Vermutungen zu Kuraiko

2.4K 118 40
                                    

POV Yuna

„Wie geht es eigentlich deinen Eltern?“

Überrascht sah ich ihn an. Wie kommt er denn jetzt darauf?

Ok Yuna, überleg was du ihm antwortest. Mit dieser Antwort könntest du eventuell auffliegen.

Ich Baka! Warum sag ich nicht einfach, dass es ihnen gut geht und fertig? Denen geht's sicherlich gut. Ich meine, sie sind mich los. Also. Außerdem kann ich mit dieser Antwort nicht auffliegen.
Warum also mache ich mir Sorgen?

„Ihnen geht's gut“, antwortete ich ihm knapp.

Bitte frag' nicht weiter!

„...Ok“, antwortete er in einer etwas komischen Stimme. So, als ob er mir nicht glauben würde. Bevor er irgendetwas weiter fragen konnte, klingelte es zum Unterricht.

Meine Rettung! Danke!

So gingen Midoriya und ich ohne weiter über dieses Thema zu Sprechen zum Unterricht.

~Timeskip

Erschöpft ließ ich mich auf den Barhocker fallen.

Mann, war der Unterricht Anstrengend! 
Frühs ging es ja noch, aber dann am Mittag hatten wir praktischen Heldenunterricht bei All Might. Wir mussten in zweier Teams, als Schurke oder Held, gegeneinander in einem Gebäude antreten. Natürlich hatte ich das Pech und war in einem Heldenteam mit diesem Shinso.
Das schwierige war, dass ich nur mit meinen normalen Kampfsporterfahrungen und meinem Quirk arbeiten konnte. Meine Messer dürfte ich nicht benutzen, da dies sonst aufgefallen wäre. Ich bin mir nämlich 100% sicher, dass es All Might aufgefallen wäre.

Es gab nämlich leider insgesamt wenige Überlebende bei meinen Angriffen, die von mir erzählen konnten. Ganz selten kam es vor, dass ich jemanden nicht töten konnte. Wie Aizawa aka Eraserhead. Da ich aber immer eine Maske trug, kannte keiner mein Gesicht, nur meine Attacken mit den Messern oder dem Katana.

Shinso und ich gewannem zwar, trotzdem war es anstrengend.
Zudem musste ich mich über den Tag beherrschen, dass ich nicht auf All Might losgehen würde. Seine zu positive Art machte mich einfach nur Aggro.

„Na, wie lief der Tag heute? Neue Infos herausgefunden, Schwesterherz?“, fragte mich Tomura und saß sich neben mich. „Ach, es war schwierig. Musste mich Mittags beherrschen nicht auf All Might loszugehen. Wir haben ihn leider in Heldologie. Ich hasse den Kerl. Zudem sind leider zwei meiner ehemaligen besten Kindheitsfreunde in meiner Klasse. Sie haben es leider auch schon bemerkt und mich drauf angesprochen“, berichtete ich. „Also, dass du All Might in Heldologie hast, tust du mir schon leid, aber vielleicht ergibt sich ja daraus eine gute Möglichkeit ihn zu töten“, meinte Tomura, „Aber was meinst du mit Kindheitsfreunde? Ich weiß, du willst deine Vergangenheit verdrängen und hast mir daher auch nie was erzählt, aber das weckt meine Interesse.“ Ich seufzte.

Ich sollte es ihm sagen, oder? Schließlich ist er ja für mich wie ein Bruder.

„Also, bevor ich mit meinen Erzeugern wegzog, lebte ich in Musutafu. Dort lernte ich zufälligerweise Katsuki Bakugo und Izuku Midoriya kennen. Innerhalb eines Jahres wurden wir zu besten Freunden. Doch dann zog ich ja weg und hatte keinen Kontakt mehr mit ihnen. Willst du mehr wissen, oder reicht das? Ich möchte nämlich nicht noch mehr an die Vergangenheit denken. Ich habe Angst, dass ich sonst-“ „Psssht.“ Tomura unterbrach mich. Er umarmte mich.

Er musste nicht mehr darauf achten, ob er mich mit allen Fingern berührte oder nicht. Er konnte mich Sorgenfrei berühren, da All For One damals, als er mir ein Quirk schenkte, irgendwas an meinem Körper machte, damit Tomuras Quirk bei mir nicht funktionierte. Ich war sehr froh darüber.

„Das reicht schon. Du musst nicht noch mehr erzählen. Ich weiß, dass du es sehr schwer hast an deine Vergangenheit zu denken. Wenn du  dich jedoch mal dazu entscheiden solltest, darüber zu reden, kannst du jederzeit zu mir kommen, ok?“ Ich nickte in seiner Umarmung.

Ich habe weder Sensei, Tomura noch Kurogiri irgendetwas von meiner Vergangenheit erzählt. Sie wussten nur das von mir, was Sensei beim ersten Treffen von mir erfuhr. Mehr nicht.
Ich weiß, ich kann ihnen vertrauen, aber die Angst, dass mich die ganze Vergangenheit einholen würde, zwang mich dazu alles zu verdrängen, was damals nach dem Umzug passierte. Automatisch verdrängte ich auch die Zeit vor dem Umzug.

„Danke“, nuschelte ich und löste mich von Tomura, „ich gehe dann jetzt noch ein bisschen raus. Werde wahrscheinlich ein paar Leute killen.“ „Ok, viel Spaß und pass' auf dich auf!“, ermahnte mich Tomura.
Ich ging in mein Zimmer und zog mir noch schnell einen dunkleren Kimono an, nahm mein Katana und meine Maske.
So ging ich raus. Es war leider noch nicht so dunkel, weswegen ich mich entschied in eine Bar zu gehen, die mir Giran empfohlen hatte.

„Abend, für mich bitte einen Cocktail mit Alkohol“, bestellte ich beim Barkeeper und bekam auch schon wenige Sekunden danach mein Getränk. Ich nahm mein Getränk und lief durch die Bar herum. Die Bar war riesig. Hier saßen auch schon einige Schurken. Hauptsächlich Männer.
„Ah, Yuna! Du bist ja schneller in einer Bar drinnen, als ich gedacht hatte!“ Ich drehte meinen Kopf in die Richtung der Stimme. Dort sah ich Giran mit einigen Männer an einem runden Tisch sitzen. Neben ihn war noch ein Platz frei. „Komm, setz dich zu uns!“ Ich saß mich also neben Giran und musterte die Typen, die mit ihm an einen Tisch saßen. „Darf ich vorstellen? Das ist Yuna Itō. Eine hervorragende Schurkin.“ „Tagchen“, begrüßte ich die Männer und schlürfte aus meinem Getränk. „Um ehrlich zu sein, habe ich noch nie von dir gehört, Mädel“, meinte nun einer der Männer, „aber du siehst Kuraiko aus den Erzählungen, die hier umhergehen, ziemlich ähnlich. Die Maske, die du an deine Seite geschnallt hast, der Kimono und auch das Katana, das besitzt doch alles auch Kuraiko.“
Beinahe verschluckte ich mich an meinem Getränk.

Shit, das habe ich jetzt nicht erwartet. Yuna, pack deine Schauspielkünste aus.

„Ach, findest du? Nun, ich kann dir sagen, dass ich nicht Kuraiko bin. Ich bin nur ein Fangirl, welches versucht ihr nachzueifern. Ich finde sie einfach klasse. Obwohl sie so jung ist, ist sie schon eine Rang B Schurkin. Wenn sie weiter so macht, schafft sie es noch auf Rang A.“ Die Männer glaubten mir zum Glück, denn einer von ihnen fing nun auch an über sie zu schwärmen. „Oh ja! Ich bin auch ein Fanboy von ihr! Ihre Art und Weise wie sie die Menschen tötet ist einfach hinreißend! Zudem kennt keiner ihr Quirk. Viele vermuten, dass ihr Quirk irgendetwas mit Messern oder Katanas zu tun hat, aber viele spekulieren auch, dass sie Quirklos sein sollte. Ich denke aber, dass sie ein Quirk besitzt.“

Wait, was?
Als ob es wirklich Vermutungen gibt, die sagen, dass ich quirklos sei. Lol.
Läuft bei mir.

„Apropos ist euch schonmal aufgefallen, wen sie so umbringt?“, fragte plötzlich ein Brillenträger in die Runde. „Wie meinst du das, Teru Mikami?“, erschallte es von den anderen Männer gleichzeitig. Dieser Teru Mikami räusperte sich. „Ist es euch noch nie aufgefallen, dass sie hauptsächlich nicht so bekannte Helden außerhalb ihrer Arbeitszeit in deren Zuhause tötet? Paar mal tötete sie auch schon sehr bekannte Helden, aber während deren Arbeitszeit. Zusätzlich kamen noch einige Zivilisten dazu. Entweder wurden sie draußen ermordet, oder auch in ihren Häusern. Man erzählt von ihr, dass sie einfach irgendwelche Menschen tötet. Doch wenn man sich das ganze genauer anschaut, merkt man, dass sie es vollkommen auf die Helden abgesehen hat. Damit aber keiner dahinter kommt, dass sie  es eigentlich auf die Helden absieht, tötet sie noch zusätzlich Zivilisten. Entweder in deren eigenen vier Wänden oder aber auch draußen. Ich denke, dass sie sogar mit Absicht manchmal Pro Heros anlockt, während sie einen Zivilisten tötet, damit sie diesen Pro Hero auch töten kann. Natürlich sieht das dann auch so aus, als ob der Pro Hero während eines Einsatzes starb und nicht, dass es Kuraikos Plan war.“

Wow.
Er hat tatsächlich meine Strategie herausgefunden.
Bruh.
Aber was soll's. Nach All Mights Tod soll die Welt eh erfahren, was meine wahren Absichten sind.

„Darüber habe ich auch noch nie nachgedacht“, gab ich gespielt zu, „vielleicht stimmt das sogar. Wer weiß, was ihre wirklichen Absichten sind. Nun Männer, es war schön mit euch zu plaudern, aber ich muss jetzt auch wieder los. Man sieht sich bestimmt eines Tages wieder.“ So verließ ich die Bar, zog meine Maske an und suchte mein heutiges Opfer.

Ich bin ein Schurke! (mha/bnha Villain FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt