• Mira Niehaus •
„Lonely is not being alone,
it's the feeling that no one cares."Mira war nicht in Salem aufgewachsen, doch es war über die Jahre, die sie nun schon bei ihrer Adoptivfamilie lebte, ihr Zuhause geworden. Die erste Pause des ersten Schultags war gerade durch ein schrilles Klingeln eingeläutet worden und zufrieden packte sie ihre Sachen zusammen. Tatsächlich war ihre erste Rede als Schülersprecherin besser gelaufen als erwartet.
Mit einem selbstbewussten Lächeln grüßte sie jeden, der ihr über den Weg lief. Das Adrenalin hatte sich in ihren Adern noch nicht gänzlich verflüchtigt und ließ sie geradezu vor Übermut überlaufen. In diesem Moment fühlte sie sich, als könne sie Bäume ausreißen, wozu wohl gehörte den allerbesten Abiball auf die Beine zu stellen, eine unvergessliche Abschlussfahrt zu organisieren und dafür zu sorgen, dass ihr Jahrgang mit ihrem Chaostag am letzten Schultag auf ewig in Erinnerung bleiben würde.
In der riesigen Pausenhalle hielt sie für einen Augenblick inne und sog erwartungsvoll die abgestandene Luft ein. Der Raum war gefüllt mit Unmengen an Schülern und zahlreichen Tischen, doch zwei Tische, die allerbesten, waren stets reserviert für die Oberstufenschüler. An dem rechten saßen wie schon im Jahr zuvor die Zwölftklässler, doch an dem anderen konnte sie einige ihrer Freunde entdecken. Lange hatte Mira auf diesen Moment gewartet. Endlich hatten sie das Privileg an diesem Tisch zu sitzen. Womöglich war es albern, doch es war nun einmal Tradition an ihrer Schule.
Ihr Lächeln verstärkte sich, als sie die erwartungsvoll angehaltene Luft ausstieß und sich zu ihren Klassenkameraden gesellte. Der Tisch war voll, voller als voll, so voll, dass Stühle von den umliegenden Tischen herbeigezogen worden waren und teilweise eine dritte Reihe bildeten.
„Oh Mira, das war so cool!", quietschte der Schülersprecherin plötzlich eine aufgeregte Stimme ins Ohr. „Du wirst sehen, wir werden das rocken! Der Abiball wird das Ereignis des Jahres werden mit deiner Abschlussrede!"
„Erst einmal müssen wir unser Abitur schaffen, liebste Val", warf Mira schmunzelnd ein, woraufhin Valerie eine Schnute zog und ihr langes, seidiges blondes Haar nach hinten warf. „Trotzdem können wir uns doch schon einmal Gedanken machen, mit wem wir hingehen. Je früher, desto besser. Ich bin mir sicher, dass Felix dich fragen wird."
„Wenn der sich traut", lachte sie und warf einen Seitenblick auf besagten Jungen, der sich in der ersten Reihe am Tisch gerade eine Blondine auf den Schoß angelte und nebenbei über einen Witz von Marian zu lachen schien. Mira verdrehte die Augen, doch der Mangel an Plätzen schien den Jungs augenscheinlich zu gefallen. Obwohl sie und Felix kein Paar waren und sie mittlerweile eigentlich daran gewöhnt sein musste, dass er sich des Öfteren mit anderen Mädchen vergnügte, so konnte sie den Stich in ihrer Brust kaum ignorieren.
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𝐒𝐀𝐋𝐄𝐌 | Staffel 1
Paranormal❝𝐒𝐨𝐦𝐞𝐭𝐡𝐢𝐧𝐠 𝐰𝐢𝐜𝐤𝐞𝐝 𝐭𝐡𝐢𝐬 𝐰𝐚𝐲 𝐜𝐨𝐦𝐞𝐬.❞ Die vier Jugendlichen Marian, Jonas, Lily und Mira haben nichts gemeinsam, bis auf die Tatsache, dass sie eines Nachmittags gemeinsam nachsitzen müssen. Durch einen ihnen unerklärlichen G...