Auseinandersetzungen

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Man kann nicht leugnen, dass Hanzo aufgeregt ist. Selber redet er sich zwar die ganze Zeit ein, dass es kein Date sei, aber dies unterstützt den Gedanken einfach.
Und sein Bruder ist auch keine große Hilfe...
"Also hat dich dieser Cowboy nach einem Date gefragt?", hat er vorhin gefragt, als er von Hanzo's Stimmung mitbekommen hatte.
Es hätte nichts genutzt, ihm irgendwas anderes zu erzählen, deswegen hat er es auch nicht gemacht.

Der Schultag fing ganz normal an- ging auch so weiter, bis zu Sport.
Hanzo war gerade fertig, die paar Runden zu laufen, die sie eben laufen müssen, als er ein lautes Geräusch hört und stehen bleibt.
Ein Blick nach hinten verrät ihm die Quelle dessen.
Jesse steht mit den Rücken an der Wand gelehnt und hält sich die Nase, während er verschiedene Schimpfwörter murmelte.
Vor ihm steht ein Schüler, dunkle Haut und erhobener Kopf.
"Das erfolgt auf deine Taten, McCree."
Hanzo starrt ihn mit großen Augen an, bevor er zu Jesse läuft und ihm am Handgelenk greift.
Er mustert seine Nase, seufzt leise. "Shht Jesse, wir müssen zur Krankenschwester.", meint er leise, um ihn dann mit sich zu ziehen.
Ein paar Schüler sehen zu ihnen, aber fast alle, die es mit bekommen haben, sind zu paralysiert, wie es scheint.
Ihr Lehrer, Reyes, scheint es auch bemerkt zu haben, denn er schreitet, sichtbar sauer, auf den unversehrten Schüler zu. Davor wirft er ihnen einen wissenden Blick zu und nickt leicht.

Hanzo hält den Cowboy fest, der sich mit seiner anderen Hand nich die Nase hält und erst als sie draußen sind, fängt er an zu reden.
"Was ist passiert?", die Neugier sowie die Sorge war klar aus seinen Worten rauszuhören, er ging langsam weiter mit ihm.
"Akande..also, dieser Typ da, will sich immer mit mir 'messen', meint er..", murmelt Jesse, "Er mag's, Leute herum zu kommandieren und er kann mich nicht leiden, weil ich da nicht so mitspiele.."
Der Japaner runzelt die Stirn. Eigenartiges Verhalten für eine Schüler, denkt er sich. Er will schon zu einer Antwort ansetzen, wird aber unterbrochen.
"Wenn du nicht dazwischen gegangen wärst, hätt' ich wahrscheinlich zurück geschlagen..", meint Jesse und lacht unsicher.
Hanzo schüttelt seinen Kopf, ignoriert diese Aussage erstmal, denn sie haben ein größeres Problem.
"Wo ist das Krankenzimmer?", es ist ihm zwar peinlich, aber sie müssen hin.

Jesse hat sich schließlich dafür bereit gestellt, mit Hanzo zu besagten Ort zu gehen. Dort treffen sie auf die blonde Krankenschwester, die mit jemanden ein Gespräch zu haben scheint.
Sie dreht sich um und es wird still, als sie die beiden hört. Ihr Blick fällt sofort auf Jesse's Nase.
"Ihr braucht mir gar nichts erklären-", fängt sie an, "Jesse, komm her, ich kümmere mich um deine Nase."
Die Person, mit der sie geredet hat, war ein Mädchen, ungefähr im Alter wie Genji, die schwarzes Haar hat und ziemlich muskulös ist. Irgendwie sieht sie aufgebracht aus. Sie begibt sich schnell aus dem Zimmer.

Jesse tut was ihm gesagt wird und erst dann bemerkt Hanzo, dass er ihn die ganze Zeit über angefasst hatte.
Ein roter Schimmer bildet sich auf seinen Wangen.
Die Schwester, Angela heißt sie, ist mit solchen Sachen schon vertraut und hat sich schnell um die Nase gekümmert, entlässt Jesse. Danach dreht sie sich nochmal zu Hanzo um.
Hanzo fällt auf, wie jung die Schwester eigentlich ist.
"Danke, dass du ihn hergebracht hast. Es kommt leider öfter mal zu solchen Ausartungen.."
Er nickt leicht lächelnd, bevor er ebenfalls den Raum verlässt.

Dort steht Jesse, auf ihn wartend.
Seine Nase sieht immer noch mitgenommen aus, wenn er ehrlich ist.
"Alles gut?", fragt Hanzo und erhält ein Nicken als Antwort.
"Was hälst du eigentlich davon, wenn wir uns heute mal treffen? Bei mir? Wir könnten auch irgendwo essen gehen...", irgendwie scheint der Cowboy nun schüchtern, kratzt sich am Hinterkopf.
"Sehr gern. Du musst mir dann aber noch schreiben, wo du wohnst.", lächelt Hanzo, amüsiert von der plötzlichen Schüchternheit Jesse's.
Dieser nickt, legt ihm eine Hand auf die Schulter.

Die folgenden Stunden ziehen sich ziemlich. In der Pause sorgen sich einige um dem verletzten Cowboy, Jamison scheint völlig aufgebracht.
"Der Typ hat's schon wieder gewagt? Irgendwann bekommt er's härter zurück, ich wär gerade fast soweit gewesen, stimmt's Roadie?!", ist seine Stimme schon zu hören, als sie auf dem Hof ankommen. Sein Freund gab ein Grummeln von sich und zieht ihn zu sich, wobei der Blonde Ruhe gibt.
"Aw Love, geht's dir gut?", fragt Lena, tritt zu Jesse.
Hanzo hat erfahren, dass sie die schnellste Läuferin der Schule ist. So sieht sie auch aus, muss er zugeben.
Jamison hingegen spielt Leuten liebend gern seine Streiche, wobei diese auch ausarten können- aber seine Freunde verschont er weitgehend, hat Jesse ihm erzählt, als sie die restliche Sportstunde allein waren.
Dieser bejaht Lenas Frage und lächelt ihr zu. Mei zeigt sich ebenfalls besorgt.
Auch über andere Schüler hat er ihm erzählt- Satya, die ganz okay sei. Sie würde oft mit Akande und Amélie zusammenhängen.
Über Amélie will Hanzo ihn nachher noch fragen, denn sie scheint keine sehr schlechte Person.

Sombra tritt nun auch zum Grüppchen, scherzt über das, was Jesse passiert ist.
Hanzo weiß über sie nur, dass sie seine Stiefschwester ist.
Jesse gibt nur ein gespieltes Lachen von sich, widmet sich dann den anderen Freunden.
"Du wirst wohl nochmal mit Papa reden müssen, Jesse~", flötet Sombra jedoch, was den Japaner seine Stirn runzeln lässt.
Er hat wohl noch einiges über ihn zu wissen, denkt er und scheucht sich selber aus seinen Gedanken, um sich wieder an dem anfangenen Gespärch zu beteiligen.

Seinen Bruder hat Hanzo vor Stundenbeginn nicht mehr entdecken können, was er etwas Schade findet.
Chemie ist das letzte Fach des Tages, welches sie haben.
Der Lehrer war ein sehr großer, aber schlanker Typ mit Brille und zurück gekämmten Haaren.
Er stellt sich als Winston vor, meint auch, dass ihn bitte alle so nennen sollen.
Er scheint wirklich freundlich.
Auch der Unterricht mit ihm als Lehrer ist nett, obwohl Hanzo Chemie eigentlich nicht wirklich mag.
Im Unterricht bemerkt er die Französin, denn diese sieht abschätzig zu Jesse, seufzt leise. Sein eigener Blick scheint ihr nicht aufzufallen, denn sie dreht ihren Kopf wieder nach vorn und schreibt weiter mit.
Er muss zugeben, dass er den Blickwechsel nur bemerkt hat, weil er seber McCree angesehen hatte, aber das würde ja niemand sonst erfahren.

Nach dem Unterricht packt er ein und verabschiedet sich von Jesse und seinen anderen, neuen Freunden, um dann den Raum zu verlassen.
Nachher würde er sich mit ihm treffen- bei ihm zu Hause.
"Atmen, Hanzo, Atmen..", murmelt er, als er auf den Weg zum Ausgang ist.
Freudigerweise trifft er dort auf seinen Bruder, der auch gleich zu plappern beginnt und scheinbar davon gehört hat, dass Jesse verprügelt wurde.
Sie also gehen nach Hause und Hanzo kann schließlich nicht anders, als ihm alles zu erzählen.

Auch, dass er sich nachher treffen möchte.

I'm your HuckleberryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt