"Wo ist Kenma?" fragt Kuroo, als er mit seiner Tasche über der Schulter zum Rest seines Teams tritt und sich mit gerunzelter Stirn umsieht. "Noch nicht da, wenn ich recht überlege, sah er den Tag über ziemlich blass... Lev bleib sofort stehen!" schimpft Yaku, bevor er sich wieder seinem schwarzhaarigen Kapitän zuwendet. "Ich geh nach ihm sehen." "Gut, ich werde versuchen die Idioten in einem Stück zur Halle zu bekommen. Taketora hör auf Lev anzustacheln!"
Mit einem leichten Kopfschütteln dreht Kuroo sich um und geht sicheren Schrittes zurück in Richtung des Schulgebäudes, während er hinter ihm Yakus Stimme langsam leiser wird.
Mit hinter dem Kopf verschränkten Armen schlendert der Drittklässler durch die Gänge der Schule, um Kenma bei seinen üblichen Rückzugsorten zu suchen, wie dem Baum hinter dem Schulgebäude, der Sitzecke ganz hinten in der Bibliothek oder der verwaisten Klassenraum im oberen Stock, der schon seit mehreren Jahren nicht mehr genutzt wird, doch nirgends ist eine Spur vom Zuspieler.
"Wo ist diese Katze." grummelt Kuroo, mittlerweile sichtlich besorgt um seinen Freund, während er den Gang entlanggeht und sein Handy aus der Tasche zieht, um Yaku anzurufen. Vielleicht war Kenma ja mittlerweile zu den anderen gestoßen.
Doch gerade als der andere rangeht, erblickt der Kapitän eine kleine Gestalt mit dunklen Haaren und ausgewaschenen blonden Haarspitzen, die sich in einer Nische auf dem Gang zusammengekauert hat. "Kuroo? Kuroo?" ertönt die besorgte Stimme des Liberos durch sein Telefon, während dieser auf die Gestalt zu eilt. "Ja, Yaku. Ich hab Kenma gefunden." "Das ist gut, wie geht es ihm?" "Nicht so gut, ich ruf zurück." erwidert der schwarzhaarige, als er neben dem Jüngeren in die Hocke geht.
Kenma hat seine Beine an die Brust gezogen, sein Kinn auf seinen Knien abgelegt und scheint unruhig zu schlafen. Vorsichtig schiebt Kuroo ihm einige Haarsträhnen aus dem Gesicht und fühlt seine Stirn. "Was machst du nur für Sachen?" fragt er flüsternd und schüttelt den Kopf, bevor er Kenma vorsichtig hochhebt, einen Arm unter seinen Knien und den anderen in seinem Rücken. Mit einem leichten Seufzen kippt der Kopf des Zuspielers gegen die Schulter seines Freundes, ohne das er aufwacht.
"Was ist passiert?" fragt Yaku, der als einziger im Clubraum der Nekomaspieler auf seinen Kapitän wartet. "Ich weiß es nicht genau, ich hab ihn so gefunden." erwidert dieser, während er den Kleineren vorsichtig absetzt. "Spielen sollte er so aber nicht." kommentiert Yaku, während er vorsichtig Kenmans Stirn fühlt und ihm eine der Decken, die im Clubraum aufbewahrt werden, um die Schultern legt. "Nein, aber ich dachte, dass er hier am besten aufgehoben ist, da er heute bei mir schläft." "Verstehe, willst du ihn wecken?" "Nein, lass wir ihn schlafen. Wir schreiben ihm nur einen Zettel, damit er weiß wo wir sind."
Während Kuroo schnell einen Zettel für seinen Zuspieler schreibt, sucht Yaku in seinem Spind nach einigen fiebersenkenden Medikamenten, bevor sie beides mit einer Wasserflasche vor den Jüngeren stellen und leise den Raum verlassen, um zum Training zu gehen.
Als Kenma die Augen aufschlägt, beginnt es draußen bereits dunkel zu werden und er sieht sich verwundert um. Als er eingeschlafen war, war er irgendwo anders in der Schule, naja auf jeden Fall nicht hier. Mit müden Fingern massiert er sich die Schläfen, denn auch sein Nickerchen hatte die Kopfschmerzen nicht vertrieben, die ihn sogar vom Spielen an seinem Handy abgehalten hatten. Nach wenigen Sekunden der Orientierung landet sein Blick auf dem Zettel, auf dem in Kurros krakeliger Handschrift steht: ' Sind in der Turnhalle, wenn du was brauchst, wenn nicht schlaf noch etwas. Pass auf dich auf Kuroo. PS: Mama Yaku hat dir was gegen das Fieber da gelassen.'
Seufzend reibt sich der Zweitklässler die Augen, bevor er die Medikamente mit einem großen Schluck Wasser hinunterspült und wieder wegdämmert.
Als er das nächste Mal aufwacht, sind die anderen noch immer nicht da und er erhebt sich seufzend, bevor er sich gegen die Wand lehnt und darauf wartet, dass die Welt aufhört sich zu drehen.
In diesem Moment geht die Tür auf und das Team kommt laut schnatternd hinein, doch als sie ihren Zuspieler sehen, wird es still, naja bis auf Lev der erst nach einem Tritt des Liberos die Klappe hält, während Kuroo die Distanz zwischen sich und dem schwarz-blonden Spieler überbrückt.
"Wo wolltest du hin?" fragt er besorgt, während er Kenma an sich zieht und dieser erleichtert den Kopf an der Schulter des Mittelblockers lehnt. "Ich wollte zu dir." murmelt er leise und Kuroo lacht leise. "Jetzt bin ich ja da." "Nicht deshalb, ich wollte wissen wann wir nach Hause können." meint Kenma, während er sein Gesicht am Hals des schwarzhaarigen versteckt, um seine roten Wangen zu verbergen. Er hatte nur fragen wollen, wie lange sie noch trainierten, aber er musste zugeben, dass die Aussicht von Kuroo in den Arm genommen zu werden, auch ein verlockender Faktor gewesen war. "Schon klar, ich zieh mich nur noch um."
Wenige Minuten später ist der Kapitän fertig und schultert seine Tasche, bevor er Kenma seinen Rucksack abnimmt und ihm einen Arm um die Schultern legt. "Dann bis Montag Leute." verabschiedet er sich, was die anderen Vielstimmig erwidern. "Erhol dich gut Kenma." sagt Yaku noch sanft, bevor er sich wieder Lev zuwendet um den Mittelblocker wegen irgendwas zurechtzuweisen.
"Wie geht es dir?" fragt Kuroo sanft, während sie die leeren und vom Licht der Straßenlaternen erleuchteten Straßen entlanglaufen und der Kleinere gähnt leicht. "Ich bin müde und mein Kopf fühlt sich an, als würde er gleich explodieren." grummelt er leise, woraufhin ihm Kuroo sanft durch die halblangen Haare wuschelt. "Sobald wir bei mir sind, kannst du dich etwas hinlegen."
So kommt es, dass der Zuspieler einige Zeit später frisch geduscht in einem von Kuroos T-Shirts in dessen Bett liegt und sich in die Kissen kuschelt, als sein ältester Freund sich zu ihm ans Bett setzt und ihm eine Schüssel Nudelsuppe ins Gesicht hält. "Essenszeit kleine Katze." "Hm" erwidert Kenma und setzt sich wiederwillig auf, bevor er dem anderen die Schüssel abnimmt und ausgiebig gähnt.
Nachdem essen, schiebt der schwarzhaarige Kapitän den kleineren ein Stück beiseite, bevor er neben ihm unter die Decke krabbelt. Fast sofort kuschelt sich Kenma an seine Seite, während Kuroo beginnt mit seinen Haarsträhnen zu spielen. "Wie geht es den Kopfschmerzen?" "Sind etwas besser." murmelt der Zuspieler schläfrig, bevor er die Augen schließt und sich noch enger an seinen Freund kuschelt.
"Dann ruh dich gut aus, wir brauchen schließlich unser Hirn beim nächsten Spiel." flüstert Kuroo und löscht das Licht, bevor er sich sanft zum anderen hinüber beugt und ihm einen Kuss auf die warme Stirn gibt. "Außerdem brauche ich dich." Kenma lächelt leicht bei den Worten des Mittelblocker und tastet im Dunkeln nach dessen Hand, bevor er langsam einschläft, denn hier war er vollkommen sicher und geborgen.
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Haikyuu oneshots
Fanfiction- one-shots - boyxboy - most of the time fluff, some sick-fictions and probably a little bit of angst