"Bist du ein Todesser?"

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Ich versteifte mich. „Was willst du hier?" Ich erschrak mich selbst, als ich die eisige Kälte in meiner Stimme wahrnahm. Doch bevor Snape mir antworten konnte, hörte ich Schritte hinter mir und James' Stimme.

„Lily, wer ist da?", sagte er und ich spürte, wie er der Tür immer näherkam. „Was zum Teufel willst du hier Schniefelus?", fauchte James und ich nahm war, wie seine Hand automatisch nach seinem Zauberstab griff.

„Lily-", fing Snape an, doch mein Mann unterbrach ihn direkt.

„Hau ab Schniefelus! Und rede nicht mit Lily, du hast schon genug Schaden angerichtet in den letzten Jahren"

Langsam drehte ich mich zu James und schaute zu ihm hoch. „James, ich regle das schon, geh du wieder ins Wohnzimmer", sagte ich sanft.

„Lily, ich lass dich nicht alleine mit-"

„Geh James. Bitte!", sagte ich nachdrücklich und schaute ihn aufmerksam in die Augen. Er erwiderte meinen Blick und die Härte, die in diesem lag, ließ mir einen kalten Schauer den Rücken runter laufen. Doch ich war mir sicher, dass auch in meinem Blick die gleiche Härte lag. James schaute dann zu Snape, drehte sich dann langsam um und ging zurück ins Wohnzimmer zu den anderen.

Ich griff mir meinen Schlüssel, trat aus der Tür und zog diese hinter mir zu. Obwohl es für März relativ warm war, zitterte ich etwas und schlang meine Arme um meinen Körper. Snape schaute auf seine Füße, während ich ihn unentwegt anstarrte.

„Was willst du hier Snape?", fragte ich schließlich.

„Ich, ich-", fing er an, doch unterbrach sich selbst. Er schaute mich immer noch nicht an.

Ich seufzte. So langsam war meine Geduld am Ende. „Snape, sag mir jetzt, warum du hier mitten am Tag vor meinem Haus auftauchst. Was willst du von mir?"

„Es- es tut mir alles so leid was passiert ist Lily. Du- Ich möchte doch nur, dass du mir verzeihst und wir Freunde sein können, wie früher", sagte er schließlich.

Lange Zeit sagte ich nichts, wägte meine Antworten ab. Es gab so viel, was ich ihm sagen wollte, wobei ich aber so wenig wie möglich mit ihm reden wollte. „Sag mir bitte eins Snape", erwiderte ich. „Gehörst du zu ihnen?"

„Zu wem?", fragte er, obwohl er genau wusste, worauf ich hinauswollte.

„Bist du ein Todesser?", fragte ich und spürte wie sich Tränen der Wut in meinen Augen anbahnten. Denn ich kannte die Antwort schon, doch ich wollte sie offiziell aus seinem Mund hören. Egal wie sehr es wehtun würde.

„Ja, aber-", antwortete er, doch weiter kam er nicht, denn ich hatte ihm eine schallende Backpfeife verpasst. Ich schaute ihn wütend und verletzt an. Man konnte sehen, dass sich da, wo ich ihn getroffen hatte, seine Wange rot färbte.

„Noch ein schönes Leben Snape!", war das Einzige, was ich noch sagte, bevor ich mich umdrehte und die Haustür wieder aufschloss, ohne mich noch einmal umzudrehen. Sobald ich eingetreten war, schloss ich die Tür direkt hinter mir, schmiss den Schlüssel auf den kleinen Tisch im Flur und lehnte mich an die Tür. Tränen bahnten sich ihren Weg an, doch ich hielt sie zurück. Wegen diesem Arschloch wollte ich keine Tränen vergießen!

Mir war übel und fühlte mich leer. Ich hatte es gewusst, ich hatte es die ganze Zeit gewusst. Doch die Bestätigung aus seinem Mund zu hören tat unerwartet weh. Zwar hatte ich schon längst mit ihm und unserer Freundschaft abgeschlossen, aber ich konnte die Vergangenheit nicht ändern. Ob ich es wollte oder nicht, er würde immer ein Teil von meiner Vergangenheit sein. Und es tat weh Leute zu verlieren, denen man einmal nahestand und dabei war es egal wie scheiße sie sich verhalten hatten.

Ich ging nicht direkt ins Wohnzimmer zurück, sondern rannte die Treppe hoch und bahnte mir den direkten Weg in unser Badezimmer an. Ich schloss mich ein und ging zum Waschtisch. Mein Spiegelbild starrte mich an. Dann machte ich den Wasserhahn an und spritzte mir Wasser ins Gesicht. Ich versuchte alles wegzuwaschen, doch es wurde einfach nicht besser.

Nicht weinen, nicht weinen. Nicht wegen diesem Typen!

Ich musste mich zusammenreißen. Es war James Geburtstag und wir sollten eigentlich Spaß haben und gut drauf sein und dann kam sowas. Snape hatte alles versaut, doch ich wusste, dass es jetzt an mir lag, ob der Tag komplett im Eimer war oder wir wenigstens wieder etwas Spaß haben konnten.

Ich biss mir auf die Lippe, entriegelte die Tür und stieg langsam die Treppe hinunter. Bevor ich ins Wohnzimmer ging, atmete ich einmal tief durch. Als ich eintrat, richteten sich alle Augen auf mich, doch ich ging einfach nur zu James, der mich eingehend anschaute und lehnte mich an ihn.

Wir genossen noch den restlichen Tag so gut es ging. Gegen Mitternacht gingen unsere Freunde dann und James seufzte, als er die Tür hinter ihnen schloss und sich langsam zu mir umdrehte. Ich schaute ihn an, ohne etwas zu sagen und er erwiderte meinen Blick. Er schien zu überlegen, was er sagen sollte.

Hopeless Love - Jily FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt