V.

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,,Man kann selbst der Mond sein und doch die Sterne beneiden."

~ Gary Allan

Ohne jegliche Gesellschaft hätte Fuchsauge schnell langweilig werden sollen, aber sie hatte Sorgen genug, über die sie sich Gedanken machen konnte. Wie war Mondschimmer gestorben? Und was würde Schattenstern mit ihr tun? Solche Fragen plagten ihre Gedanken unablässig wie beißende Flöhe, peinigten sie, ließen sie sprachlos und verunsichert. Sie blickte in den Himmel, fand aber nur die harte Felswand, die an Stelle der Sterne über ihr hing.

»SternenClan, hilf mir«, flüsterte sie.

Die Felsen blieben still und auch sonst kam keine Antwort. Die Kälte des Steins kroch über ihre Pfoten unter ihr Fell und schloss ihr Herz ein wie eine hauchzarte Frostschicht, die eine Blüte bedeckte. Sie ließ keine Gefühle in ihr zurück außer kalter Wut.

Wo wart ihr, als meine Eltern starben?, rief sie dem SternenClan in Gedanken zu. Wo wart ihr, als Mondschimmer mich angegriffen hat? Als sie mich auf die Lichtung zerrten und hier einsperrten wie ein Monster? Ihr habt versprochen, für jede Katze da zu sein. Warum antwortet ihr nicht? Sie starrte die Felsendecke sinnlos an und ihre Pfoten zitterten auf dem harten Stein.

Diesmal kam die Antwort. Einer der Felsen bewegte sich wie von Magie. Keuchend wich Fuchsauge an die gegenüberliegende Wand zurück. Mit vor Angst geweiteten Augen beobachtete sie, wie die riesige Steinmasse auf sie zu kam. Die Felsspitze schabte schrecklich langsam an der Fläche des stehenden Felsbrockens entlang und kleine Splitter fielen auf sie herab, bohrten sich in ihre Haut.

Er kam näher, immer näher. Fuchsauge glaubte zu spüren, wie er sie zu Boden drückte, ihr die Luft aus den Lungen raubte und die Knochen brach.

Geh, du Närrin! Lauf! Ein Befehl in der ständig dunkler werdenden Strömung ihres Verstandes. Ihre Beine wollten ihr nicht gehorchen. Sie fühlten sich an, als bestünden sie aus leeren Hüllen, gefüllt mit Luft.

Draußen schrie Tigerfell überrascht. Das Geräusch riss sie aus ihren Gedanken und ihrer Starre und befreite sie von ihrer Lähmung. Sie fuhr die Krallen aus und stolperte zum Ausgang, Halt im Boden suchend.

Als sie ihn fast erreicht hatte, spürte sie den kalten Stein auf ihrem Rücken. Ihr stockte der Atem. Für einen Moment schien es, als würde der Fels mitten in der Luft angehalten werden, von einer magischen, zeitstoppenden Kraft. Dann schürfte Fuchsauges Schulter an der Eingangswand entlang und der Heilerbau stürzte hinter ihr ein, ein Monument aus Stein und Glauben.

Unter dem lauten Geräusch, das er verursachte, waren ihre Ohren taub für das Kreischen der Katzen, die sich an der Kastanie versammelten und zusahen, wie der Heilerbau in Schutt und Staub zusammenfiel.

Unter dem lauten Geräusch, das er verursachte, waren ihre Ohren taub für das Kreischen der Katzen, die sich an der Kastanie versammelten und zusahen, wie der Heilerbau in Schutt und Staub zusammenfiel

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Neumond || Rebellion des Himmels Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt