Kapitel 2.

49 4 1
                                    

Und wieder saß ich in dem großen Sessel und starrte ins Feuer. Schweigend saßen wir uns jetzt schon eine Weile gegenüber. Ich wusste nicht was ich sagen sollte und er ebenso wenig. Immer wieder wollte ich ansetzte, biss mir aber dann auf die Zunge. Alles was ich sagen wollte, würde einfach nur wie eine billige Ausrede klingen. Was sollte ihm zeigen das ich nicht gleich zur nächsten Zeitung laufen würde um ihn zu verraten? Seufzend fuhr ich mir durchs Haar. „Ich weiß wir kennen uns noch nicht lange, aber-"
„Catherine" Ich schüttelte den Kopf. „Aber du sollst wissen das du mir aus einer ziemlich beschissenen Situation geholfen hast. Ich- Du sollst wissen das ich überhaupt kein Recht dazu habe über das was du... was du getan hast oder tust zu urteilen. Und vor allem das ich kein Recht dazu hab es anderen zu sagen. Ich... Was ich damit sagen will ist... Tun wir doch einfach so als hätte ich nie was gesehen." Unsicher sah er mich an. Unsicher lächelte ich ihn an. „Das war wahrscheinlich die erbärmlichste Versicherung dein Geheimnis nicht weiter zu verraten, die du jemals bekommen hast."
Er lächelte schwach. „Um ehrlich zu sein ist das die Einzige die ich je bekommen hab."
„Bitte sag mir nicht das die anderen zu tot sind um sie zu wiederholen.", gab ich mit einem unsicheren Lachen zurück. Was ihm doch ein ehrlicheres Lächeln entlockte. „Nein... Es weiß- Niemand hat es sonst so herausgefunden. Niemand der es nicht wissen sollte."
Ich nickte ernst. „Hör zu Bruce, ich werde bald die Stadt verlassen und du dann wirst du nie wieder was von mir hören. Mehr kann ich nicht versprechen."
„Wohin willst du?"
„Wohin- Ich... Ich weiß noch nicht. Vielleicht ans Meer. In die Sonne. Ich habe dieses düstere Wetter satt." Kaum merklich hatte ich angefangen über den leeren Platz an meinem Ringfinger zu streichen. Bruce entging es natürlich nicht. „Mein Angebot steht immer noch. Du kannst so lange bleiben wie du möchtest."
„Bruce, ich will dich nicht als Frühstückspension benutzten."
„Tust du nicht. Das Frühstück macht Alfred."
Kopfschüttelnd sah ich ihn an. „Du weißt was ich meine."
„Ja und die Antwort bleib trotzdem die selbe."
Jetzt war es an ihm traurig ins Feuer zu starren.
Mein Herz zog sich zusammen. „Du.. du hast sie geliebt, oder?"
Er bewegte sich nicht. „Es tut mir so leid, Bruce." Er schloss nur gequält die Augen.
„Ich kannte sie nicht gut, aber sie schien etwas besonderes zu sein. Besonders genug für Bruce Wayne." Es sollte ein kleiner Scherz sein, aber als er mich ansah wusste ich das es mehr für ihn war. „Sie hat nie dieses Bruce Wayne gesehen.", gab er rau zurück.
„Manche Menschen können das, oder? Einfach durch die sorgfältig erbaute Maske schauen. Egal was man tun oder sagen würde, sie wissen einfach was man eigentlich meint."
Er sah auf meine Finger, die schon wieder angefangen hatte den leeren Platz zu verstecken. „Du hast auch jemanden verloren, oder?" Traurig lächelnd sah ich ihn an. Dann sah ich auf. Der Regen hatte aufgehört. „Du solltest schlafen gehen, Bruce.", sagte ich und erhob mich aus dem Sessel. „Sonst fangen die anderen auch noch an durch die Fassade zu blicken."
Als ich ging hätte ich schwören können so etwas wie ein leises lachen zu hören.
Bruce Wayne ist also Batman. Was Jack wohl dazu sagen würde?

Crossed the line // Dark Knight JokerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt