Haikyuu oneshots

Bleib bitte noch ein wenig (Yaku x Lev)

Während in der Karasuno und der Aobajohsai das Training weiter geht, macht auch das Team der Nekoma weiter Fortschritte und spielt sich mit jeder Stunde Training mehr ein.

"Privet malen'kiy." ruft Lev dem Libero der Nekoma zu, als er zum Sondertraining mit dem kleineren fast pünktlich in die Halle tritt.

"Du bist zu spät!" regt sich Yaku auf, der gegen einen der Pfosten lehnt an denen das Netz aufgespannt ist. "Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du gefälligst pünktlich her kommen sollst, wenn ich mir schon die Zeit nehme mit dir zu üben. Was du nebenbei bemerkt noch sehr nötig hast." schimpft er, während er den blaugelben Volleyball auf den größeren Spieler wirft.

"Bleib ruhig Kotik. Ich bin doch jetzt da." erwidert der andere und zuckt mit den Schultern, was machten die paar Minuten, um genau zu sein 27, schon aus.

Lev ist schon fast auf eine scharfe Erwiderung gefasst, doch der Libero winkt einfach ab, bevor er sich mit dem Ärmel über die Stirn wischt und aufs Feld tritt. "Lass uns anfangen und nicht noch mehr Zeit vertrödeln." grummelt er und funkelt den größeren aus seinen braunen Augen an, was diesem einen leichten Schrecken einjagt, denn Yaku kann wirklich sehr böse gucken und wenn er das tut, sollte man ihn nicht weiter reizen, das hatte Lev durch zahlreiche Schläge in die Rippen gelernt.

Doch heute scheint etwas anders zu sein, stellt Lev nach einigen Spielzügen fest, der kleine Libero ist gut keine Frage, aber er scheint langsamer als sonst, müder und vor allem nicht ganz so kratzbürstig, wie gewöhnlich. Denn auch nach der dritten Fehlannahme in Folge, hat Lev noch immer keinen Ball ins Gesicht bekommen, worüber er sehr froh ist, denn trotz seiner geringen Größe hat Yaku schon einen ziemlichen Schlag drauf.

Nachdem beide eine Zeit lang geübt haben, stoßen auch nach und nach die anderen Spieler zu ihnen, da in kürze das offizielle heutige Training beginnen würde.

Lev wirft Yaku einen schnellen Blick zu, denn der schmale Libero ist mittlerweile sehr still und sieht zumindest nach der unfachmänischen Einschätzung des silberhaarigen Halbrussen sehr blass aus.

Doch bevor er den Kleineren darauf ansprechen kann, der vermutlich eh abstreiten würde, dass es ihm schlecht geht, beginnt das Training und die Spieler teilen sich auf, um zu üben, wodurch Lev keine Möglichkeit mehr hat nach dem braunhaarigen Libero zu gucken, da er sonst Mal wieder einen Ball an den Hinterkopf bekommen würde. Was vermutlich zu einer Rüge durch Yaku, Kuroo oder Kenma führen würde, worauf der silberhaarige nicht unbedingt scharf ist.

"Lev?" ertönt plötzlich Kuroos Stimme neben dem Angreifer und er sieht zu seinem Kapitän hinüber. Was hatte er nun schon wieder falsch gemacht oder nicht beachtet? Doch darum geht es dem dunkelhaarigen gar nicht, sondern um den Libero.

"Hat Yaku irgendetwas gesagt?" "Warum sollte er?" hakt der silberhaarige nach und legt den Kopf schief. "Weil er aussieht, wie der Tod auf zwei Beinen." erwidert der Kapitän seufzend und etwas überdramatisch, wie gewöhnlich. "Und wenn schon, du kennst ihn, er würde nicht sagen, falls es ihm nicht gut gehen würde." murmelt Lev mit gerunzelter Stirn. Auch wenn er normalerweise nicht der Typ dafür ist, er macht sich sorgen um Yaku, denn das Team braucht seine aufbauende, fürsorgliche, aber direkte Art.

Bevor der dunkelhaarige Kapitän etwas erwidern kann, ruft der Trainer sie erneut zusammen, damit sie verschiedene Angriffe und Formationen üben können, wobei Lev immer versucht einen Blick auf den kleinen Libero zu haben, der wenige Schritte hinter dem silberhaarigen steht. Er würde sich verantwortlich fühlen, wenn dieser Krank wäre und auch noch ein halbe Stunde auf ihn gewartet hätte.

So schaut Lev gerade nach hinten, als Yaku ins Straucheln gerät und zu Boden gegangen wäre, wenn der silberhaarige ihm nicht noch gerade rechtzeitig einen Arm um die Taille geschlungen hätte, um ihn aufrecht zu halten.

Augenblicklich sind alle Augen des Teams auf sie gerichtet und Yaku versucht halbherzig sich von dem größeren und stärkeren Spieler los zu machen, während dieser ihm bestimmt eine Hand auf die Stirn legt. "Er glüht." kommentiert er hauptsächlich an Kuroo und die Trainer gewandt.

"Es geht mir gut." protestiert der Libero der Nekoma halbherzig, wobei ihn das Zittern in seiner Stimme Lügen straft und der Trainer winkt beide Spieler mit einer kurzen Handbewegung vom Platz. "Haiba, du hast doch vorhin schon mit Morisuke trainiert oder?" fragt der alte Trainer und der silberhaarige nickt leicht. "Gut, dass sorgst du dafür, dass er gut daheim ankommt und sich hinlegt. Ihr seid für den Rest des Trainings entschuldigt, ich möchte hier keine kranken Spieler sehen." entscheidet er knapp und Yaku lässt sich wortlos von Lev vom Platz und zu den Umkleiden helfen.

"Ich kann allein laufen." bricht der kleiner endlich das Schweigen, nachdem sie sich umgezogen haben und auf den leeren Platz vor der Halle treten, was den silberhaarigen zu einem leichten Schnauben verleitet. "Und da heißt es immer, dass ich der kindischere von uns beiden sei Kotik." erwidert er und überlegt einige Augenblicke lang.

Dann hebt er den kleineren ohne Vorwarnung hoch. Yaku gibt einen erschreckten Laut von sich, bevor er beide Arme um den Hals des anderen schlingt und seine Beine um dessen Taille, um sich festzuhalten. "wenn du das jemandem erzählst, schlage ich dich." murmelt Yaku, während er den Kopf an Levs Schulter ablegt, eigentlich ist er ganz froh nicht selber laufen zu müssen, da sich seine Beine müde und sein Kopf schwer anfühlen, doch zugeben würde der Libero das nie im Leben laut. "Verstanden malen'kaya Koala." erwidert Lev sanft und lächelt belustigt, während er seine Arme um den schmalen Körper des Libero legt, um ihn gut fest zu halten. Yaku war niedlich, wenn er so müde war. Okay, eigentlich ist Yaku immer auf seine Art niedlich, stellt Lev fest.

Erstaunlich schnell schaffen beide es zum Haus von Yakus Familie, was noch verweist daliegt, da dessen Eltern noch arbeiten. Müde und erleichtert endlich da zu sein, seufzt Yaku leise.

"Kannst du noch etwas bleiben?" fragt er mit gesenktem Blick, um seine roten Wangen zu verbergen, als ihn der jüngere vor der Tür absetzt. Es ist nicht so, dass von hier an nicht allein klar kommen würde, aber er sehnt sich gerade nach etwas Nähe und Wärme, da ihn furchtbar kalt ist und er am gesamten Körper eine Gänsehaut hat.

"Okay." erwidert Lev, er ist froh, dass der Libero von sich aus gefragt hat, denn ungern würde er den anderen jetzt allein lassen, so zerbrechlich und blass, wie dieser wirkt.

Als sie im Zimmer des Drittklässlers ankommen, dass wie Lev es erwartet hat sehr ordentlich ist, lässt sich Yaku auf sein Bett fallen, dass unter dem Fenster an der Wand steht und der silberhaarige sieht sich unsicher um. Auf dem Schreibtisch liegen Schularbeiten und ein Trainingsplan, während das Regal des älteren mit Sportbüchern, einigen Mangas und irgendwelchen Lernbüchern voll geräumt ist.

"Nett hast du es hier." versucht Lev die Stille zu durchbrechen, während Yaku nur zustimmend brummt und einen Arm nach dem anderen ausstreckt. "Macht es dir etwas aus, etwas zu mir zu kommen und ... nunja... du bist warm und mir ist kalt..." stottert er vor sich hin und Lev lächelt sanft, bevor er dem Wunsch des älteren nachkommt und sich neben ihm aufs Bett setzt.

Yaku glüht förmlich, als Lev einen Arm um ihn legt und er zieht die Augenbrauen zusammen. "Kann ich sonst noch etwas machen?" fragt er besorgt. "Du kannst ins Bad gehen, den Gang runter linke Tür und mir ein Tuch mit kaltem Wasser holen." erwidert der andere müde und Lev tut wie ihm geheißen.

Bei seiner Rückkehr hat sich Yaku bereits hingelegt und die Augen geschlossen, also legt ihm der silberhaarige das getränkte Tuch vorsichtig auf die Stirn, bevor er neben ihn klettert und Yaku sich instinktiv in seine Wärme kuschelt. "Werd schnell wieder gesund, das Team braucht dich." flüstert Lev und streicht dem kleineren eine Haarsträhne aus der Stirn. "Und ich brauche dich auch, wer soll mir sonst die Annahmen beibringen." setzt er noch leise hinzu und ein Lächeln zeichnet sich auf Yakus blassen Lippen ab. "Danke." flüstert er, bevor sein Atem langsam regelmäßiger wird und Lev ihn enger an sich zieht.