Kapitel 15 - Ein Yoomiaster

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Wörter: 1.961
Warnung: Manga Spoiler



„Was ist das denn für eine Feier? Ist sie von einem deiner Teamkameraden?", neugierig wippt Aiko auf ihren Zehenspitzen und ihrer Ferse hin und her. „Das ist eine Geburtstagsfeier... von einem Teamkameraden von mir ja. Von Shouyou Hinata." antwortet er sachlich. Den Namen hatte sie schon einmal gehört. Nachdenklich tippt sie mit ihrem Zeigefinger auf ihren Mund. „Shouyou Hinata kenne ich. Das ist doch der kleine Rotschopf von der Karasuno Oberschule, der den kleinen Titanen nachmachen wollte und sogar noch besser ist als dieser, oder?" Die Worte fallen einfach aus ihrem Mund raus, während sie Gedankenverloren auf die Decke schaut.

„Hinata kennst du aber mich kanntest du bevor wir uns kennengelernt hatten nicht?" Genervt und etwas gekränkt verschränkt er seine Arme vor der Brust und schaut Aiko mit schmalen Augen an.

Verdammt... Das war wohl nicht gerade das, was er hören wollte. „Eh... Wann ist die Feier noch mal?", weicht sie seiner Frage aus und versucht das Thema erneut zu wechseln. „Sie fängt um acht an. Also..." er pausiert seinen Satz, um auf seine Uhr zu schauen. „In knapp drei Stunden." Drei Stunden sind ja doch noch ein bisschen was.

„Und wie kommen wir da hin? Gehen wir zu Fuß?" fragt sie weiter, als sie in die Küche geht um den Tee in zwei Tassen zu füllen. Als sie wieder kommt, setzen sie sich beide an den Essenstisch und Kiyoomi fängt an ihre Frage zu beantworten. „Man könnte auch dort hinlaufen. Von hier aus sind es nur dreißig Minuten. Aber mir wäre es lieber, wenn wir mit dem Auto fahren. Meins ist nur leider gerade in der Werkstatt. Können wir mit deinem fahren?" Die Frage ist ihm unangenehm, da er eigentlich nicht in ein fremdes Auto steigen will.

Verlegen legt sie ihre Hand in den Nacken und schaut runter auf ihre Teetasse. „Weist du... Mein Auto ist momentan im Verleih. Ich denke, mein kleines Baby wird erst morgen Abend wieder nachhause gebracht." Irritiert schaut er sie an. Wie kann man nur sein Auto an andere verleihen? „Na gut... dann gehen wir. Aber dann müssen wir rechtzeitig losgehen. Ich mag es nicht zu spät zu kommen." antwortet er ihr mit einem leicht gereiztem Unterton.

Nickend trinkt Aiko ihren Tee aus und sagt Kiyoomi das er sich gerne den Fernseher anmachen kann oder ein Buch lesen kann. Sie würde sich dann schon mal für den Abend heute fertig machen.

-

„Bist du langsam fertig?", ruft Kiyoomi von unten die Treppe hoch. Aiko hatte völlig die Zeit aus den Augen verloren. Eigentlich hätten sie vor zehn Minuten losgehen müssen. „Tut mir leid ich komme runter!", ruft sie ihm entschuldigend zu und rennt die Treppe runter in den Flur, um sich ihre silberfarbenen Highheels anzuziehen.

Kiyoomi, der in der Zwischenzeit wieder zurück in das Wohnzimmer gegangen ist, um sein Handy vom Küchentisch aufzunehmen, betritt nun auch den Flur und bleibt wie angewurzelt stehen, als er Aiko vor ihm sieht.

Sie ist gerade fertig damit ihre Highheels anzuziehen und richtet sich wieder auf, als sie sich zur Seite dreht und ihr Haar bei der schwungvollen Bewegung über ihre Schulter nach hinten gleitet. Sie trägt ein ganz kurzes, enges, weißes Kleid. Es ist komplett rückenfrei und ärmellos. An der Seite hat es einen tiefen Schlitz der bis zur Hüfte hochgeht.

Sie sieht aus wie eine sexy Krankenschwester oder aber auch eine unglaublich verführerische Braut. Kopfschüttelnd schaut Kiyoomi zu Boden, als er bemerkt wie seine Wangen wärmer werden. Warum denkt er wieder so?

„Kiyoomi? Ist alles in Ordnung?" fragt ihn Aiko die mit ihrem verführerischen Hüftschwung auf ihn zu kommt. In dem Kleid sehen ihre Bewegungen noch so viel fraulicher aus. „Du ziehst dir aber noch eine Jacke an, oder? Es wird Abends kalt draußen und so wirst du dich erkälten.", sagt er in der Hoffnung das die Wärme aus seinem Gesicht verschwindet.

Lächelnd greift Aiko nach ihrem Mantel. „Natürlich... also lass uns jetzt losgehen.", „In Ordnung.", antwortet er ihr knapp und greift nach seiner Jacke um sich anschließend die Schuhe anzuziehen und mit ihr raus zu gehen.

Doch wie zu erwarten, beginnt für Kiyoomi nun eine Reise durch Ekel und Angst. Denn nach zehn Minuten Fußweg, fängt es in Strömen an zu regnen und nachdem Aiko lange auf ihn eingeredet hat, haben sich die beiden dafür entschieden die Bahn zu nehmen.

Kiyoomi hasst die Bahn. Viel zu viele Menschen auf einem Fleck. Die Griffe in der Bahn sind reine Magnete für Bakterien und Keime. Ausgerechnet jetzt hat er kein Desinfektionsmittel dabei und als ob es nicht hätte schlimmer kommen können, ist das Gummiband von seinem Mundschutz kaputtgegangen und er steht nun ohne Desinfektionsmittel, ohne Maske und mit leicht feuchten Haaren in einer dreckigen, mit Menschen befüllten und nach nassem Hund stinkenden Bahn. „Oh Gott wie bin ich nur hier reingeraten?", murmelt er leise vor sich hin während er sich in der letzten Ecke der Bahn verkriecht.

Bemitleidend schaut Aiko ihn an. „Tut mir leid Kiyoomi..." Das ist echt ein Desaster für ihn. Irgendwie tut es ihr Leid, ihn dazu überredet zu haben mit in die Bahn zu steigen. Aber nun ja... da muss er eben durch. „Was tut dir leid? Mich umgebracht zu haben?" murmelt er immer noch leise vor sich hin.

Aiko muss sich ein Lachen verkneifen, bei dem Häufchen Elend was sie da vor sich sieht. „Du siehst aber noch ziemlich lebendig aus." Grimmig schaut er zu ihr hoch. „Noch... warte mal in sieben Tagen, wenn sich dann die ersten Symptome zeigen." Nun kann sie nicht anders und muss kichern. „Natürlich... tut mir leid. Dann kommst du zu mir und ich behandel dich."

Seufzend versucht er sich nun wieder nur auf sich zu konzentrieren. „Lass mich jetzt in Ruhe. Ich will so wenig wie möglich reden, um so wenig wie möglich von dieser verpesteten Luft einzuatmen.", „Okay, okay." antwortet sie ihm, die Hände in einer Schutzhaltung nach oben geneigt.

Sie fahren fünf Minuten, bis sie aussteigen und fast vor Hinatas Wohnung stehen. Immer noch etwas niedergeschlagen wegen seinem Bahnerlebnis, klopft Kiyoomi an seine Tür.

„Omi-san du bist ja da aaah...." Seine letzten Worte klingt überrascht und eingeschüchtert, als er zu der hübschen Frau vor ihm schaut. Sie ist zwar kleiner als er, aber dennoch schüchtert sie ihn regelrecht ein und das, obwohl sie ihn anlächelt. „Omi...kun? Wer... ist... das?" fragt er ängstlich. „Yoshikami... Aiko." antwortet er genervt. „Alles Gute nochmal nachträglich. Können wir rein? Ich muss mir die Hände waschen." Hastig nickt Hinata und öffnet die Tür weit, damit die beiden hineingehen können. Doch sein Blick weicht nicht von Aiko ab.

„Hab ich da Omi-Omi gehört?", ertönt eine Stimme aus dem Wohnzimmer die sich langsam dem Flur nähert. Aiko zieht gerade ihren Mantel aus, um ihn aufzuhängen als ihr ein unbekanntes aber dennoch vertrautes Gesicht gegenüber tritt.

„Heilige Scheiße..." flucht Atsumu, als er diese zierliche hübsche Frau neben seinem Kumpel stehen sieht. „Die Bilder waren echt? Die Frau gibt es wirklich? Verdammt Omi-Omi... Du? Du bist nicht zufällig die Ärztin die unseren Omi-kun behandelt hat?" fragt Atsumu als er auf Aiko zukommt und ihre Hand nimmt.

Sie nickt ihm zu, als Atsumu plötzlich anfängt verschwitzt zu grinsen und ihr einen Kuss auf den Handrücken gibt. „Ich bin übrigens-", „Atsumu Miya... weiß ich." unterbricht sie ihn. Überrascht schaut er sie an, als nun auch Kiyoomi dazwischen funkt und ihre Hand aus seiner reißt. „Ach und ihn kennst du etwa auch?", fragt er sie genervt.

„Haha nein. Ihn nicht aber seinen Bruder Osamu. Wir sind recht gut befreundet." lacht sie verlegen. Mit langsamen Schritten geht sie auf Atsumu zu, bis sie nah vor ihm steht. „Ich kann schon verstehen, warum dein Bruder nicht wollte, dass wir beide uns kennenlernen. Du bist genauso wie er dich beschrieben hat." grinst sie finster.

Diese Frau... „Wie meinst du das? Was hat mein Bruder über mich gesagt?", will er nun wissen. „Das wirst du wohl nie herausfinden Tsumu.", flüstert sie ihm grinsend zu und dreht sich um um wieder zu Kiyoomi zu gehen. „Sollen wir zu den anderen gehen?", fragt sie ihn und genervt nickt er nur.

Er wollte sich zwar bis eben noch die Hände waschen und am liebsten duschen gehen, aber jetzt wo Hinata und auch Atsumu Aiko so anschauen, will er bei ihr in der Nähe bleiben. Es nervt ihn das die Männer sie so angaffen. Schließlich ist er doch mit ihr hier.

Im Wohnzimmer sitzen noch ein paar weitere Leute. Alle unterhalten sich, als Hinata mit Kiyoomi, Aiko und Atsumu wieder in den Raum kommt. „Wir sind jetzt vollzählig.", grinst er immer noch verlegen und leicht rot im Gesicht, als er Aiko ein weiteres Mal anschaut. Doch sein Blick weicht schnell von ihr ab, als er neben ihr den stechenden Blick Kiyoomis zu spüren bekommt.

Alle schauen sie mit großen Augen an, als eine bestimmte Person die Stille bricht. „Hey, hey, hey Sakusa! Ich glaubs nicht. Du hast es echt geschafft? Du hast es geschafft so eine hübsche Frau an deine Seite zu bekommen?" energisch rennt Bokuto zu seinem Freund rüber und schlägt ihm mit der Faust auf die Brust.

„Sie ist nicht...", seine Freundin. Will er eigentlich sagen doch dann sagt er etwas völlig anderes. „Sie ist mit mir hier, also lasst sie in Ruhe." Etwas genervt setzt er sich in einen Sessel etwas abseits von den anderen und zieht Aiko zu sich auf die Lehne. „Bleib da sitzen in Ordnung?", flüstert er leise. „Und warum?", fragt sie etwas irritiert. „Naja... du bist doch hier damit wir gemeinsam gegen meine Angst vorgehen. Also bleib auch bei mir." lügt er. Denn eigentlich will er nur nicht, dass sie mit den anderen Männern redet. Dass sie diese eventuell interessant findet oder die anderen sie anfassen. Er will nicht, dass sie sie berühren.

Nickend bleibt sie neben ihm sitzen und unterhält sich aus der Ferne mit all den Leuten im Raum. Sie reden viel miteinander. Lachen viel und erzählen sich Geschichten, als Atsumu plötzlich mit der Frage auf sie zukommt, wie sie es denn geschafft hätte Kiyoomi hier herzubringen.

Sie erzählt ihm, dass er sie gefragt hatte hier herzukommen und von dem Drama in der Bahn. „Der arme hat sich wie ein Häufchen Elend in die hinterste Ecke der Bahn verkrochen und wollte nicht da weg. Dann hatte er auch noch kein Desinfektionsmittel dabei und seine Maske ging kaputt. Das war wirklich ein Yoomiaster!" lacht sie. Oh mann... da färbt ihr Bruder wohl auf sie ab...

Fragend schauen sie alle an. „Naja... Kiyoomi und Desaster. Das ergibt dann zusammen Yoomi-aster." verlegen kratzt sie sich an der Stirn, als alle anfangen zu lachen. Alle außer Kiyoomi und Atsumu. „Vergiss Kiyoomi. Hat dich der Himmel geschickt? Du bist echt nicht von dieser Welt. Willst du mich heiraten?" fragt er sie begeistert. „Lass deine Finger von ihr du Streuner. Was soll dieser kindische Mist? So eine Frau wie Aiko macht sich die Hände mit so einem Streuner wie dir nicht schmutzig." Genervt zieht er sie noch ein Stück näher an sich ran und ignoriert Atsumus Gemecker im Hintergrund.

„Und du... mach dich nicht noch mal über mich lustig. Verstanden?" flüstert er ihr in einem finsteren Ton zu. „Aber ich habe mich doch gar nicht über dich lustig gemacht. Yoomiaster ist doch irgendwie süß, oder? Das ist dein eigener Begriff für ein Desaster." lächelt sie ihn warmherzig an.

Er weiß nicht warum aber bei diesem Blick kann er ihr gar nicht lange böse sein. Seufzend drückt er sie wieder ein Stück von sich weg, sodass sie wieder aufrecht auf der Lehne sitzt.

Die Lage entspannt sich wieder etwas und alle fangen wieder an wild durcheinander zu reden, bis Bokuto auf die Idee kommt ein Trinkspiel zu spielen. Sugawara und Daichi waren erst dagegen, wurden dann aber von der Mehrheit überstimmt und waren dann selbst der Meinung, dass ja jeder seine Grenzen kennen sollte.

I'm Kiyoomi Sakusa and I'm a germaphobe (kiyoomi sakusa x oc)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt