And in the dark I can feel your heartbeat (Dramione)

14 - Artikel

Die nächsten paar Wochen vergingen wie im Flug für Hermine. Ihr Körper gewöhnte sich langsam an die Strapazen des Training und sie wurde immer stärker, ausdauernder und flinker. Mittlerweile konnte sie mit Leichtigkeit mit Rue und den anderen Auszubildenden mithalten.
In den übrigen Fächern war sie ohne Ausnahme die Klassenbeste. Sie hatte so viel von dem unterrichteten Stoff schon in ihrer Jugend mit Harry und Ron, aber auch auf ihren Studien in anderen Ländern aufgeschnappt. Hermine freute sich schon regelrecht auf die Prüfungen. Sie liebte es die Abende zu pauken und sich darauf vorzubereiten den Beruf eines Aurors anzutreten.

Die Weasleys hatte sie auch öfter gesehen. An den Wochenenden schaute sie gerne mit Ginny oder George bei Arthur und Molly vorbei. Es war beinahe wie in alten Zeiten.
Hermine spürte auch, wie es ihr gut tat, wieder mit ihren alten Freunden eine Beziehung aufzubauen.

Mit Dean hatte sich Hermine ein paar Mal getroffen. Er war lustig und charmant und durch und durch jemand, mit dem sie gerne Zeit verbrachte. Sie wusste jedoch nicht, ob sie sich mehr als nur Freundschaft mit ihm vorstellen könnte. Er hatte noch keinen Annäherungsversuch gestartet, doch Hermine war sich klar, dass das nur eine Frage der Zeit war.
Sie kannte den Blick, der in seinen Augen brannte, wenn er sie sah. Es jagte ihr ein wenig Angst ein tatsächlich. Nicht vor Dean, sondern vor dem, was er von ihr erwartete.

Mit Malfoy hatte sie kaum mehr ein Wort gewechselt. Sie waren dazu übergegangen einander während des Trainings geflissentlich zu ignorieren. Hermine war es ganz recht so. Sie war noch immer sauer auf ihn und wüsste nicht, was sie anstellen würde, würde er wieder anfangen mit ihr zu reden. Vermutlich ihn in eine andere Dimension hexen.

Es machte sie nur traurig, dass sie seit dem Streit Teddy kein einziges Mal gesehen hatte. Sie wollte involvierter in dem Leben des Kleinen sein, doch wusste sie nicht wie sie es anstellen sollte, ohne Malfoy dabei sehen zu müssen.

„Kaffee, Hermine?", fragte George sie, als sie müde in die Küche schlurfte. Es war der Samstagmorgen nach ihrer dritten Woche im Trainingsprogramm für Auroren und sie war fix und fertig.

Hermine nickte verschlafen und ließ sich am Küchentisch nieder. Träge glitten ihre Augen
zu den Zeitungen, die auf dem Küchentisch lagen. Der Tagesprophet, der Morgenprophet, einige Klatschspalten, Businessmagazine und die Hexenwoche.

Sie brauchte ein paar Sekunden, bevor sie Malfoys Gesicht auf dem Cover einer der Klatschspalten wiedererkannte.

DRACO MALFOY - WIEDER JUNGGESELLE?, stand in großen Buchstaben über dem Bild. Hermine runzelte die Stirn. Bevor sie sich zurückhalten konnte, hatte sie auch schon die Seite mit dem Artikel aufgeschlagen.

Nach nur wenigen Wochen des Liebesglücks scheint es nun zwischen dem Malfoy-Erben und Astoria Greengrass zu bröckeln. Das Paar, das schon auf vielen öffentlichen Veranstaltungen zusammen war, trug einen heftigen Streit bei dem diesjährigen Bankett für internationale Zusammenarbeit aus. Die Auseinandersetzung endete damit, dass die junge Hexe schließlich aufgebracht die Veranstaltung verließ. Malfoy blieb ebenfalls nicht lange und wirkte auf mehrere Anwesende unruhig und aufgekratzt.

Insidern zufolge drängten die Eltern der beiden reinblütigen Magier auf eine baldige Vermählung. War der Druck zu viel für das junge Paar? Hat sich Draco Malfoy, der bekanntlich keine sehr enge Beziehung zu seinen Eltern pflegt, sich doch gegen die Beziehung gesträubt, als er realisiert, wie gerne diese ihn mit Greengrass sahen? Oder gab es andere Gründe für diesen heftigen Streit? Und ist die Beziehung tatsächlich dem Ende geweiht?

Auch Hermine Granger, Kriegheldin und letzte Überlebende des Goldenen Trios, scheint eine Hand in der Entwicklung der Geschehnisse zu haben. Mehrere der anderen auszubildenden Auroren, zu denen Granger gehört, berichten von einer eher intimen Beziehung zwischen den alten Klassenkameraden. Mehrmals schon sollen sich die beiden während des Trainings in einen anderen Raum zurückgezogen haben, um dort in aller Ruhe miteinander zu sein.

„So ein Schwachsinn!", schnaubte Hermine abfällig und warf die Zeitschrift wieder hin. Und obwohl sie wusste, dass diese Zeitschriften sich nur auf jeden Klecks von Drama stürzten, wie Geier auf Aas, so konnte sie nicht umhin und sich fragen, warum Malfoy mit Astoria gestritten hatte. Hatte er sich tatsächlich ihre Worte zu Herzen genommen?

„Hast du den Artikel von dir und Dean schon gesehen?", fragte George, während er sich ein Käsebrötchen in den Mund schob. „Die Presse klebt förmlich an dir."

Hermine rollte genervt mit den Augen, durchstöberte aber den Haufen an Zeitschriften und entdeckte bald sich selbst und Dean Thomas auf dem Cover eines Magazin. Sie waren abgebildet worden, wie sie ein Restaurant verließen. Dean schaute sie darauf so bewundernd an, dass Hermine sich automatisch ein wenig schlecht fühlte.

GRANGER UND THOMAS- WIEDER VEREINT?, stand über dem Artikel.

Hermine Granger, Kriegsheldin und einstige Geliebte des großen Harry Potter, ist nun seit einigen Wochen bereits fest wieder in England. Nun scheint sich ihr Liebesleben hier auch wieder zu entwickeln. Mehrmals wurde die Hexe auf Dates mit Sahneschnittchen Dean Thomas fotografiert. Das neue Paar kennt sich bereits aus ihrer Schulzeit in Hogwarts, wo sie dieselbe Stufe besuchten. Thomas war zu Schulzeiten jedoch mit Ginevra Weasley, Quidditsch- Spielerin und einer von Grangers guten Freunden, liiert. Ob die neue Beziehung wohl Wellen zwischen der Freundschaft der beiden bekannten Hexen schlägt?

„Merlin, ich verblöde noch, wenn ich mir noch mehr von diesem Blödsinn reinziehe.", seufzte Hermine und rieb sich die Schläfen.

George gluckste. „Also ist Dean nicht dein Auserwählter?"

Hermine zuckte mit den Schultern. „Wir sind noch gar nichts und diese ganzen Reporter machen es mir auch nicht einfacher in dieser Hinsicht."

George wuschelte ihr aufmunternd durch die Haare. „Mach dir keinen Kopf. Es interessiert doch eh niemanden was diese Zeitschriften alles für Humbug erzählen."

„Aber sie liegen manchmal richtig.", grübelte Hermine und stützte ihre Stirn in ihre Hände. Stimmte es tatsächlich, dass Draco und Astoria sich getrennt hatten? Ein Streit konnte alles bedeuten. Es musste nicht gleich heißen, dass die Beziehung vorüber war. Niemand machte einfach so mit seiner Verlobten Schluss. Malfoy hatte definitiv nicht das Rückrat dazu. Er hatte seiner Familie doch noch nie etwas entgegensetzen können. Er würde dem Wunsch seiner Eltern gewiss entsprechen und viele kleine Reinblüterbabies mit seiner reinblütigen Gemahlin produzieren.

Der Streit bedeutete wohl kaum, dass Malfoy tatsächlich über ihre Worte nachgedacht hatte und erkannte, wie lächerlich es war, dass er sich als erwachsener Mann noch immer von seinen Eltern etwas vorschreiben ließ. 

"Merlin, warum interessiert es mich überhaupt?", stöhnte sie, frustriert von ihren eigenen Gedankengängen. 

Sie spürte förmlich, wie George sie irritiert anstarrte. "Erwartest du von mir, dass ich darauf antworten kann? Muss ich mir Gedanken um deine mentale Gesundheit machen?"

Hermine funkelte den Rothaarigen genervt an. George grinste nur selbstzufrieden. 

Ein schwaches Klopfen ertönte. 

Verwirrt starrte Hermine zur Haustür. "Hast du das gehört?"

"Im Gegensatz zu dir habe ich tatsächlich noch alle Sinne beisammen."

Empört schnappte Hermine nach Luft. "Ich habe alle Sinne beisammen!"

George schritt auf die Tür zu. "Weiß ich doch. Es läuft alles vollkommen normal in deinem viel zu sehr mit Wissen vollgestopftem Hirn."

"Warum klingt das sarkastisch?", empörte sie sich weiter. 

Er schenkte ihr ein Lächeln, das einem Slytherin alle Ehre gemacht hätte. 

Hermine kniff die Augen zusammen. Ehe sie sich versah hatte sie auch schon nach einem Toast gegriffen und es in die Richtung des Rothaarigen geworfen. 

George sah den Angriff kommen, riss die Tür auf und benutzte sie gleichzeitig als Deckung. Ein Manöver, das darin endete, dass eine weiße Toastbrotscheibe direkt im blassen Gesicht des Besuchers landete. 

Entsetzt beobachtete Hermine, wie das Brot langsam das Gesicht von Draco Malfoy hinunterglitt und patschend auf dem Boden aufschlug.