Kapitel 6

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Maximilian Diehn

,,Scheiße ey", gab ich überfordert von mir.

Ihr Blick war immer noch nach unten gerichtet, vor ihr die Pfütze aus Magensäure und Wasser.

Eine Weile stand ich neben ihr und strich ihr über den Rücken.

,,Ich glaube es geht wieder", Miriam sah mich an, mit Tränen in den Augen.

,,Lass uns fahren", sagte ich und wir setzten uns in Bewegung. Ich hielt ihr die Autotür auf und kurze Zeit später auch die Haustür.

,,Setz dich schon mal aufs Sofa, ich komm gleich.", sagte ich ihr und ging in die Küche, wo Christina in Halbdunkeln am Tisch saß.

,,Hey alles gut?",  fragte sie mich.

,,Naja, der Besuch war schwer. Miriam hat sich draußen übergeben.", erzählte ich und stand vor Christina, auf der anderen Seite des Tisches. ,,Und bei dir?"

Christina sagte nichts, sah mich einfach nur angespannt an.

,,Was ist los Christina?", fragte ich jetzt etwas fürsorglich nach und kam um den Tisch rum um ihr näher zu sein.

,,Ich hab einfach nur Rückenschmerzen Max.", sagte sie angespannt und sah mich nicht an.

Ich legte meine Hände von hinten auf ihre Schultern und spürte sofort ihre Verspannungen, die sie schon lange hatte.

,,Aber so doll?", ich beugte mich neben sie, um ihr ins Gesicht zu schauen. Es war etwas schmerzverzehrt.

,,Ich hab auch Bauchschmerzen", erwähnte sie jetzt.

Hatte sie etwa schon wieder ihre Tage? Die hatte sie doch vor kurzem noch. War das schon wieder so lange her?

,,Schon wieder deswegen? Du hattest doch letzte Tage noch.", sprach ich jetzt vorsichtig aus.

,,Ja", gab sie kurz von sich. Schmerztabletten wollte sie nicht nehmen. Auf sowas stand sie noch nie, stattdessen war immer Wärmflasche und kuscheln angesagt. Mir war nichts anderes übrig, als diesen Job zu übernehmen.

,,Setz dich zu Miriam", vorderte ich sie auf und sie fing an sich langsam in Bewegung zu setzen.

Ich kam kurze Zeit später mit einem Kotzeimer für Miriam und einer Wärmflasche für Christina ins Wohnzimmer und gesellte mich dazu.
Brot und Apfel mussten heute mal zum Abendessen reichen, denn Christina hatte nicht geschafft zu kochen.

Wir saßen so da, ich mit Christina im Arm und Miri wie erstarrt mit einem Kissen auf dem Schoß an dem sie sich festzuhalten schien. Zwischendurch aß jeder etwas. Auch Miri, darauf war ich sehr bedacht.

Die Stille wurde von Nathan unterbrochen, ,,Was macht ihr da?", er stand im Türrahmen, im Schlafanzug, ohne Socken.

Miriam war die erste die was sagte. ,,Komm her", forderte sie ihn leise und liebevoll auf und er tappte nach kurzem Zögern auf uns zu. Er nahm sich eine Decke und setzte sich mit ihr dicht neben Miriam und legte sie über ihre und seine Beine.

,,Gucken wir jetzt einen Film?", fragte er jetzt und sah mich an. Auf das liebevolle Verhalten und diese Frage hin, mussten wir alle schmunzeln. Es war schon süß wie er sich um Miriam kümmerte und sie sich um ihn. Wenn sie nicht so viel Kacke bauen würde, könnte sie ihn vielleicht auch aufpassen.

,,Einen kurzen?", Miriam sah mich und Christina fragend an.

Wir stimmten beide mit einem Nicken zu und ich griff zur Fernbedienung.

Nathan war in Miris Armen am schlafen und Christina döste auch vor sich hin. Während der Abspann von dem Zeichentrickfilm lief brachte ich Nathan ins Bett. Auf meinem Arm hat er sich nur kurz Bewegt und ist daraufhin in seinem Bett sofort wieder tief und fest eingeschlafen.

Mein Onkel - Kontra KWo Geschichten leben. Entdecke jetzt