𝟎𝟗│𝑪𝒐𝒍𝒊𝒏

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Wenige Minuten vor der Trauung

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Wenige Minuten vor der Trauung

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Kirchen sind nicht mein Ding. Generell ist alles was nach Jesus oder göttlicher Verehrung schreit nicht mein Ding und das, obwohl ich mit winzigen zwei Jahren als kleiner Sprössling in das Planschbecken des Priesters beinahe ersauft wurde. Meine Eltern hatten sich damals ausgerechnet den Spinner ausgesucht, von dem Josh einige Jahre zuvor so super getauft worden war.

Mittlerweile war der alte Knacker aber auf irgendso einem skurrilen Fortbildungsseminar gewesen und pflegte radikalere Methoden. Anstatt den Kopf des Kindes nur mit Taufwasser zu beträufeln, war der gute Herr der Meinung, rabiat den Kopf des Kindes in das Taufbecken zu tauchen, sei eine bessere Methode und verstärke den Glauben und Bezug" zu Gott stärker. Totaler Schrott, ich weiß. Zu dumm, dass der Typ mit seinen neunzig Jahren plötzlich keine Kraft mehr in seinen schlapprigen Armen hatte mich wieder aus dem heiligen Wasser zu holen.

Kurz gesagt: Der Herr hatte einen Krampf. Nicht gerade angenehm, wenn dein eigener Kopf im Wasser steckt. Vielleicht war das aber auch einfach ein göttliches Omen, dass ich nicht für diesen ganzen Religions-Dingsdabumbsda geschaffen war.

An Gott glaube ich schon lange nicht mehr-vielleicht liegt das auch einfach daran, dass ich selbst einer bin. Sexgott, Gott der Schönheit, Gott der Coolness, Gott der Abneigung gegen pinke Autos und so weiter. Meine Titel sind unendlich lang und unendlich grandios, deswegen belasse ich es bei diesen vier Titeln- ich möchte euch nicht gleich überfordern.

Da ich Herr meiner eigenen Welt bin und meinen Glauben an mich selbst stets und ständig vertrete, habe ich gleich nach meiner Firmung der christlichen Kirche den Laufpass gegeben.

Für gewöhnlich meide ich daher auch Gotteshäuser.

Mal ehrlich, diese Dinger waren mir noch nie ganz geheuer. Ich kann mich noch gut an die gespenstige Stille erinnern und das hohle Wiederhallen jedes einzelnen Schrittes, jedes einzelnen Wortes, auch wenn du es nur tuschelst, es verbreitet sich wie ein Hauch an den kahlen Wänden, schallt durch die trostlose Leere. Das alles macht es schier unmöglich, deiner Sitznachbarin dreckige Dinge zu zu murmeln, weil es einfach jeder mitbekommt.

𝑻𝒉𝒆 𝒍𝒂𝒔𝒕 𝒇𝒍𝒐𝒘𝒆𝒓 𝒔𝒕𝒂𝒏𝒅𝒊𝒏𝒈Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt