Nach einer Nacht in Jesse's Armen ging es dem Japaner um einiges besser. Zur Schule mussten die beiden am nächsten Tag zum Glück nicht, da Wochenende war, also konnten sie ausschlafen.
Jesse blieb das ganze Wochenende über bei ihm, auch nachdem sich Zen verabschiedet hatte.
Am Sonntag Abend musste er leider mach Hause, seine Schulsachen hatte er schließlich nicht hier.Ausgeruht, was für Hanzo nicht üblich ist, macht der Schwarzhaarige sich am nächsten Tag auf den Weg zur Schule. Genji, der ebenfalls gute Laune zu haben scheint, geht neben ihm.
„Schade, dass Jesse nicht noch eine Nacht bleiben konnte. Vielleicht wär das deine Chance gewesen, Han.", kichernd stupst er Hanzo an.
„W- Genji! Wir sind doch erst ein paar Tage wirklich zusammen...außerdem bin ich mir nicht sicher, ob er das schon möchte."
„Ach, na klar, nur ein Blinder könnte übersehen, wie gern er dich hat."
Daraufhin muss Hanzo leicht lächeln. Womit hat er die Zuneigung Jesses nur verdient? Der Cowboy ist sehr attraktiv und es würde ihm sicher nicht schwerfallen, jemand besseren als ihn zu finden. Er schüttelt mit dem Kopf als Antwort auf seine Gedanken.Die ersten Schulstunden verliefen generell ziemlich normal. Als es zur Pause klingelt, streckt sich Hanzo und macht sich dann auf den Weg nach draußen.
Jesse muss schon vorher gegangen sein, ihn kann der Japaner nicht mehr im Raum ausmachen.
Schulterzuckend geht er hinaus und stellt sich zu seinen Freunden. Lena ist ganz aufgeregt, und als Hanzo fragt, warum, seufzt sie leise.
„Ich habe heute einen Wettlauf gegen Lúcio. Einer der schnellsten Läufer unserer Schule..."
„Aber Lena, du bist die schnellste Läuferin unserer Schule. Wieso machst du dich da so verrückt drüber?", fragt Hanzo, so hat er sie noch nicht erlebt.
„Ich weiß ja auch nicht. Vielleicht liegt es genau daran- ich kann meinen Ruf verlieren. Und dann bin ich nicht Lena, die schnellste Läuferin, sondern Lena, der Niemand."
Hanzo legt seine Hand auf ihre Schulter. „Das stimmt nicht. Auch wenn du verlierst, bist du für uns alle immer noch dieselbe Lena. Lena, unsere Freundin. Wir glauben an dich.", er lächelt ihr zu.
„Genau!", stimmt Mei ein, „Für uns ändert sich dann gar nichts."
Langsam lächelt Lena wieder. „Danke, Leute. Ich geb mein bestes, drückt mir die Daumen.", sie umarmt den Schwarzhaarigen schnell, bevor sie sich umdreht. „Bis nachher!"„Sag mal Mei, hast du Jesse gesehen?"
Sie schüttelt den Kopf. „Sorry Hanzo, leider nicht."
„Okay, danke trotzdem."
Nun verabschiedet er sich auch, um nach dem Cowboy zu suchen. Sonst ist er in den Pausen doch auch immer hier, was hält ihn ab?
Gerade durchkämmt er die Gänge, als er eine weibliche, unbekannte Stimme hört.
„Oh, du weißt genau, was du mir schuldest, McCree."
Alarmiert bleibt Hanzo stehen und lauscht erstmal weiter.
„Ashe, ich mach bei deinem Handel nicht mehr mit. Lass es einfach. Ich schulde dir gar nichts."
Das war Jesse. Was geht da vor sich? Leise tritt er näher zum Raum, aus dem die Stimmen kommen.
„Nagut. Bob, wärst du so lieb?"
Ein lautes Knacken ertönt. Hanzo kann nicht mehr nur rumstehen, er muss Hilfe holen.
Das Lehrerzimmer ist nicht weit weg, es ist seine beste Chance. Er fängt an, zu sprinten und ist ganz außer Atem, als er es erreicht.
Nun klopft er an. Mr Morrison öffnet ihm die Tür und blickt ihn besorgt an. „Hanzo? Was ist los?"„Jesse...er- jemand namens Ashe- ich denke, er wird verprügelt.", bringt er heraus. Mr Morrison scheint damit etwas anfangen zu können, er nickt und tritt aus dem Zimmer.
„Wo sind sie?", fragt er, als sie losgehen. „Ein paar Räume weiter. Ich weiß nicht, was passiert ist..."
Als sie ankommen, steht die Tür weit auf und von Ashe und Bob ist nichts zu sehen. Nur ein auf dem Boden liegender Jesse. Hanzo eilt zu ihm.
„Was ist passiert? Wer war das?", fragt er und reicht ihm seine Hand. Die Nase sieht nicht mehr gerade aus, ist sie gebrochen? Gut möglich.
„Das waren...Ashe und Bob.", antwortet Jesse, als er wieder steht. Er fasst sich um seinen Bauch. Leicht versucht er, zu lachen, verzieht dann aber das Gesicht. „Ihr habt sie knapp verpasst."
„Sie sollten gar nicht hier sein.", Mr Morrison- Jack- hörte sich wütend und frustriert an, „Was wollten sie dieses mal?"
„Dasselbe wie immer. Ich soll ihnen meine Schuld begleichen...sie will mich zurück."
Jack schüttelt den Kopf. „Wir müssen vorsichtiger sein. Jetzt komm, Angela freut sich bestimmt, dich wiederzusehen."Angela hat sich nicht gefreut, den Cowboy schon wieder verarzten zu müssen. Jack blieb die ganz Zeit über bei ihnen und stellte sicher, dass es seinem Sohn wieder gut gehen würde.
Hanzo ist inzwischen wieder in den Unterricht geschickt worden. Wirklich aufpassen kann er aber nicht, seine Gedanken kreisen darum, was er gerade erlebt hat. Es ist wohl nicht das erste mal gewesen, dass sie etwas von Jesse wollten. Und Ashe will ihn zurück? Der Cowboy hat ihm nachher vieles zu erklären.
In der nächsten Pause hört er wieder nichts von ihm, wahrscheinlich ist er noch bei Ms Ziegler oder schon zu Hause. Er schickt ihm schnell eine Nachricht und geht dann zu Mei. Mit dieser unterhält er sich ein bisschen, bis ein Jubeln sie zur Quelle dessen blicken lässt. Lena kommt auf sie zu gejoggt, ein Grinsen auf ihren Lippen tragend. Sie sieht zwar etwas verschwitzt, aber sehr energetisch aus.
„Dreimal dürft ihr raten, wer gewonnen hat!", ruft sie aus, als sie bei den beiden ankommt.
„Das war doch vornherein klar. Gut gemacht!", lachte Mei und Hanzo gratuliert ihr ebenfalls.
Um die Stimmung nicht zu versauen, spricht er erstmal nicht die anderen Vorkommnisse der letzten Stunden an und hat einfach eine schöne Zeit mit seinen Freunden.Nach der Schule checkt Hanzo seine Nachrichten und siehe da, Jesse hat ihm geschrieben.
Er entschuldigt sich und schreibt, dass Hanzo ihn besuchen kommen kann, wenn er möchte.
Da muss er nicht lang überlegen. Der Schwarzhaarige schnappt seine Tasche, gibt noch Genji Bescheid und macht sich auf den Weg.
Die Tür wird ihm diesmal von Olivia geöffnet, die in einer freundlicheren Stimmung zu sein scheint.
„Hey, Hanzo. Komm rein, er wartet schon.", begrüßt sie ihn und lächelt ihm sogar zu.
Jesse liegt ihn seinem Bett, als Hanzo in sein Zimmer kommt. Noch immer sieht er mitgenommen aus, nun aber bandagiert.
„Jesse. Wie geht's dir?", er setzt sich auf seinen Schreibtischstuhl, den er zum Bett heranzieht.
„Besser als vorhin. Aber Angie sagt, ich hab eine gebrochene Nase und meine Rippen sind auch geprellt.", er lächelt schief und Hanzo seufzt.„Ich schulde dir eine Erklärung, ich weiß. Vor ein paar Jahren...habe ich zusammen mit Ashe immer mal wieder Gras verkauft. Sie wollte immer mehr, mehr Geld, mehr Komplizen, wie Bob- mir wurde das alles einfach zu viel, also bin ich ausgestiegen. Ashe und ich waren damals auch in einer Beziehung, deswegen war es wie eine Trennung. Sie kam nicht darüber hinweg und du hast ja gesehen, was sie tut, um mich wiederzubekommen. Wir hatten schon ein paar solcher Vorfälle...meine Dads haben mir zwar in der Hinsicht geholfen, auch damit, überhaupt auszusteigen, aber es ist trotzdem lästig.", erzählt Jesse, „Wenn...wenn du jetzt keinen Kontakt mehr mit mir haben möchtest, kann ich das verstehen, Han."
„Was?! Jesse, erzähl doch nicht so einen Unsinn! Ich bin nur froh, dass du mir die Wahrheit erzählt hast. Und dass dir nichts schlimmeres passiert ist.", er lächelt ihn an und streicht ihm über die Hand.
„Genji und ich...wir haben auch eine eigene Geschichte. Ich kann dich verstehen, aber du hast es da heraus geschafft. Das ist, was zählt."
Nun lächelt der Cowboy ebenso.
„Die Geschichte möchte ich dann aber auch mal hören."
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I'm your Huckleberry
FanfictionNach einem langen, anstrengenden Flug kommen die Shimada Brüder in den Staaten an. Nach einigen tragischen Ereignissen wollen sie einen Neustart, welchen sie bekommen sollen. Auf einer Highschool. Doch natürlich hat das Leben auch weitere Überraschu...