• Jonas Nielsen •
„The true sign of intelligence
is not knowledge,
but imagination."Jonas verabschiedete sich früh von seinen Eltern. Er plante gerne etwas mehr Zeit für seinen Weg in die Schule ein, den er wie so oft zu Fuß zurücklegte. Er trat durch die Wohnung und stand schließlich in dem kleinen Souvenirshop seiner Mutter. Sofort kroch ihm der Geruch zahlreicher Kräuter und Öle in die Nase, die er jedoch kaum mehr wahrnahm und auch die Symbole und ulkigen Namen manch mystischer Gegenstände zogen längst nicht mehr seine Aufmerksamkeit auf sich.
Allein den Heilsteinen und Edelsteinen schenkte der Beste seines Jahrgangs einen längeren Blick. Er fand Gemmologie schon immer spannend und hatte schon früh angefangen selbst einige Steine zu sammeln. Auch wenn er längst nicht mehr mit einer solchen Leidenschaft dabei war, wie dies früher einmal der Fall gewesen war.
Violette und dunkelblaue Vorhänge zogen sich durch den gesamten Shop und der Duft einiger bereits entzündeter Räucherstäbchen machte Jonas ganz schläfrig, weswegen er eilig an die frische Luft trat. Auf der engen Einkaufsstraße tummelten sich vor den ulkigen Schaufenstern bereits die ersten Touristen des Tages. Unauffällig schob er sich durch die Gruppen und bahnte sich einen Weg über die Pflastersteine durch die Innenstadt, in der er mit seiner Familie in einem der zahlreichen Fachwerkhäuser wohnte.
Der Himmel hinter dem grün gestrichenen Glockenturm der Marktkirche war wolkenverhangen und in einem tristen Grau, was einen starken Kontrast zu dem strahlenden Blau der letzten Tage bildete. Die Sonnenstrahlen schienen es an diesem Morgen nicht zu schaffen, die dicke Wand aus bedrohlich aufgetürmten Wolken zu durchbrechen. Doch solche Tage musste es auch geben.
Jonas brauchte nicht lange, um das Gymnasium zu erreichen. Bloß wenige Minuten, um genau zu sein. Vor dem Eingang der Schule entdeckte er bereits Herrn Chadwick. Obwohl es genau genommen kein Wanderausflug war, trug dieser dennoch Wanderstiefel, einen großen Rucksack und eine wetterfeste Jacke. Eine seltsame Angewohnheit, die Jonas bereits bei anderen Lehrern aufgefallen war. Ging es darum mehr als zehn Minuten mit einer Klasse zu laufen, war es in ihren Augen wohl eine Wanderung.
In der kleinen Gruppe, die ein wenig abseits von den in die Schule strömenden Schülern stand, konnte er auch Mira und Josefin ausmachen, die beide in ein Gespräch mit ihrem Lehrer verwickelt waren. Mit einem „Morgen", begrüßte Jonas die drei und stellte sich dazu. Es dauerte nicht lange, da war auch er in die Diskussion, mal einen städteübergreifenden Ausflug in Angriff zu nehmen, integriert.
Die Letzten, die bloß wenige Sekunden bevor die Schulglocke ertönte eintrafen, waren Lily und Yuna. Ihre geröteten Wangen und das keuchende nach Luft schnappen verrieten, dass sie gerannt sein mussten. Zumindest die letzten Meter. Jonas schüttelte innerlich bloß den Kopf. In der elften Klasse sollte das Zeitmanagement doch allmählich sitzen. Immerhin begann die Schule jeden Tag zur selben Zeit. Daran hatte sich auch nach den Ferien nichts verändert.
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𝐒𝐀𝐋𝐄𝐌 | Staffel 1
Paranormal❝𝐒𝐨𝐦𝐞𝐭𝐡𝐢𝐧𝐠 𝐰𝐢𝐜𝐤𝐞𝐝 𝐭𝐡𝐢𝐬 𝐰𝐚𝐲 𝐜𝐨𝐦𝐞𝐬.❞ Die vier Jugendlichen Marian, Jonas, Lily und Mira haben nichts gemeinsam, bis auf die Tatsache, dass sie eines Nachmittags gemeinsam nachsitzen müssen. Durch einen ihnen unerklärlichen G...