"Ein Gentleman schweigt und genießt"

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„Wie bitte?", fragte Sirius langsam und starrte mich immer noch an.

„Pad, gib es doch einfach zu", schaltete sich James lachend ein.

Sirius seufzte. „Wie definieren wir rummachen?", fragte er völlig offen, so als ob er über Quidditch reden würde.

Unweigerlich musste ich lachen, denn genau das hatte ich James vor ein paar Wochen auch, bezüglich unserer Wette gefragt. „Mit rummachen meinen wir Sex", antwortete ich.

„Seit wann nimmst du dieses Wort in den Mund Lily, ich bin schockiert", sagte Sirius gespielt geschockt und legte sich eine Hand auf die Brust.

„Was, meinst du das Wort Sex? Ich bin nicht ganz so prüde, wie du vielleicht denkst und jetzt zurück zu unserer Frage"

„Also wenn ihr mit rummachen Sex meint, dann ja. Ihr wisst gar nicht, wie heiß-", antwortete er, ohne darüber nachzudenken.

„Bei Merlin Sirius!", unterbrach ich ihn ungläubig. „Wann?"

„Hm, lass mich überlegen. Das erste Mal ungefähr gegen Ende des sechsten Jahres-"

„Moment, das erste Mal? Gab es noch mehrere Male?", fragte James.

„Ja, aber so langsam fange ich an mir Gedanken zu machen, weil meine Regel besagt, dass ich es jetzt nur noch einmal mit ihr machen darf"

„Du bist unmöglich, Sirius! Warum hast du uns nie was gesagt und es nie zugegeben?", fragte James und schaute meinen besten Freund teils amüsiert, teils geschockt an.

„Ein Gentleman schweigt und genießt", erwiderte Sirius schlicht und verließ mit diesen Worten das Zimmer.

„Wow", war das einzige, was ich sagen konnte, als sich die Zimmertür schloss.

„Ja, wow!", stimmte James mir zu und drehte sich dann zu mir. „Das heißt aber auch, dass du mir drei Galleonen schuldest"

Zwei Tage später am Weihnachtsmorgen wachte ich, wie auch schon am Tag zuvor, in James Armen auf. Geweckt wurde ich allerdings nicht, weil mein Körper entschieden hatte, nicht mehr schlafen zu wollen, sondern von einem mehr als aufgeregtem Sirius, der wie ein kleines Kind durch James' Zimmer hüpfte.

„Erinnere mich daran, heute Nacht mein Zimmer abzuschließen", grummelte James und richtete sich auf.

„Es ist Weihnachten! Es sind wahrscheinlich schon Geschenke unten", sagte Sirius voller Euphorie und rannte wieder aus dem Zimmer. James und ich nutzen die Siriusfreie Zeit, um uns anzuziehen und schließlich auch ins Wohnzimmer zu gehen. Nachdem wir die Geschenke ausgepackt hatten (James Eltern hatten mir auch was geschenkt, was ich eigentlich nicht annehmen wollte, doch unter James' warnenden Blick, es doch entgegengenommen hatte), gab es Frühstück.

„Eigentlich hatte ich darüber nachgedacht dieses Jahr wieder eine Weihnachtsparty zu veranstalten, habe mich dann aber dagegen entschieden. In den letzten Jahren war es immer so unglaublich stressig und ich werde ja auch nicht jünger. Deswegen wird heute Abend alles ganz gemütlich ablaufen", erzählte Euphemia, als wir am Tisch saßen.

„Und das ist mehr als ok. Du musst dir nicht mehr so einen Stress machen, wie in den letzten Jahren", erwiderte Fleamont und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Ich ertappte mich bei dem Gedanken, dass ich gerne in vierzig Jahren genauso mit James wäre, wie seine Eltern.

„Was haltet ihr drei davon ein bisschen Quidditch zu spielen. Ich könnte echt mal wieder eine Runde auf dem Besen gebrauchen", schlug James' Mutter vor.

„Lily mag kein-", fing James an, doch ich unterbrach ihn.

„Ich hätte nichts dagegen", erwiderte ich und bemerkte James' und Sirius' überraschte Blicke. Jetzt war also der Moment gekommen, wo ich ihnen mein größtes Geheimnis offenbarte. Ich schenkte ihnen einen herausfordernden Blick, den sie unkommentiert auf sich ruhen ließen.

Hopeless Love - Jily FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt