Periode

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Dabi hatte schon längst festgestellt, dass der Held definitiv nicht trinkfest war. Und trotz des Wissens darüber, endete es jedes mal aufs neue genau so.
»Ich habe nachgedacht«, kündigte Hawks mit einem ernsten Ton an, warf dabei einen kurzen Blick zu dem Schwarzhaarigen, der bei der Aussage die Augen leicht zusammen kniff.

Zusammen mit seiner Aussage, platzte die angenehme Stille, die in der Bar geherrscht hatte, wie eine Seifenblase. An diesem Abend hatten die Mitglieder allesamt zu viel gefeiert, was der Grund dafür war, dass nach einiger Zeit nur noch die beiden alleine da waren. Selbst Kurogiri war irgendwann verschwunden, obwohl er sonst immer an seinem Platz als Barkeeper stand. Jedoch war es vermutlich der späten Uhrzeit zu verschulden und nicht des Saufgelages, an dem er ohnehin nicht teilgenommen hatte.

»Ich bin mir sicher, dass ich das nicht hören will«, seufzte Dabi und griff nach der nächsten Flasche. Er musste sich keine Sorgen darum machen, dass er in denselben Zustand geriet wie der Blonde, der ihm alle paar Minuten seine brillanten Ideen und Gedanken offenbarte. Und natürlich fiel die Pflicht des Aufpassers wie immer auf ihn.

»Also, wenn sie ihre Periode haben, weißt du?«, fing der Held an, dabei ignorierte er die Aussage und das Missfallen des Schurken, der seine Augen nach oben richtete. Eines musste er sich jedoch gestehen, der lallende Ton des Helden war sogar erträglich und irgendwie lustig. »Da werfen sie ihre Binden, oder was auch immer in den Müll ... Also so, als würden sie ihre Kinder wegwerfen!«

Dabi legte seine Hand auf das Gesicht, er wusste nicht genau, wen er dafür zu Verantwortung ziehen sollte. Etwa Kurogiri, dass er das überhaupt erlaubt hatte? Oder doch Toga und Twice, die den Helden mit Leichtigkeit unter den Tisch gesoffen hatten? Oder vielleicht doch sich selbst? Denn obwohl er genau wusste, wie das alles enden würde, hatte er zugestimmt und sogar daran teilgenommen.

»Das hat noch nicht mal einen Sinn ...«, fing er kraftlos an.
»Sie werfen ihre Kinder in die Tonne! Verstehst du das? In die Tonne!« Wieder unterbrach er seinen Gegenüber, weshalb der Schurke resignierte und sich entschied, dass es keinen Sinn haben würde, sich auf jegliche Diskussionen einzulassen.

Morgen würde er vermutlich mit einem riesigen Kater aufwachen, welcher seine Strafe dafür sein würde, dass er mit dem Blonden hier sitzen musste. Es war schon spät und am liebsten wäre er einfach ins Bett gegangen. Doch anders betrachtet, konnte er den Besoffenen nicht alleine und ganz ohne Aufsicht da lassen. Er gab ihn noch maximal zehn Minuten.

Hawks, der damit beschäftigt war, über seine neue Erkenntnis nachzudenken, hob den Blick, als sich plötzlich die Tür zur Bar öffnete. Dort erblickte er die Blondine, deren Gesichtsausdruck für sich sprach: sie war erschöpft. Hawks betrachtete sie misstrauisch, fast so, als hätte er vergessen, dass sie die beiden zuvor eine angeregte Unterhaltung geführt hatten. Sein Blick konnte in diesem Moment töten.

»Monster«, sagte er nur.

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