Geisterbesuch

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So, nun nachdem ich seit dem letzten Monat tatsächlich zwei Jahre an dieser Geschichte sitze, gibt es ein neues Kapitel. Ich weiß nicht, ob ich mich freue oder nicht, eigentlich sollte sie längst fertig sein. XD Na ja, ich denke, die meisten werden sich nicht beschweren. ^^*

Wir haben noch einige Kapitel vor uns (Ich würde sagen mindestens zwischen 5-10 Stück, aber da ich bisher immer schlecht im Einschätzen war, möchte ich keine Garantie geben), ich hoffe, ihr bleibt weiterhin dabei. ^^

Damit viel Spaß mit dem neuen Kapitel! :-)

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„Mutter?", fragte Azazel zittrig und Rin sah ihn mit großen Augen an. Was? Diese Dämonin war seine Mutter? Das konnte nicht sein! Fassungslos starrte er sie (Ruha war ihr Name, fiel ihm nach kurzem Überlegen ein) an, nicht sicher, was er von dieser Situation denken sollte. ‚Ich habe sie auf einem Bild in einem der Korridore gesehen, darum kam sie mir so bekannt vor.', fiel es ihm endlich ein. Dennoch brachte das mehr Fragen als Antworten. Ruha war schon so lange tot und längst in das Totenreich übergegangen, wie konnte sie dann hier auftauchen? Wer einmal drüben war, kam nicht mehr als Geist zurück! Sicher, die Grenzen zwischen den Welten wurden instabiler, aber davon waren bisher nur ruhelose Geister betroffen. Ruha nickte auf Azazels Frage hin und lächelte dem Baal traurig zu, machte allerdings keine Anstalten, näher zu treten. Azazels Blick richtete sich nun auf den Nephilim, welcher noch immer wie erstarrt da stand. „Wie hast du...warum...?", fragte er verwirrt und seine Stimme brach. Der Halbdämon konnte ihm keinen Vorwurf machen, wahrscheinlich glaubte er, zu halluzinieren. „Ich konnte nicht schlafen, also habe ich mir die Beine vertreten und bin ihr auf einem Gang begegnet. Sie hat mich hergeführt.", erklärte er zögerlich, woraufhin Azazel langsam nickte, dann allerdings seinem Blick auswich. „Du solltest nicht hier sein...", murmelte er erschöpft. „Es ist zu gefährlich."

„Wen kümmert das jetzt?!", entrüstete Rin sich aufgebracht. „Wie geht es dir? Ich wollte schon längst zu dir, aber die anderen haben mich nicht gelassen." Azazel zögerte, es war offensichtlich wie unwohl er sich in seiner Haut fühlte. „Nach allem was passiert ist, machst du dir noch Sorgen um mich?", antwortete er matt. „Ja, tu ich!", erwiderte Rin sofort und sah ihn eindringlich. „Was ist jetzt? Ist alles in Ordnung? Und warum ist deine Mutter ein Geist?!" Der Baal zögerte, bevor antwortete. „Momentan geht es. Ich weiß nicht, wie meine Mutter hier sein kann. Sie ist viel zu lange tot..." Er brach ab und schien seine Gedanken zu sortieren, dann nickte er schließlich. „Rin, in dem Schrank hinter dir ist irgendwo Kreide. Hol die bitte raus und roll sie mir über. Auch wenn ich momentan die Kontrolle habe, solltest du möglichst viel Abstand von mir halten." Etwas überrascht von der seltsamen Bitte, kam der Nephilim der Aufforderung nach und fand tatsächlich mehrere Stück Kreide, die er Azazel zurollte. Dieser kniete sich sofort hin und begann auf der freien Fläche vor ihm ein Symbol zu zeichnen. „Was tust du?"

„Dafür sorgen, dass sie sprechen und die Bannkreise betreten kann.", kam die knappe Antwort, woraufhin er lieber still blieb. Wenige Minuten später war der Baal fertig und hatte damit begonnen, etwas vor sich hin zu murmeln. Das Symbol leuchtete daraufhin auf und eine seltsame Spannung lag in der Luft, die sich schnell verflüchtigte. Zögerlich versuchte Ruha die erste Linie zu überqueren und ihr Gesicht hellte sich auf, als es funktionierte. Innerhalb weniger Sekunden war sie bei Azazel, welcher sie noch immer vollkommen geschockt ansah. Mehr als verständlich, wie Rin fand, immerhin hatte er seine Mutter das letzte Mal als Kind gesehen. „B-Bist du es w-wirklich?", fragte er leise. Ruha nickte mit einem sanften Lächeln, dann streckte sie eine Hand aus, mit der sie ihm über die Wange strich. Interessanterweise konnte sie ihn tatsächlich berühren. „Ja, ich bin es.", sagte sie so leise, dass Rin sie beinahe nicht verstand. Ihre Stimme klang dünn und hallend, was es schwer machte, ihre Worte zu hören. „Ich wäre eher gekommen, aber bisher habe ich es nicht geschafft, mich richtig zu verankern-" Weiter kam sie nicht, denn Azazel hatte sie umarmt und schluchzte dabei leise. „Es tut mir leid, es tut mir so leid!", rief er weinend. „I-Ich k-konnte nur zu sehen wie du...wie du..." Seine Stimme brach und seine Worte gingen ihn Schluchzer unter. „Shhhh, es ist in Ordnung, Azzy.", redete die Schwarzhaarige beruhigend auf ihren Sohn ein, während sie ihn noch fester drückte und durchs Haar strich. „Ich bin da...ich bin da."

Ein unverhofftes FamilientreffenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt