, aber kannst du mir mal sagen, was das da eben war?"

„Ich habe gerade nicht die Zeit und die Lust dazu dir alles bis ins kleinste Detail zu erklären und wenn dann soll das auch Marlene tun. Kurzfassung: Es könnte sein, dass Marlene schwanger ist, von Sirius. Und ich bitte dich jetzt zwei Sachen zu tun. Erstens: Wo denkst du würde Sirius sich am ehesten aufhalten?"

Er überlegte kurz. „Es gibt viele Möglichkeiten, aber ich habe die Karte der Rumtreiber dabei, also kann ich das nachgucken" Mit einem erwartungsvollen Blick bedeutet ich ihm das zu tun. Mein Freund tat mir schon ein bisschen leid, aber in dem Moment war das wichtigste für mich, meine beste Freundin wieder glücklich zu machen... und Sirius eine reinzuhauen. „Er ist auf dem Nordturm"

„Danke! Und jetzt kommen wir zum zweiten Punkt: Ich möchte mit Sirius allein reden, wenn das nicht klappt hole ich dich, aber ich möchte es erstmal probieren. Bitte geh zu Marlene und Emilia und sorg dafür, dass sich Marlene den Umständen entsprechend wieder etwas besser fühlt", befahl ich ihm und überraschenderweise nickte er. James drückte mir einen Kuss auf die Lippen, der für kurze Zeit mein Herz weich werden ließ, ehe wir uns lösten und jeder eine Aufgabe erfüllen musste.

Auf dem Weg zum Nordturm ging ich leise fluchend vor mir hin. Ich hatte ja jetzt durch die bevorstehenden UTZ Prüfungen nicht schon genug um die Ohren nein, da musste ich auch noch meinem besten Freund eine Standpauke erteilen. Ich überlegte vorher nicht großartig, was ich ihm alles sagen wollte. Das würde ich dem Zufall überlassen.

Als ich den Turm betrat erblickte ich direkt Sirius auf dem Boden mit einer Flaschen Feuerwhiskey in der Hand. Er bemerkte mich erst, als ich unmittelbar vor ihm stand und ihm die Flasche aus der Hand nahm. Erleichtert stellte ich fest, dass diese noch fast ganz voll war.

„Was soll das?", beschwerte er sich.

„Was das soll?! Das fragst du mich ernsthaft?", schnauzte ich ihn an. „Verdammt nochmal Sirius, was war das denn eben? Weißt du, was du Marlene mit deiner Reaktion angetan hast?!"

„Ich bin doch nur gegangen"

„Und das war mit das verletzendste, was du überhaupt tun konntest", erwiderte ich.

„Wie hättest du denn reagiert?"

„Keine Ahnung, ich bin nicht diejenige, die jemanden vielleicht geschwängert hat"

Verzweifelt fuhr sich Sirius durch sein Haar. „Mann, ich kann jetzt einfach kein Vater werden!"

„Bei Merlins Bart Sirius, du benimmst dich wie ein fünfjähriger. Noch steht das doch überhaupt nicht fest und anstatt, dass du mit Marlene ganz normal redest oder ihr es erstmal herausfindest, haust du einfach ab, wie ein Feigling"

„Ich bin ein Feigling?!"

„Ja. Ja, das bist du! Du hast in der ganzen Sache genauso Schuld, wie Marlene auch, nur dass Marlene nicht einfach so weglaufen kann. Sie ist die Gearschte, denn sie ist vielleicht schwanger und nicht du!", warf ich ihm an den Kopf und wurde dabei von Wort zu Wort immer lauter. „Aber es ist ja einfacher sich aus der Verantwortung zu ziehen, anstatt dafür gerade zu stehen. Ein Mann kann halt einfach abhauen, ohne dass es irgendwelche Konsequenzen für ihn hat. Und du fragst mich noch, ob du wirklich ein Feigling bist?! Die Antwort ist nämlich eindeutig"

„Verdammt nochmal Lily, ich kann einfach kein Vater werden. Ich habe als Eltern das beschissenste Beispiel überhaupt und du verlangst von mir, dass ich dann auf tolle Familie spiele, wenn eine sehr große Wahrscheinlichkeit darin besteht, dass das Kind genauso aufwächst wie ich? Dass ich ein genauso scheiß Vater werde, wie mein Vater es ist?!", entgegnete Sirius.

„Meinst du Marlene will jetzt Mutter werden? Außerdem weiß doch noch niemand, ob sie wirklich schwanger ist du Vollidiot! Und selbst wenn, dann gibt es hunderte von Möglichkeiten, die ihr habt. Nur du musst mit ihr reden. Weißt du eigentlich, wie sehr du sie verletzt hast?!"

„Das wollte ich nicht", sagte mein bester Freund jetzt leise.

Verzweifelt fuhr ich mir über mein Gesicht. „Ich weiß Sirius, aber du musst das wieder gut machen und darfst sie gerade jetzt nicht alleine lassen", antwortete ich jetzt etwas ruhiger.

„Du hast Recht, ich muss mit ihr reden. Danke, dass du mir den Kopf gewaschen hast" Sirius kam vorsichtig ein paar Schritte auf mich zu. Er hatte glaube ich Angst, dass ich ihn verhexen würde, wenn er mir zu nah kommen würde, doch kurzerhand umarmte ich ihn.

„Damit aber eins klar ist, mir tut es nicht leid, dass ich dich einen Vollidioten genannt habe", sagte ich noch, was Sirius leicht zum Lachen brachte.