Epilog

32 1 3
                                    

8 Monate später:

Seite an Seite stehen wir vor dem Efeu bewachsenen Bogen, welcher den Eingang zum Friedhof markiert.
Meine Hände umklammern das Blumengesteck in meinen Händen.
»Seid ihr sicher, dass es eine gute Idee war zu kommen?«, fragt Chelsey leise.
»Es ist das mindeste.«, antworte ich leise.
Kimberly nicht zustimmend. Ihre Hände sind auf ihrem kugelrunden Bauch platziert. Es sind nur noch wenige Wochen, bis zu dem vorhergesagten Geburtstermin.
Die Dämmerung ist bereits hereingebrochen und als wir das Gelände betreten, erkennen wir, dass fast jedes Grab mit einer dünnen Schneeschicht überzogen ist. Die ersten Flocken des Jahres.
Wir waren lange nicht mehr in Manhatten, doch ich erinnere mich nur zu gut daran, wie besonders die vereinzelten verschneiten Tage in meiner Kindheit für mich waren. Zu wissen, dass ausgerechnet am Tag unseres Besuches der Winter richtig beginnt, gibt mir ein gutes Gefühl.
Es ist genau drei Jahre her, dass Ivanas Beerdigung war.
Bestimmt waren schon viele Leute anlässlich dieses besonderen Events hier gewesen, doch ich bin ganz froh, dass wir jetzt ganz für uns sind.
Unsere Schritte lenken uns von Grab zu Grab. Immer wieder wischen wir Frost zur Seite, um die Namen lesen zu können.
Erst nach etwa zehn Minuten, höre ich Chelseys leises Rufen.
Sie steht mit gesenktem Kopf vor einem hübschen Grabstein, welcher mit Kerzen umgeben ist. Durch den Wind und den Schnee sind die meisten Flammen ausgegangen, doch Kimberly kniet bereits auf dem Boden und entzündet die Lichter wieder.
Ohne die Kälte zu beachten gehe ich auf die Knie und lege den Strauß sanft auf den Stein.
Meine Finger streichen über den eiskalten Marmor.
Ich fühle Reue in mir aufkochen und wünschte, das Mädchen, welches dort tief unter mir in der Erde liegt, würde mir vergeben können.
Kimberly und Chelsey stehen hinter mir und ich bin unwillkürlich froh, dass sie bei mir sind.
Hierher zu kommen war für keinen von uns leicht, doch es fühlt sich richtig an. Es ist das mindeste, was wir noch für Ivana Mackenzie machen können.
Vollkommene Stille breitet sich über das Gelände aus. Selbst die Vögel und der Wind schweigen voller Ehrfurcht.
Erst nach einigen Minuten, merke ich, dass ich vor Kälte zittere.
Langsam stehe ich auf und wische mir den Schnee von den Knien.
Auf irgendeine Weise fühle ich mich befreit. Ich gebe mir selbst endlich die Erlaubnis, mit der Vergangenheit abzuschließen.
Als ich mich zu meinen Freundinnen umwende, lächle ich ein wenig.
»Lasst uns gehen.«
Ich verschränke meine Finger in Kimberlys und sie nimmt Chelsey bei der Hand.
Die Vergangenheit lässt sich nicht ändern, das mussten wir auf dem harten Weg lernen. Doch aus der Gegenwart können wir immer das beste machen - für uns selbst, für andere...
Alles was ich weiß, ist, dass alles gut werden wird, solange ich meine beiden besten Freundinnen an meiner Seite habe.

_____________________________________
Woooow, ich war wirklich lange mit dieser Geschichte beschäftigt. Ich glaube nicht, dass ich jemals so viele Gedanken in eine Story investiert habe und ich hoffe es hat sich auch gelohnt.

Vielen Dank an jeden einzelnen, der sich den Aufwand gemacht hat dieses Buch zu lesen, ich hoffe wirklich, dass es euch gefallen hat. Ich freue mich immer über Tipps oder Kritik in dem Kommentaren und falls es euch gefallen hat, wäre es nett wenn ihr für die Geschichte voten oder sie mit Freunden teilen würdet. Für ähnliches könnt ihr euch gerne mal auf meinem Profil umsehen.

Danke nochmal an jeden einzelnen Reader, love y'all <3

Strangers with memoriesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt