XXIII.

152 23 14
                                        

,,The moth prefers the moon and detests the sun, while the butterfly loves the sun and hides from the moon. Every living creature responds to light. But depending on the amount of light you have inside, determines which lamp in the sky your heart will swoon."

~ Suzy Kassem, Rise Up and Salute the Sun

»Schlafen sie?«, fragte Fuchsauge und gähnte selbst. Der Weg vom RegenClan zum Himmelwald war lang und beschwerlich gewesen und anders als Federherz, der vorher zum FarnClan abgebogen war und Drosselfell, der geflogen war, hatte sie ihn mühsam ablaufen müssen. Nun stattete sie Rabentraum einen Besuch ab und erkundigte sich nach ihren Gästen und Gefangenen.

Rabentraum nickte niedergeschlagen. »Fuchsauge, wir können sie nicht bis zum Kampf unter Drogen setzen.«

»Warum nicht? Geht das gegen deinen Moralkodex?«

»Auch, aber wie sollen sie das überleben?«

»Weck sie zwischendurch auf. So lange wie möglich. Im Wachzustand können sie ja auch nichts tun.«

Die silberschwarze Heilerin gab ihr nur ein zweifelndes Schnippen mit dem Schweif und eilte dann zu den anderen Heilerkatzen.

»Dämmersee möchte, dass du zu ihrem Bau kommst.« Fuchsauge hörte die ankommenden Schritte kaum und erschrak, als sie Meisenpfotes Stimme vernahm. Der kleine Schüler stand vor ihr, das Fell aufgeplustert und die Krallen fest in die alte Rinde gegraben. »Ich glaube, sie will über die Kampfstrategien sprechen.«

Die dunkle, rote Kätzin dankte ihm und machte sich auf den Weg, nicht ohne zu bemerken, dass der cremefarbene Kater ihr folgte. Mit einem verärgerten Ohrenzucken lief sie schneller. Inzwischen hatte sie sich so gut eingelebt, dass sie sich problemlos und geschickt über die Astpfade fortbewegen konnte, sogar ohne Schwindelanfälle.

Trotzdem machten ihr die Müdigkeit, die Kälte und das stürmische Wetter zu schaffen. Es fiel zwar kein Schnee mehr durch die dunklen Astschemen, aber der Himmel war schiefergrau und Wolken brausten sich am Horizont zu einem blitzenden Gewitter auf. Selbst zwischen den dichten Zweigen der Himmelseiche spürte sie den kräftigen Wind und roch den aufkommenden Schneefall. Sie war nur froh, wenn der Sturm bis zum Kampf nicht weiterzog.

Als sie Dämmersee und Weißvogels Nest betrat, blinzelten ihr die Gesichter von mehr Katzen entgegen, als sie erwartet hatte. Feder am Himmel war da, ebenso wie Krähenfluch, Drosselfell und natürlich die beiden Ältesten, denen der Bau gehörte.

»Ah, endlich«, brummte Dämmersee. »Setz dich.«

»Wo ist Eichelhäherstern?«, flüsterte Fuchsauge Drosselfell ins Ohr, während sie es sich in den Federn am Boden bequem machte.

»Hat's nicht so mit Kämpfen und Taktiken«, sagte der hellgrau gestreifte Kater.

Sie sah sich im Bau um. Auf dem Boden bemerkte sie eine Art Bild, aus Stöcken, Federn und getrocknetem Gras gelegt. Ein Plan der Wälder, dachte sie. Deutlich konnte man den Himmelwald aus Federn erkennen, das Baumgesiebt aus sieben Zweigen und die Flüsse des RegenClans aus langen Gräsern. Auf einem Stapel daneben lagen rote Beeren, die ihr verdächtig wie Todesbeeren vorkamen. Dämmersee vermag es, sich klar auszudrücken. Die Beeren stellen bestimmt die Orte des Kampfes dar.

Neumond || Rebellion des Himmels Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt