Kapitel 10

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Jetzt saßen sie bei Jamie im Wohnzimmer. Es war Still und keiner sagte etwas. Aber Theo mochte das nicht. "Jamie?" fragte er vorsichtig. Sie drehte ihren Kopf in seine Richtung, sagte aber nichts. "Geht es dir gut?". Sie schüttelte den Kopf. "Wie kommen wir nach Octulpa?" fragte sie. "Das werd ich dir zeigen. Aber vorher sollten wir deine Sachen packen." sie nickte und stand auf um in ihr Zimmer zu gehen. Er folgte ihr. In ihrem Zimmer angekommen kramte sie nach einer großen Tasche, in die sie einige Sachen packte. "Jamie... Wenn du weinen willst, dann mach das. Ich bin für dich da." versicherte Theo vorsichtig. Aber sie packte eifrig ihre Tasche weiter und ignorierte seine Worte. Er seufzte und gab es auf.

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Jamie schulterte ihre Tasche und sah nochmal durch das Haus. Ihr würde das alles fehlen. Ihr würden die Zettel am Kühlschrank fehlen. Die Abende mit ihren Eltern, die ausraster, die sie bei den Hausaufgaben bekam, die Mädchen Gespräche, die sie hier mit ihrer Mutter geführt hatte. Ihr Leben... Dieses Haus hatte sie begleitet und jetzt musste sie Abschied nehmen. Nachdem sie sentimental durch das Haus geschaut hatte, legte sie die Hand auf die Türklinke und öffnete die Tür. Theo legte ihr die Hand auf die Schulter aber sie schüttelte sie weg. "Wo müssen wir jetzt hin?" fragte sie, während sie auf die Straße schaute. "Komm" sagte er. Er führte sie in Richtung des kleinen Waldes neben ihrem Haus. Auf dem gesamten Weg redete sie nicht und blickte strikt auf den Boden. Als sie an einem kleinen Teich vorbei gingen, blieb er plötzlich stehen. Sie sah überrascht auf und merkte, dass er auf den Teich sah. "Und jetzt?" fragte sie. "Wir können nicht weiter gehen." "wieso nicht?" "ich kann nicht mit dir weiter gehen, wenn du dich nicht verabschiedet hast." "Aber das habe ich doch!" sagte sie leicht gereizt. In ihren Augen bildeten sich Tränen. "Wenn du dich nicht richtig verabschiedest, gehe ich ohne dich!" sagte er kalt. Sie erschrak und die Tränen tropften nur so aus ihren Augen. Als sie sich umdrehen und wegrennen wollte, packte er sie am Oberarm und schloss sie in eine Umarmung. "Weißt du wie lange ich darauf gewartet habe, dass du weinst?" sie schluchzte laut und antwortete nicht. "Als wir von Elena wieder zu dir gingen, hast du nicht geweint oder dich beklagt. Ich dachte du wärst kalt und ohne Gefühle. Als wir eben das Haus verlassen haben, in dem du dein Leben verbracht hast, hast du auch nicht geweint." wieder schluchzte sie laut. "Ich dachte, wenn ich nicht Weine ist es leichter.". Er streichte über ihr blaues Haar und versuchte sie zu beruhigen. "Du musst nicht stark sein. Dein Leben ändert sich von heute auf Morgen und du verlierst wichtige Menschen. Es ist wichtig zu weinen, wenn etwas schwer für einen ist. " sagte er. Sie löste sich aus der Umarmung und wischte über ihre Augen. Dann atmete sie einmal tief durch. "Okai. Wir können weiter." sagte sie. Er nickte und streifte eine Kette über seinen Kopf, die er trug. Dann legte er den Anhänger, der vermutlich Wasser bedeuten sollte, auf einen Stein, auf dem das gleiche Symbol eingeprägt war. Die Erde begann zu Beben und das Wasser im Teich blubberte. Jamie viel zu Boden und riss die Augen weit auf, als sich im Teich ein Strudel bildete.

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