Der Untergang.

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Der Untergang

Dort stehe ich also nun. Im flammenden Licht der untergehenden Sonne, die mein goldenes Haar erstrahlen lässt als würde es glühen. Ich leuchte wie ein brennender Stern.

So kurz vor der Kollision.

Doch auch wenn ich strahle, weiß ich, dass ich nichts mehr bin. Ich bin nur noch eine leere Hülle, gefüllt mit der Asche meiner Gedanken, die schon vor langer Zeit in Flammen aufgingen.

Ich bin nur noch ein Stein, der glanzlos, grau und kalt in meine Wangen schneidet und mich immer mehr erstarren lässt, bis ich in meiner Einsamkeit erfriere.

Ich bin nur noch ein Haufen Scherben einer einstigen Vase, die mit wunderschönen Blumen beschmückt war und nun zersplittert in einem kleinen Meer aus Blumenwasser schwimmt.

Ich bin nichts mehr.
Weder tot noch lebendig.
Weder glücklich noch verletzt.

Ich bin leer.
Ein brennendes Stück Feuerholz, das langsam erglüht und schließlich rauchend in die Lüfte steigt.

Diese Flammen bedeuten mein Ende.
Dieses Leuchten ist mein Tod.
Ja, dieses Leben, das mir Hoffnung versprach ist mein Zerfall.

Und während mir die Luft langsam ausgeht, während meine Sicht langsam in der Glut verschwimmt, realisiere ich, dass das hier nun ein Ende hat.

Es gibt keine neue Chance, keinen neuen Tag, denn das hier ist endgültig.

Brennend und qualvoll, und doch ziert ein leichtes Lächeln des Verstehens meine Lippen.

Das ist er also.

Mein Untergang.

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