Needing each other
Mit einem traurigen Blick stand Sherlock, etwas weiter hinten als John, der seine alten Army Kollegen begrüßte, am Flughafen. John hatte vor einem Monat die Information bekommen das er für 4 Monate nach Afghanistan in den Krieg musste. Sherlock hatte natürlich protestiert, John könnte sterben, das könnte er nicht aushalten, doch zu seinem leiden musste John gehen.
Die Stimme die die durchsage für Johns Flug machte riss ihn aus seinen Gedanken. Langsam ging John auf Sherlock zu und seufzte. "Schau bitte nicht so traurig, ich bin ja nicht für immer weg", meinte er und nahm Sherlock in den Arm. "Aber was ist wenn du wirklich nicht wieder kommst?", fragte Sherlock und blinzelte eine vereinzelnde Träne weg. "Ich bin nur Arzt und helfe verwundeten", murmelte John und küsste Sherlock vorsichtig auf dem Mund. Der erwiderte natürlich, löste sich aber schnell wieder. "Aber ich brauch dich", flüsterte er schniefend. "Wir telefonieren doch einmal pro Monat", meinte der kleinere und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Eine weitere durchsage hallte durch den relativ lehren Flughafen. "Das ist mein Flug", seufzte John. Er gab Sherlock noch einen Kuss und flüsterte. " Ich liebe dich" "Ich liebe dich auch", antwortete Sherlock, der gegen die Tränen kämpfte. Er beobachtete wie sein Freund sich umdrehte und in einen der Gänge verschwindet. Schnell drehte er sich um und machte sich auf den Weg zur Baker street die ihn kalt und lehr empfing.
Dort angekommen rannte er nach oben, warf seinen Mantel auf den Boden und schmiss sich auf die Couch. Was sollte er jetzt machen? Ohne John wollte und konnte er keine Fälle lösen. John hatte seine Zigaretten versteckt und wollte ich nicht sagen wo sie waren. Genervt seufzte er auf und verschwand in seinem Gedankenpalast.
Heute konnte Sherlock endlich mit John telefonieren. Der letzte Monat war einer der schlimmste seines Lebens gewesen. Er hatte kein einziges mal das Haus verlassen, hatte keine Fälle angenommen und hatte wieder angefangen Drogen zu nehmen. Jeden Tag kam Mrs. Hudson in seine Wohnung, in der Hand ein Tablett voller essen mit dem versuch ihm zum essen zu bringen, doch Sherlock hatte nie Hunger. Das einzige was er zu sich nahm war Tee und ab und zu ein paar Kekse.
Schon eine Stunde vor dem Anruf saß Sherlock vor seinem Laptop und spielte nervös mit dem Saum seines T- Shirts. Endlich rief jemand an und als er annahm poppte ein Bild von einem lächelndem John Watson auf seinem Bildschirm auf. Doch als John Sherlock sah verschwand das lächeln und zurück blieb ein besorgter und trauriger Ausdruck. "Oh Sherlock, sag mir bitte nicht du hast wieder angefangen", flüsterte er sodass man es kaum verstehen konnte. Beschämt schaute Sherlock weg. "Sherlock wir hatten darüber gesprochen", meinte John jetzt etwas lauter. "Ja ich weiß, aber ich kann es einfach nicht ertragen von dir getrennt zu sein", rief Sherlock. Darauf antwortete John nichts. "Wie geht es dir den?", fragte Sherlock. "Gut... ja eigentlich ganz gut", murmelte John. Sherlock sah ihn mit hoch gezogener Augenbraue an. "Lüg mich nicht an, du weißt das geht nicht". Genervt seufzte John auf. "Einer der anderen Soldaten hat uns am Flughafen gesehen und hat wohl die Nachricht verbreitet das ich schwul sei. Ich bekomme jetzt oft komische Blicke und werde von vielen komisch behandelt. Nur noch ein paar meiner Freunde stehen noch zu mir", meinte John und schaute Sherlock traurig an. "Oh Gott ich hätte dich nicht zum Flughafen begleiten sollen. es tut mir leid", antwortete Sherlock. "Nein... Nein es ist gut das du mich begleitet hast, Okay? Mach dir keine Sorgen um mich, ich halte das schon aus.", sagte John liebevoll. John schaute hinter die Kamera und meinte "Ich muss auflegen. Ich liebe dich Sherlock, vergiss das nicht und bitte... bitte hör auf Drogen zu nehmen. Versprichst du mir das?" , fragte er. Sherlock nickte. "Ich verspreche es dir. Und ich liebe dich auch", flüsterte er und sah zu wie John den Laptop zu klappte.
Sherlock lief ins Schlafzimmer und ließ sich ohne sich umzuziehen aufs Bett fallen. Er vergrub sein Kopf in Johns Kissen und fing an zu schluchzen. Er kuschelte sich in die Decke und schlief nach kurzer Zeit ein.
Die anderen Monate verliefen nicht viel anders. Sherlock ging es immer schlechter, dafür wurden die Drogen immer weniger, er versuchte sich einzureden das es John glücklich macht, egal wie weh es ihm tat den drang nach Drogen zu widerstehen. Er versuchte auch mehr zu essen, was ihm aber nicht so gut gelang. Doch das alles war jetzt egal den heute war der Tag gekommen an dem John zurück kam. Sherlock war seit langem wieder glücklich und aufgereckt und lief im Wohnzimmer auf und ab. Doch Gedanken wie "Liebt John mich überhaupt noch" oder "Was ist wenn er jemand anderen in der Army gefunden hat" ließen ihn wieder traurig werden. Schnell schüttelte er den Kopf um die lästigen Gedanken los zu werden. Er schaute auf die Uhr, nahm seinen Mantel und lief auf die Straße um sich ein Taxi zu holen.
Am Flughafen angekommen wartete er mit de ganzen anderen Frauen und Freundinne auf die Soldaten. Als die ersten Soldaten raus kamen wurde es laut und alle redeten und weinten, doch Sherlock konzentrierte sich nur auf einen kleinen, blonden Mann der gerade auf ihn zu gerannt kam. Als John bei ihm ankam umarmte er ihn so doll das sie fast umfielen und nach hinten stolperten. "Hey", flüsterte Sherlock, der sein Gesicht in Johns haaren vergraben hatte. "Hey", murmelte John gegen seine Brust. John schaute auf und zog ihn runter um ihn in einen leidenschaftlichen Kuss zu ziehen. "ich habe dich so doll vermisst", schniefte Sherlock und eine einzelne Träne rollte seine Wange runter. Vorsichtig wischte John sie weg und küsste ihn noch mal. "Ich habe dich auch vermisst"
In der Nacht schlief Sherlock seit langem wieder gut... Okay vielleicht schlief er auch nicht so viel, da er und John noch viel nach zu holen hatten...