5 Kapitel 1591

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In diesen einen Jahr, befreite sie mehr als tausend angeklagte. Darunter auch vereinzelte Männer. Sie freute sich zwar, dass ihre Mission so erfolgreich war, aber sie wurde auch deswegen gejagt. Es waren auch einige Gerüchte in der Umlaufbahn. Sie sei der Teufel. Sie sei ein Ritter, der besessen ist, oder unter der Rüstung versteckt sich eine Frau. Sie wurde der schwarze Ritter genannt. Niemand wusste wer sich unter den schwarzen Helm versteckt. Niemand wusste wo die befreiten Hexen hingingen, oder verschwanden. Sie waren alle wie vom Erdboden verschluckt. Einigen Gerüchten zu folge lebten sie alle auf der Burg des schwarzen Ritters. Niemand hatte die Burg gesehen, niemand weis wo sie liegt. Sie konnte darüber einfach nur schmunzeln. Sie war ganz oft ohne ihre Rüstung unterwegs. Um zuhören was für Gerüchte neu in der Umlaufbahn waren. Sie wanderte gerade die Straße entlang, als sie ausversehen jemanden streifte. Der Mann zuckte zusammen und schrie auf. Sie wich erschrocken zurück. „HEXE!“, schrie der Mann und deutete auf sie. „Du hast meinen Arm verhext!“ Sie riss ihre Augen auf. Sie hatte den Arm nur gestreift. Wahrscheinlich war der Mann ein Schauspieler oder sowas. Sie starrte ihn böse an. Der hob sofort seine Hand gegen die Stirn und ballte sie zur Faust, nur der Zeigefinger und der kleine Finger waren gespreizt. Das Abwehrmittel gegen den bösen Blick. Er sah so lustig aus, dass sie lachen musste. Ihre Stimme war eingerostet in den Jahren ohne sprechen. Sie klang kratzig und rauch und das machte das Lachen noch gruseliger. Die Leute drehten sich erschrocken zu den beiden um. Einige flüchteten sofort, andere blieben stehen und machten genau das gleiche Abwehrmittel gegen den bösen Blick. Sie sah wie zwei Wachen angerannt kamen. Sie riss die Augen alarmiert auf. Sie drehte sich schnell um und wollte wegrennen. Wenn sie wegen Hexerei gefasst wurde, wie sollten die Angeklagten gerettet werden? Wie sollte sie ihre Mutter rächen? Der Mann hielt sie am Arm fest. „Du entschwindest uns nicht Hexe.“ Sie sah ihn nochmal hasserfüllt an. Sie riss heftig an ihren Arm, es knackt, doch ihr Arm war frei. Sie musste jetzt Schauspielern. „Fahrt zur Hölle! Im Fegefeuer sollt ihr schmoren! Der schwarze Ritter wird mir helfen euren Fängen zu entkommen!“ Sie stieß ein pfiff aus und ihr schwarzer Pferdeartiger „Teufel“ kam angaloppiert. Sie schwang sich auf seinen Rücken, wendete ihn und galoppierte aus der Stadt hinaus. Sie würde nie wieder in eine Stadt hinein gehen, da man eh Fahndungsblätter aufhängen wird, damit man sie fand.  Sie ritt mit ihrem schwarzen Pferd zum Versteck indem sie ihre Rüstung aufbewahrte und legte sie an. Morgen war wieder eine Hinrichtung von Hexen. Sie würde wieder da sein. Dieses Mal war unter den Angeklagten ein Junge. So wie sie herausgefunden hatte ein gewisser Tristan Hope. Er war eine Waise, sollte aber auf so einen Hexensabbat gesehen worden sein. Sie war entschlossen, dass er gerettet werden musste. Es reichte schon Frauen anzuklagen, doch Kinder zu verurteilen war die Höhe. Zum Glück hatte sie eine alte verlassene Bärenhöhle im Wald gefunden. Sie lebte dort. Sie würde Tristan dort unterbringen. Er wurde unter ihren Fittichen aufwachsen, er sollte nicht so Enden wie sie. Er sollte sich nicht so sehr schuldig fühlen. Er sollte leben.

Der schwarze RitterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt