Agent Perez heult den Mond an

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Als ich in meinem Bett lag und meine Augen schloss, wünschte ich innig, ich hätte es nicht getan.

Ich befand mich in auf einer Lichtung in einem Wald, ähnlich zu der, wo ich momentan war. Der einzige Unterschied war, dass die Hütte nicht da war. Sonst war wirklich alles identisch und das stresste mich umso mehr.

Dieser Traum wusste etwas, was ich nicht wusste.

Auf der Stelle, wo in meiner Realität die Hütte stand, lag Agent Perez mit dem Rücken zu mir auf dem Boden. Um mich herum war ein dunkler Krater, der mir gar nicht gefiel.

Unbeholfen stolperte ich auf sie zu, nicht wissend, wieso meine Beine nicht richtig funktionierten.

Als ich mich zu ihr hinkniete, um sie auf den Rücken zu drehen, packte sie plötzlich meinen Arm und schlug ihre Augen auf, die pechschwarz waren.

"Monster", fauchte sie mit schwacher Stimme.

Ihr Gesicht war blutverschmiert und aus ihrer Nase tropfte Blut.

Automatisch zog ich meine Hand zurück.

Ich hatte keine Ahnung, was hier geschehen war, weswegen ich einen verdutzten Ausdruck auf dem Gesicht hatte.

Allerdings konnte ich ahnen, was geschehen war. Für dieses Chaos war ich verantwortlich. Ich hatte die Kontrolle verloren.

Meine Sicht verschwand und als ich wieder klar sehen konnte, war ich ganz wo anders.

Manchmal hasste ich meine Träume und ihre ständigen Ortswechsel.

Agent Perez war verschwunden. Der Boden war dafür überfüllt mit toten Körpern, sodass ich nicht sehen konnte, worauf ich kniete. Als ich erkannte, wer da vor mir lag, musste ich schlucken.

Clint.

Tränen sammelten sich in meinen Augen, sodass es mir schwerfiel, noch irgendwas klar zu sehen.

Neben Clint lag ein Rotschopf mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen. Natasha.

Noch nie hatte ich sie so verstört gesehen. Der Kloß in meinem Hals wurde unerträglich.

"Weißt du jetzt, wozu deine Macht führt?", fragte die gleiche weibliche Stimme, die auch in meinem Kopf war. "Sie sind alle tot, wegen dir. Wenn du dich mir anschließt, ka-"

"Nein", widersprach ich mit fester Stimme, bei der ich nicht wusste, wie ich sie aufbringen konnte. Schnell wischte ich mir meine Tränen aus dem Gesicht. "Das alles hier ist nicht echt. Niemand ist gestorben."

"Bist du dir da sicher?"

"Ja. Und jetzt lass mich in Ruhe!"

Das schien tatsächlich zu funktionieren. Die toten Körper zu meinen Füßen verschwanden langsam im dichten Nebel, der plötzlich aufgetaucht war, und waren vollständig weg, als er sich wieder verflüchtigte.

Da ich jetzt völlig allein war, konnte ich auch erkennen, wo ich mich befand. Ich hatte keine Ahnung, wo ich mich befand.

Es sah nach einem Wald aus, allerdings stand ich direkt vor einem Baum voller goldener Äpfel und ich war mir ziemlich sicher, dass es sowas nicht in einem Wald von der Erde gab.

"Oh man, wieso immer Wälder?", murmelte ich, als ich mir den Baum genauer ansah.

Eine andere Möglichkeit war es, dass ich in Asgard war. Das würde wenigstens diesen Baum erklären.

Bevor ich jedoch was anderes machen konnte, wurde ich durch ein, wie soll ich sagen, interessantes Geräusch abgelenkt, das aus der Nähe kam.

Sofort stolperte ich in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Unterwegs konnte konnte ich noch herausfinden, dass es sich um ein Heulen handelte. Obwohl ich kein Fan davon war, was als nächstes passierte, lief ich einfach weiter.

Auf einem Felsen wurde ich fündig. Allerdings war es kein Wolf, wie ich erst gedacht hatte. Tatsächlich war es Agent Perez, die gerade den Mond anheulte.

Was zur Hölle? Was will mir Shadow damit sagen? Dass ich umgeben von Weirdos bin?

Ich hatte jetzt beschlossen, die Frau aus dem Schatten 'Shadow' zu nennen. Das war auch viel einfacher, als sie jedes Mal als 'Frau aus dem Schatten' zu beschreiben.

Oder sie hat sich aus meinem Gehirn rausgeklinkt und das ist jetzt einfach meine Fantasie.

Das hörte sich wenigstens etwas plausibler an.

Mit diesem Bild im Kopf wachte ich auf.

Mal wieder war mein Schlaf überhaupt nicht erholsam.

Völlig fertig stand ich auf und griff in meine Tasche, um mich umzuziehen. Das erste, was ich zu greifen gekam, war eine graue Trainingshose und ein schwarzes Trägertop. Zufrieden mit der Auswahl zog ich mich um und machte mich dann auf den Weg in die Küche.

Dort saß Agent Perez schon ganz munter am Tisch und hatte ein Buch in der Hand, das sie, während sie aß, las. Als ich auf die Uhr guckte, fiel mir auf, dass es schon fast 10 Uhr war.

"Auch schon wach?", fragte die Agentin ohne aufzusehen.

Wortlos setzte ich mich ihr gegenüber und nahm ein Brot aus dem Korb, das ich mit Erdbeermarmelade bestrich.

"Sie haben in Ihrem Schlaf laut geredet", fuhr Perez unbeirrt fort, als sie eine Seite in ihrem Buch umschlug.

"Einfach ein schlechter Traum", winkte ich ab.

"Hab' ich gemerkt."

Ich biss in mein Brot und bekam einfach nicht mehr das Bild aus dem Kopf, als Perez da auf dem Stein saß und den Mond anheulte.

AN: Guten Morgen! Oder Mittag, oder was auch immer gerade für eine Zeit herrscht. Ich habe den Überblick verloren. Wie geht es euch? Hat euch eure Familie nicht zu Tode genervt/gelangweilt?
Habt ihr Wünsche, Kriterien, Ideen oder wollt ihr einfach mal was loswerden? Jetzt mal ehrlich, meldet euch. Das ist so, als würde man mit seinen Möbeln reden.

Marvel's Catastrophe⁴ ~ The Rise Of TroubleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt