10 - Familienfeiern

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Die Woche verging wie im Flug. Die Vormittage verbrachte Hermine hauptsächtlich in der Turnhalle, während sie nachmittags in eher traditionell magischen Themen geschult wurde. Erleichtert hatte sie feststellen müssen, dass sie tatsächlich in den magischen Aspekten exzellent war. Viele Zauber und Themen kannte sie bereits und fielen ihr daher sehr leicht.
Auch im körperlichen Training wurde sie immer besser, sodass sie fast schon mit Rue mithalten konnte.

Ihren freien Samstag lag sie mit ekelhaftem Muskelkater auf Georges Sofa und blätterte träge durch eines der Bücher, die ihr ihr Tutor im Gebiet der Verteidigung gegen die Dunklen Künste gegeben hatte. Sie fühlte sich fast so, als wäre sie wieder in Hogwarts mit all dem Gepauke, das sie erledigen musste. Doch Hermine störte sich nicht daran. Im Gegenteil, das Lernen machte ihr so viel Spaß, dass sie den Beginn der nächsten Woche kaum abwarten konnte.

Doch erstmal musste sie durchs Wochenende kommen. Die Weasley veranstalteten eine kleine Familienfeier und Hermine hatte nur zu gerne die Einladung von Ginny und George angenommen. Nun, da der Tag jedoch gekommen war, war sie mehr als nur nervös ihre alten Vertrauten wiederzusehen.

Zum hundertsten Mal strich sie über das rote Kleid, das sie für den Anlass ausgewählt hatte.

„Sei nicht so nervös.", gluckste George. „Du kennst doch alle und du weißt, dass dich alle lieben."

„Ich war vier Jahre lang weg. Vieles hat sich geändert."

„Vertrau mir, meine Familie liebt dich, Hermine.", versicherte George ihr mit einem Lächeln. Er legte seine Hände auf ihre Schultern und zwang sie somit, ihn anzuschauen. "Alles wird gut."

Sie schluckte hart, nickte jedoch. 

"Dann lass uns gehen!", grinste George und fasste sie an der Hand. "Bereit?"

Er wartete nicht auf ihre Antwort, als er auch schon apparierte. Zusammen landeten sie schließlich im Feld, das vor dem Fuchsbau lag. Schon aus der Entfernung hörte man die vielen aufgeregten Stimmen des Weasley Clans durch kühle Frühlingsluft schallen. Der späte Nachmittag war gerade angebrochen und tauchte das Haus der Weasley in ein weiches Licht.

Ginny, die mit Bill auf einer Bank vor dem Haus saß, entdeckte sie als Erste. "Hermine! George!", rief sie erfreut und schlang auch schon dir Arme stürmisch um sie beide. "Ihr seid genau rechtzeitig gekommen. Percy ist gerade gekommen und er hat ein Mädchen mitgebracht!"

"Er hat sie wirklich nicht erfunden?", rief George verblüfft aus. 

Hermine lachte. "Ein Wunder ist geschehen."

"Glaub mir, dass jemand ihn für mehr als ein paar Minuten ertragen kann, ist ein Wunder.", meinte Bill und umarmte sie ebenfalls. "Schön, dich zu sehen, Hermine."

"Dich auch!", lächelte sie. "Wie geht'S Fleur und den Kindern?"

Bill grinste stolz. "Sieh für dich selbst. Sie ist drinnen bei meinen Eltern."

Hermine folgte seiner auffordernden Handbewegung und trat schließlich in den Fuchsbau ein. Sie atmete einmal tief ein. Der heimelige Geruch nach Mollys Essen katapultierte sie automatisch zurück in schönere Zeiten. Hermine versuchte alles an dem vertrauten Gebäude in sich aufzusaugen, bevor sie schließlich ins Wohnzimmer eintrat. Molly, Arthur und Fleur saßen auf den Sesseln und unterhielten sich entspannt. Fleur hielt ein Bündel in den Armen aus denen eine winzige Hand herausragte. Ein kleines, blondes Mädchen spielte neben dem Sessel der Franzosin. 

Es dauerte keine volle Sekunde, bis Molly sie entdeckte. Die Hexe kippte vor Überraschung fast ihren gesamten Tee aus, bevor sie aufsprang. 

"Hermine, Liebes!", sagte sie mit so viel Wärme in der Stimme. "Du bist gekommen."

And in the dark I can feel your heartbeat (Dramione)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt