Shoppen & Bekanntschaften

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Der junge Japaner streckt sich und bleibt noch in seinem Bett sitzen, starrt müde an die Wand. Einige Minuten später steht er auf und geht langsam zu seinem Kleiderschrank, um sich Sachen für heute rauszusuchen.
In den letzten Tagen hatten sie sich gut hier eingelebt, er fühlt sich langsam recht wohl im neuen zu Hause.
Was auch gut so ist.

Heute würden sie einkaufen gehen.
Hanzo stöhnt genervt.
Sein Bruder scheint noch zu schlafen, weswegen er sich mit leisen Schritten ins Bad begibt und sich dort fertig macht.
Er hält kurz Inne, als er sich selber im Spiegel sieht, blinzelt verwirrt und muss dann über sich selber schmunzeln.
Schnell macht er sich fertig, bindet auch seine Haare zusammen, die er vorher kämmen musste.
Er fühlt sich noch müde, heißt also, Kaffee kochen. Lächelnd bei dem Gedanken an diesen, geht er runter in die Küche.
Hanzo ist wirklich der erste aus dem Haushalt, der wach ist.
Er macht sich also seinen ersehnten Kaffee, lehnt sich dabei an die Wand.

Er hört Schritte, die aus einem anderen Raum zu kommen scheinen.
Kurz darauf erscheint seine Tante im Türrahmen.
"Guten Morgen, Kleiner.", begrüßt sie ihn.
Sie sieht müde aus, wie Hanzo schnell feststellt.
"Kaffee?", bietet dieser ihr dann lächelnd an, woraufhin er ein dankbares Nicken als Antwort bekommt.
Er holt also zwei Tassen aus dem Schrank, gießt sich und seiner Tante Kaffee ein.
"Heute also Shoppen?", fragt er einfach, als er ihr die Tasse reicht.
Wieder nickt sie.
"Ihr braucht ein paar neue Klamotten und ich muss selber noch Erledigungen machen."
Das ist wahr, denkt er sich, sie brauchen wirklich noch einige Sachen, auch für die Schule.
Seine Tante macht sich daran, Brötchen, die noch von gestern da sind, rauszuholen und bittet Hanzo, den Tisch zu decken, was dieser auch tut.
Dabei muss er leise gähnen. Vielleicht solle er einfach früher schlafen gehen, wenn er schon so früh aufwacht.
Während er sich diese Gedanken macht, deckt er den Tisch fertig und setzt sich zufrieden.

Er und seine Tante sind schon fertig mit Essen, als Genji sich doch noch entscheidet, auszustehen und runter zu kommen.
Seine grünen Haare sind verwuschelt und er sieht noch sehr verschlafen aus, während er ein leises "Morgen" murmelt.
Leicht lächenld gießt ihm Hanzo gleich daraufhin Kaffee in eine Tasse, schiebt diese zu seinem Platz.
Wenn sie mit Frühstücken fertig sind, würden sie losfahren.
Natürlich muss sich Genji aber davor nochmal umziehen, auch die Haare macht er sich.

Und schon sitzen sie im Auto, auf dem Weg zur Mall, die zum Glück nicht weit vom Haus entfernt ist, was keine lange Autofahrt heißt.
Diese ist wirklich kurz, denn bald halten sie an und steigen aus.
Hanzo sieht sich um, bevor er den anderen beiden folgt.
Der Kaffee hat geholfen, er fühlt sich nicht mehr so schlapp.
Er betritt die große Mall und bemerkt schnell, dass er viele Läden hier nicht kennt.
Genji fällt ein Laden auf, ein Modegeschäft, in welches er will, also geht Hanzo mit ihm zusammen dort hin.
Ihre Tante würde erstmal ihre Sachen einkaufen und hat ihnen Geld gegeben.
"Warum willst du unbedingt da rein..?", fragt der Schwarzhaarige nun doch neugierig.
"Wirst du schon sehen."
Wieder seufzt der Ältere, kommt aber trotzdem mit.

Der Laden ist voll mit moderner Mode, aber auch sehr ausgefallenen Sachen.
Aus den Lautsprechern dudelt irgendein Pop.
Er weiß, warum Genji hier hin wollte.
Das passt schon sehr zu ihm, was man damit untermalen könnte, dass er gleich nach einer Minute Sachen in den Händen hat.
Hanzo sieht sich weiter im Laden um, seine Hände in den Taschen seines Hoodies, und verliert dabei seinen Bruder etwas aus den Augen.
Dafür fällt ihm aber eine Ecke im Geschäft auf. Dort stehen die typischen Cowboy Stiefel, Hüte hingen an der Wand und sogar kleine, natürlich keine echten, Revolver liegen dort.
Seine Augenbrauen wandern überrascht nach oben.
Gut, das hier ist Amerika, was soll er anderes erwarten?
Er dreht sich ruckartig um, denn er sollte lieber Genji ausfindig machen...doch dabei läuft er nun volle Kanne gegen jemand anderes.

Hanzo stolpert etwas zurück und ist erst sprachlos, bevor er sich schnell entschuldigt.
"Oh, Howdy, nicht so schnell..", entgegnet die Person aber lächelnd, "Kein Problem."
Er atmet erleichtert aus, mustert dann diese Person.
Er hat braunes, flauschiges Haar und ebenso braune Augen, die man aber nicht sehr gut erkennen kann, deswegen ist Hanzo sich nicht sicher.
Auch trägt er ein Hemd, und...Cowboy Stiefel?
Nun ist Hanzo an der Reihe, zu lächeln. Irgendwie ist er süß.
"Du...magst Cowboys?", fragt er einfach, was er von sich selber eigentlich gar nicht erwartet.
Sein Gegenüber lacht etwas. "Das wäre ja Selbstsüchtig.", grinst dieser dann, streckt ihm seine Hand entgegen, "Jesse McCree, mein Name."
Hanzo sieht diese er verdutzt an, ergreift aber seine Chance und schüttelt sie mit leichtem Druck.
"Shimada.", murmelt er, "Shimada Hanzo."

Jesse schmunzelt etwas. "Du kommst aus Japan?"
Hanzo nickt, während er, um seinem Blick zu entkommen, über die Kleidung neben sich sieht.
Auch seine generelle Ausstrahlung ist nun eher betrübt. McCree scheint das zu merken, klopft ihm mit der Hand auf die Schulter.
"Wir sehn' uns bestimmt mal wieder."
Hanzo ist zu perplex, noch was zu sagen, also nickt er wieder und geht dann zurück zum Eingang des Ladens.
Dort will er auf Genji warten.
Aber...wie kann ein fremder Typ ihn so aus der Fassung bringen?
Wieder seufzt er.
Sein Bruder ist noch nicht zu sehen.

Erst nach einer Viertelstunde später zeigt sich Genji, läuft mit Händen voller Sachen auf ihn zu.
"Haaaan, schau mal..", meint er dann grinsend.
Hanzo selber hat sich selber nur für ein paar Sachen entschieden.
Einen dunkelblauen Hoodie, ein T-Shirt und eine knöchellange Jeans.
Genji jedoch hat um einiges mehr in seinen Armen.
Bei dem Anblick schluckt Han, schüttelt lächelnd den Kopf.
"Mal sehen, ob dafür unser Budget reicht."
An der Kasse stellt sich heraus, dass es wirklich noch reicht- zum Glück, denn er will seinen Bruder nicht traurig deswegen sehen.
Dieser quatscht ihn zu, als sie den Laden, vollgepackt mit Tüten, verlassen.
Dass sie öfter dahin sollten, wie toll der Laden doch sei.
Selber erzählt er noch nicht von seiner Begegnung. Das soll seine Sache bleiben.

Als der sonstige Einkauf erledigt ist, fahren sie wieder nach Haus.
Es hat erstaunlich lang gedauert, alles zu besorgen, was sie brauchen, weswegen es schon Nachmittag ist.
Hanzo ist froh, als sie ankommen.
Endlich kann er sich erschöpft auf sein Bett lümmeln, über das Geschehene nachdenken und dann ein Buch lesen.
Alles in einem, war es aber ein schöner Tag, denkt er.

I'm your HuckleberryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt