Abstand?

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Hi. Ich versuche (mal wieder ^^) jetzt öfter zu uploaden. Die Geschichte soll auch nicht riesig werden, das war ja nie der Plan. Aber genau weiß ich noch nicht, wie lang die Story noch wird.  Ich hoffe hier liest noch der ein oder andere mit. :)

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Mik

Wie sollte ich das mit dem Zaubern hinbekommen, wenn Kostas bei mir war und mich nervös machte? Es reichte, ich musste mich konzentrieren! Keine Lerngruppen mehr! Ich würde das schon hinbekommen. Irgendwie musste doch diese angeblich vorhandene Magie in mir zu kanalysieren sein. Irgendwie...

In meinem Zimmer machte ich noch ein paar versuche mit dem Zauberstab aber leider änderte sich auch da nichts. Als ich schließlich im Bett lag fühlte ich mich frustriert und gedemütigt.

Trotzdem ging mir Kostas Gesicht nicht aus dem Kopf. Er wollte mir helfen. Er war der Einzige hier, der zu mir stand. Ob ich diese Freundschaft aufrechterhalten konnte? Er hatte schnell auch andere Freunde gefunden, wie sollte ich da mithalten können? Ich war am liebsten nur für mich oder zusammen mit einigen wenigen, dafür engen Freunden, denen ich absolut vertraute. Kostas könnte zu so einem Freund werden, aber wollte er das denn auch wirklich? Oder war ich nur zufällig der erste von duzenden Freunden, die er in Hogwarts finden würde?

Wieder wurde diese Stimme in meinem Hinterkopf laut. Diese Stimme die mir sagte, dass es so viel einfacher wäre zu gehen. Meinen Abschluss an der Muggelschule hatte ich, ich war frei eine Ausbildung zu machen oder zu studieren. Die ganze Muggelwelt stand mir offen. Aber nach wie vor hatte ich das Gefühl dort nicht hin zu gehören. Ich stammte aus der Zaubererwelt. Ich hatte mich in ihr zwar nie ganz zugehörig gefühlt, aber das lag an dem fehlenden magischen Talent. Es war zum verrückt werden. Die eine Welt, die sich fremd anfühlte, stand mir offen und die, die mein zu Hause war, meine Heimat, blieb mir verschlossen. Ich musste es versuchen! Ich musste wenigstens dieses eine Schuljahr durchhalten. Wenn ich dann immer noch nichts konnte, würde ich gehen. Ich bezweifelte, dass aus mir je ein wirklich guter Magier werden konnte, aber vielleicht reichte es wenigstens um als vollwertiges Mitglied der magischen Gemeinschaft zu zählen. Doch um das auch nur in betracht zu ziehen, musste ich dem ganzen länger, als nur eine weitere Woche Zeit geben.

Als ich einschlief hatte ich sein Gesicht vor Augen. Kostas, wie er versuchte mir zu erklären wie man Magie verübte, obwohl er ja selbst keine Ahnung davon hatte. Aber er war für mich da, weil ich ihn brauchte. Das würde ich ihm nicht vergessen. Und doch war es an der Zeit für mich ihn loszulassen. In den nächsten Wochen würde ich versuchen so effektiv wie möglich zu üben neben dem Unterricht. Alleine. Ohne jede Ablenkung. Kostas würde das verstehen. Das oder er war nicht der Freund für den ich ihn gehalten hatte.

Kostas

Die ersten Wochen vergingen wie im Flug. Ich hing viel mit Nico rum, ab und an auch mit Wailam oder Anika. Auch Myriam hatte ich schnell ins Herz geschlossen. Wir konnten gemeinsam sehr viel lachen, Blödsinn labern, oder uns zum Spaß gegenseitig schikanieren. Es war so viel leichter mit den Anderen Freundschaft zu schließen, denn selbst diejenigen die in anderen Häusern waren, sah man ja ständig im Unterricht und auf dem Gelände. Wir waren bereits im großen See schwimmen gegangen. Ein paar von uns hatten versucht sich in den verbotenen Wald zu schleichen, waren aber von Hagrid erwischt und wieder zurück geschickt worden. Das hatte unsere Häusern ein paar Punkte gekostet, doch den Versuch war es wert gewesen.

Mit Mik wurde es allerdings... schwierig. Auch in den kommenden Wochen schaffte er es nicht, auch nur einen Funken aus seinem Zauberstab zu bekommen. Er war nicht abgereist, so wie er es angedroht hatte, doch zu weiteren Treffen war er auch nicht bereit. Er sagte er wolle lieber alleine üben. Dass ihn meine Anwesenheit nur noch mehr unter Druck setzte. Vielleicht war es albern, aber ich war davon ein wenig beleidigt. Dachte er ich würde ihn auslachen, wenn er es nicht hinbekam? Warum stieß er mich so von sich, wenn ich ihm doch nur helfen wollte?

Da Mik in Slytherin war und ich bei den Gryffindors, sahen wir uns eigentlich nur im Unterricht, was kein Problem gewesen wäre, doch auch da wurde er immer ruhiger und in sich gekehrter.

Ich spürte, dass ihn diese Magie-Sache echt belastete und natürlich verstand ich seine Bedenken. Manchmal hatte auch ich Angst, dass Professor Mc Gonagall einfach eines Morgens in den Unterricht spaziert kam und Mik erklären würde, dass es ein Fehler gegeben hätte und er lieber wieder abreisen sollte.

Gerne hätte ich ihm geholfen, doch ich wusste einfach nicht wie ich das anstellen sollte, solange er sich so verschloss.

Und so vergingen die Wochen, ohne dass wir viel miteinander sprachen. Während andere Freundschaftsbanden sich verstärkten, schien diese immer blasser zu werden. Und das machte mich traurig. Ich mochte Mik und abgesehen davon, war er auch meine erste Vertrauensperson in der Magischen Welt gewesen. Jetzt schien unsere Zeit in der Winkelgasse und die vielen Nachrichten die wir uns noch vor ein paar Wochen geschrieben hatten, in weiter Ferne zu liegen.

Als ich an Halloween in die große Halle kam, erleuchteten hunderte kleiner Kürbislaternen den Raum. Fette Spinnen gingen von den Decken, doch wenn man sie nur anstupste, verpufften sie zu dunkelgrünem Rauch der irgendwie nach Lakritze roch.

Fledermäuse mit roten Augen folgen dicht über den Köpfen der Schüler. Die Haustische waren verschwunden, statt ihnen, gab es kleinere Tische an denen jeweils zwölf Schüler Platz fanden. Ich kam aus dem Staunen kaum heraus, und unwillkürlich musste ich an Mik denken, der mir davon berichtet hatte, wie wichtig das Halloween Fest in der Zaubererwelt war und dass es in Hogwarts und anderen Magischen Orten jedes Jahr große Festlichkeiten gab.

Automatisch suchten meine Augen die Halle nach Mik ab, den ich schließlich am anderen Ende der Halle alleine an einem Tisch sitzen sah. Nach kurzem Zögern ging ich vorsichtig auf den Tisch zu und meine Freunde folgten mir wie selbstverständlich.

Annika erzählte gerade von einer Datingshow im Fernsehen, die sie zu Hause immer angesehen hatte, nur um sich darüber lustig zu machen, doch ich hörte ihr kaum zu. Nico erkannte schnell, was ich vorhatte, aber zum Glück kommentierte er meine Absichten nicht laut, wofür ich ihm sehr dankbar war. Ich hatte plötzlich das Gefühl, die passende Gelegenheit gefunden zu haben, den Kontakt mit Mik wieder zu festigen. Zumindest war es den Versuch wert. Es gefiel mir nicht, dass er so viel alleine war. Selbst der introvertierteste Mensch, braucht ab und an Gesellschaft.

„Hi", sagte ich leise, als ich mich neben ihn an den Tisch setzte, und statt ihn anzusehen, auf die Kerze starrte, die auf einem, wie es aussah, menschlichen Totenschädel befestigt war.

„Hey", sagte er und lächelte mich an. Seine Reaktion bestärkte mich und ich rückte ein Stück näher an ihn heran, während meine Freunde sich um uns herum platzierten.

„Es stört dich doch nicht, wenn wir auch hier sitzen, oder?", fragte ich vorsichtshalber.

„Nein, nein, alles gut!", sagte er nur.

Mik hatte seine Hand neben sich auf den Tisch gelegt. Er sah müde aus, aber er schien zumindest keine schlechtere Laune zu haben als sonst. Trotz seiner ihn scheinbar immer begleitenden, düstern Grundstimmung, wirkte er heute recht aufgeschlossen.

„Wie geht es dir?", fragte ich dennoch nach.

„Ganz okay. Habe viel Zeit mit Üben verbracht, aber alleine komme ich auch nicht voran.", sagte er leise.

„Keine Angst, das kommt alles noch", versuchte ich ihn erneut aufzumuntern.

„Ich will auch heute gar nicht darüber nachdenken", sagte er schließlich.

„Danke, dass ihr euch hier zu mir gesetzt habt.", er sah sich im Raum um, der sich nun gänzlich mit Schülern gefüllt hatte. Die Musik wurde gerade etwas lauter. Die Party konnte losgehen. „Wird bestimmt ein schöner Abend", sagte er zuversichtlich. Ich erwiederte sein Lächeln und ohne weiter darüber nachzudenken, legte ich meine Hand auf seine. Mik starrte auf meine Hand, die seine nun bedeckte. Es verging ein paar Sekunden, in denen ich Angst hatte, eine Grenze überschritten zu haben. Was war, wenn er das alles andere als in Ordnung fand? Konnte ich noch so tun, als wäre es nur ein Versehen gewesen? Doch gerade als ich meine Hand wieder weg ziehen wollte, drehte er seine Hand unter meiner, und umschloss meine Hand ebenfalls mit seinen Fingern.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 24, 2020 ⏰

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