Kapitel 4.

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Hallo meine Lieben! Danke das ihr auf mich gewartet habt und meine Geschichte so fleißig in eure Listen aufgenommen habt ♥ Leider ist es ja schon ein bisschen her seit dem letzten Update, deswegen gibt es heute gleich zwei Kapitel. Wie immer freu ich mich über Sternchen und Nachrichten und... viel Spaß beim lesen ;)

 Bewaffnet mit den Zutaten und dem Eis fuhren wir wieder zurück. Ich hatte fast den Eindruck das Bruce eine gewisse, ja... Leichtigkeit an den Tag legte, die ich vorher noch nicht gesehen hatte. Und als er mir dann auch noch in der Küche anbot die Sachen klein zu schneiden war ich fast verblüfft. Ein Teil von mir fühlte sich schuldig, bei jedem Lachen, bei jedem noch so kleinen lächeln was ich ihm schenkte. Auch wenn Bruce sich von Grund auf von Jack unterschied, fühlte sich diese Situation fast vertraut an. Es lag nicht an der Umgeben, nicht an meinem Gegenüber. Einfach diese stupide Arbeit wie das klein schneiden von Gemüse hatte etwas tröstlich normales an sich. Ich konnte mich gar nicht mehr daran erinnern wann ich das letzte mal selbst gekocht hatte. Dementsprechend waren meine Kochkünste auch etwas eingerostet. Aber vielleicht war das auch zu meinem Vorteil um die Tarnung aufrecht zu halten. Sogar Alfred aß eine Portion und lobte mich. Ich wusste das es nur gut gemeint war, aber in diesen Moment hätte ich am liebsten in Tränen ausbrechen können.
Schlussendlich saßen Bruce und ich wieder vorm Kamin und löffelten das Erdnussbutter Eis. Nur widerwillig gab er zu das es schmeckte, was ich mit einem triumphierenden Grinsen erwiderte.
Seufzend zog ich die Beine an und stellte die leere Schüssel weg. „Ich glaube... ich platze gleich!"
Mit hochgezogenen Brauen sah er über seine Schüssel zu mir. „Du verträgst einfach nichts.", meinte er und schob sich noch ein Löffel in den Mund. „Du hast gut reden! Bis dir schlecht wird, aber ich mach dir bestimmt keine Wärmflasche!", erwiderte ich sarkastisch. Lachend wandte er sich wieder seinem Eis zu. Eine Weile saßen wir einfach nur so da und starrten in das Feuer. Erst jetzt merkte ich das ich nicht einmal wirklich an Jack gedacht hatte. Ich hatte die Zeit mit Bruce genossen und mein gebrochenes Herz für einen Moment einfach weggesperrt. Jetzt hier zu sitzen und dem knackenden Kaminholz zu lauschen schien wie eine Hypnose. Sie schien alle Türen zu öffnen, die Gedanken stürzten auf mich ein und wollten mich unter sich begraben. Was sollte ich tun? Sollte ich Gotham wirklich verlassen? Konnte ich Jack einfach zurücklassen? Natürlich erinnerte ich mich noch genau an meine Worte. Ich hatte ihn verlassen. Es war meine Entscheidung gewesen. Bereute ich sie? Zum Teil. Ich liebte Jack. Das würde sich nie ändern. Aber es war mir bewusste geworden das egal wie stark meine Liebe für ihn war, er immer einen Teil in sich tragen würde, den ich nicht verstehen konnte. Den Joker. Er hatte sich wie ein Krebsgeschwür in ihm ausgebreitet und sich langsam an die Oberfläche gebannt. Ich war mich nicht sicher in wie fern dieser Teil mich akzeptierte oder gar liebte. Aber es war immer noch Jack. Tränen brannten mir in den Augen. Wenn ich doch nur-
„Dein Verlust... Er ist noch nicht lange her, oder?", unterbrach Bruce meine Gedanken.
Beschämt wischte ich mir schnell über die Augen. Dann nickte ich.
„Ich... Ich würde dir gerne sagen das es besser wird." Er räusperte sich. Ich traute mich nicht mein Blick vom Feuer abzuwenden. „Aber das wird es nicht. Es hört einfach auf so viel zu bedeuten."
„Nein.", brachte ich zittern hervor. „Er... Er wird nie aufhören von Bedeutung zu sein, Bruce. Genau so wenig wie der Schmerz. Egal wie Menschen von uns gehen, wir erfinden doch immer wieder ausreden. Es hört auf weh zu tun, es verliert an Bedeutung, man lernt damit zu leben. Aber die Wahrheit ist doch das einige Menschen stärker sind als andere. Und andere zerbrechen einfach daran." Ich richtete mich auf, die Finger fest ineinander gekrallt. „Ein krankes Herz kann herausgenommen und ersetzt werden und doch muss der Körper mithilfe von Medikamenten das neue Herz erst mal annähmen. Weil dein Körper weiß das es nicht das richtige ist. Und-", ich holte zitternd Luft. „So ist es auch mit der Liebe. Nenne mich verblendet oder zu romantisch, aber die erste Liebe... die erste große Liebe, Bruce, sie wird nicht verblassen und wird auch nie zu ersetzten sein. Man wird unwillkürlich alle darauffolgenden Beziehungen mit ihr vergleichen. Also nein... Ich werde mich nicht daran gewöhnen ihn verloren zu haben. Ich werde jeden Tag damit leben und hoffen-", verwirrt hielt ich inne. Worauf konnte ich hoffen? Jack würde nicht wieder nach Hause kommen und mit mir einen Serien Marathon auf der Couch machen. Er würde nicht an Weihnachten seinen hässlichen blinkenden Rentier Pullover anziehen. Er würde mich nicht mehr spontan zu irgendwelchen Jahrmärkten, die 2 Stunden von uns entfernt lagen, entführen. Er... Er würde das Leben nicht mehr aufgeben. Nach der Konfrontation mit Batman- mit Bruce... Er hat eine Grenze überschritten. Es gab kein Zurück mehr für ihn.
„Catherine... wenn du irgendwann darüber reden möchtest", er ließ den Satz unbeendet. Endlich konnte ich mich dazu durchringen ihn anzusehen. „Wer hätte das gedacht?", fragte ich mit einem unsicheren Lachen und wischte mir dabei schnell wieder die Tränen weg. „Bruce Wayne hat doch ein Herz." Seine Mundwinkel zuckten fast unmerklich. „Du wärst überrascht. Ich habe mir diese Maske, wie du so schön sagtest, geschaffen um die Öffentlichkeit von mir abzulenken. Sollen doch die Leute denken was sie wollen, mir geht es nur um die Menschen die mir wichtig sind. Mich kann man beschimpfen oder als Playboy betiteln, aber was die Menschen einfach immer zu sehr überschätzen ist die Meinung anderer. Ich habe mir das alles nicht aufgebaut um fröhlich auf irgendwelchen Benefiz Galas das Buffet zu plündern. Sie sollen nur sehen, was sie sehen wollen. Was ich ihnen erlaube zu sehen. Und ich glaube in diesem Punkt sind wir nicht ganz unterschiedlich, Catherine."
Sein stechender Blick hielt mich gefangen. Eine Gänsehaut breitete sich auf meinen Unterarmen auf. „Vielleicht.", gab ich rau zurück. „Wir würden alles für die Menschen tun die wir lieben oder Bruce?"
Er nickte. Seufzend lehnte ich mich wieder in den Sessel zurück. „Was hast du jetzt vor?"
„Was meinst du?"
„Nach der Sache mit Dent... Die Stadt hasst dich oder gehörte das auch zu deinem Plan?"
„Sie hasst nicht mich. Sie hasst... Ihn. Und das ist gut so."
Überrascht sah ich ihn an. „Wie meinst du das?"
Einen Moment schien es als würde er diese Frage unbeantwortet lassen. Dann fuhr er sich durchs Gesicht. „Weißt du... Alfred hat recht. Ich bin müde."
„Müde? Willst du schlafen-"
„Müde niemanden etwas zu erzählen. Ich hatte Rachel, aber sogar ihr habe ich nicht alles erzählt. Es war zu gefährlich. Aber-"
„Mich kennst du nicht. Ich bin keine Gefahr, kein Schwachpunkt. Wem sollte ich es erzählen? Wer würde mir glauben?" Er lachte. „Jeder würde dir glauben. Es wäre nur ein gefundenes Fressen für die Presse. Gelangweilter Multimilliarde sucht sich außergewöhnliches Hobby und sprengt halb Gotham in die Luft." Ich lachte trocken. „Bruce, wir wissen beide das die Überschrift anders lauten würde. Aber ja... Ein gefundenes Fressen. Also warum hast du mich noch nicht Mundtot gemacht?"
„Weil... Ich in dir etwas sehe, was ich auch in mir wiedererkenne. Etwas Kaputtes. Diese sorgfältig geplante Maske von dir... Sie ist zu perfekt als das du nicht so zerbrochen bist wie ich."
Ich schloss die Augen. „Wenn du weiter solche Aussagen machst, brauche ich doch noch mehr Eis."
„Damit ich dir dann eine Wärmflasche machen soll? Nein danke."
Lachend schüttelte ich den Kopf. „Na gut, Bruce. Warum ist es gut das Gotham deine dunkle Seite hasst?"
Einen Moment zögerte er. „Weil es besser ist ihn zu hassen, besser als Dent."
Verwirrt zog ich die Augenbrauen hoch. „Wieso sollte irgendjemand Dent hassen?"
„Weil... Am Anfang dachte ich der Joker wäre nur einer dieser kleinen Ganoven mit einer schrillen Aufmachung. Er bestahl die Maffia, verteilte Visitenkarten, entführte Polizisten... Er behauptet von sich er habe keinen Plan. Er würde die Dinge nehmen wie so kommen, aber das ist eine Lüge. Er weiß genau welche Fäden er ziehen muss um die Leute gegeneinander auszuspielen. Er wusste welche Polizisten in Gordons Team waren und welche Geldprobleme oder Familiäre hatten, nur um so an Surrillo und Loeb zu kommen. Er wusste, wenn er die beiden aus dem Spiel nehmen würde, das Harvey es persönlich nehmen würde, nur um zu zeigen das er sich nicht einschüchtern lassen würde. Er... Er war dieser strahlende Held. Er sollte Gotham retten. Er sollte ein Vorbild sein, nicht Batman. Aber... Genau das war der Dreh- und Angel Punkt. Der Joker... Er hat mit Harveys Verstand gespielt und ihm alles genommen. Seine Liebe, sein moralischen Kompass... Dent war am Ende nichts mehr als ein Gebrochener Mann."
„Und niemand sollte erkennen das der einzige Retter Gothams mit Gesicht am Ende auch nur ein Mensch war."
Er nickte. „So etwas... So etwas darf nie wieder passieren. Der Joker hat alles zerstört was für Bedeutung für die Menschen hier war."
„Bist du jetzt also im Ruhestand?" Er zuckte mit den Schultern. „Vielleicht sollte ich gehen, so wie Alfred es mir immer gesagt hat. Ich- Die Stadt hat dank dem Dent Gesetzt eine Chance. Saubere Straßen, engagiertere Politiker, härtere Gesetzte, der Joker in Arkahm. Die Stadt braucht keinen Helden mehr. Kein Batman."
„Die Frage ist doch wohl eher... Brauchst du ihn auch nicht mehr?"
Traurig lächelte er mich an. „Stecken du und Alfred unter einer Decke?" Ich zuckte mit den Schultern. „Vielleicht." Er schwieg eine Weile.
„Was ist mit dir? Wirst du Gotham verlassen?" Ohne nachzudenken schüttelte ich den Kopf.
„Ich möchte, aber..."
„Du kannst nicht?" Ich nickte. „Ich habe das Gefühl... wenn ich gehe, dann würde ich ihn zurück lassen."
„Du kannst so lange bleiben wie du möchtest."
Dankbar lächelte ich ihn an. „Ich weiß nicht ob du das aus reiner Höflichkeit sagst, oder weil du einfach selber nicht alleine sein möchtest."
„Vielleicht beides."
„Danke Bruce. Ehrlich. Ich weiß nicht ob ich es ertragen könnte alleine in dem Loft zu sein..."
"Catherine, du hast nie- Was auch immer der Joker dir angetan haben sollte, du bist hier sicher." Und auf einmal schossen mir wieder die Tränen in die Augen. Er hatte mir nichts angetan! Das würde er nie! NIEMALS! Wenn war ich es, die ihm in Stich gelassen hatte. Ich, die ihr Versprechen gebrochen hatte! Ich war so eine dumme Heuchlerin. Ich wollte zurück, die Zeit einfach wieder zurück drehen und alles ungeschehen machen. Wo ich dann in dieser Geschichte einen Platz finden würde wusste ich nicht. Bei Jack, im Gefängnis, tot... Aber bestimmt nicht hier, in den Armen von Bruce, der mir beruhigend über den Rücken strich. Schluchzend vergrub ich mein Gesicht an seiner Brust. „Es ist alles meine Schuld! Ich- er... Wen ich nicht... Dann wäre er jetzt noch hier. Ich wäre bei ihm! Es ist meine Schuld, verdammt! Ich-" Bruce sagte nichts. Er hielt mich einfach nur. Und das war genau das richtige.

Crossed the line // Dark Knight JokerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt