[ Kapitel 4 ]

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[Eren's P.O.V]

Der vor kurzem noch strahlend blaue Himmel wurde von den schwerelosen Wolken überflutet. Es schien als würde sich die Welt verdunkeln und plötzlich sah alles so leer und düster aus. Nicht nur die Sicht aus dem Fenster, sondern auch hier drinnen im Raum wirkte es plötzlich leblos.

,,Ich erzähle dir alles was zur Zeit bekannt ist... Es begann genau am siebenundzwanzigsten Mai, eine Reihe an Meldungen kam in jeglichen Polizeistationen rein. Es wurden von Personen berichtet, die physische Gewalt gegenüber unschuldigen angewendet haben. Die Leidtragenden waren so schwerverletzt, dass sie in die Intensivstation gebracht werden mussten. Die Besonderheit in diesem Fall waren die Verletzungen und das Verhalten von den Gewaltausgeübten. Sie haben sich nämlich wie wilde Tiere Verhalten...", er beugte sich vor um mir ein Bild zu geben.

Ich erstarrte.

,,Die Ärzte konnten eines ihrer Augen retten. Ihr Unterkiefer war gebrochen und ihr Abdomen wurde zerreißen.", beschrieb er die Fotografie in meiner Hand. ,,Fünfzehn Tage später geschah etwas Ähnliches nur fehlte bei dieser Person die Zunge und seine Arme waren verstümmelt. Seitdem häuften sich diese Fälle schlagartig in der gesamten Welt an. Die Behörde war nicht vorbereitet, niemand hätte erwartet so etwas zu erleben. Nach drei Wochen eskalierte die gesamte Situation und die Menschen gerieten in Panik. Der Staat entschied sich dazu das Militär ein zu setzten, weswegen du so viele Soldaten im Krankenhaus gesehen hattest. Und es-"

,,Wer zur Hölle hat das getan!?" Ich streckte ihm das Bild zu, welches er mir geben hatte. Diese plötzliche Stille entstand wahrscheinlich, weil der Soldat vor mir nachdenken musste wie er den gleich kommenden Satz am besten formulieren sollte.

,,Es waren die taten eines Menschens."

Ich wusste nicht was schlimmer war, die Tatsache, dass er es so grausam emotionslos gesagt hatte oder die Information die er mir gab.

Unglaubwürdig starrte ich ihm in die Augen und schob meine Augenbrauen zusammen. ,,Niemals-" ,,Ein erkrankter Mensch."  unterbrach er mich und korrigierte sich. ,,Wir haben noch keine genaueren Informantion, aber dieses Verhalten kommt von einer Krankheit", sagte er. Mein Blick schweifte rüber zum Fenster und ich dachte über seine Worte nach. ,,Was für eine Krankheit?", fragte ich beängstigend ruhig.

,,Genau das ist es woran wir verzweifelt und mit Hochdruck forschen, wir wissen nämlich nicht was das für eine Krankheit ist." ,,Sind es Viren?" ,,Nein, es sind keine Viren und keine Bakterien." ,,Aber... Was genau ist es dann?" fragte ich. Ein Seufzen entwich ihm und der Kommandant beugte sich leicht vor. ,,Sie sind ziemlich neugierig, nicht war?", sagte er und schien gewiss meiner Fragerei entgegen zu kommen ,,Naja, ich würde gerne wissen was genau erschossen wurde, als ich mich noch im Krankenhaus befand."

Ein Klopfen ertönte und der Blondhaarige Mann bat der Person einzutreten. Die türklinge wurde runtergedrückt und und die Tür aufgeschoben. ,,Komandant Erwin, wir benötigen ihre Anweisung bezüglich der Umstände im Nahrungs-Abteil." Die kräftige Stimme von dem fremden Mann erstickte die leicht gereizte Atmosphäre im Raum. ,,Wieso, was ist im Nahrungs-abteil?" fragte ich, da es so klang als würde es ein ernstes Problem geben. ,,Ihre Neugierde wird Ihnen irgendwann noch zur Last fallen.", erwiderte Erwin Smith und stand auf ,,Da Sie Hanji Zoe schon kennengelernt haben bitte ich Sie zu ihr zu gehen und zu sagen, dass ich Sie geschickt habe." Mit diesen Worten beendete der Kommandant unser Gespräch und ließ mich allein.

Laute Geräusche jeglicher art, von Gesprächen rüber zu hilfe rufe bis hin zu dem Weinen der kinder dessen Eltern sie verloren hatten, durchdrangen die Wände des Gebäudes. Jeh mehr man hinhörte desto mehr Qualen und Leid ertönte aus den Stimmen. Auf dem weg zu der Ärztin, Hanji Zoe, war ich mir sicher, dass ich mich noch verlaufen würde doch zu meinem Glück gelang ich ohne Probleme zu ihr. Als ich das Krankenzimmer betrat wo ich ihr das letzte mal begegnet bin, erblickte ich den blondhaarigen Jungen, der noch bewusstlos war, auf der liege. Um seinem Becken herum war in Blut getunktes Verbandmatterial angelegt worden.

,,Er wird für die OP vorbereitet." Leicht zuckte ich zusammen als die Ärztin hinter mir erschien. ,,Wird er danach wieder gehen können?" fragte ich, obwohl ich wusste, dass es unwahrscheinlich wäre. Außerdem kann es sein, dass er es gar nicht durch die Op schaffen würde.

,,Operationen haben immer ihre eigenen Risiken. Es kann alles möglich sein, aber wir versuchen auch alles damit er es schaffen wird.", sagte sie als würde die Ärztin meine Gedanken gehört haben. ,,Weißt du, ich kann deine Sorgen verstehen schließlich ist Armin Arlert auch dein bester Freund." ,,Sie müssen sich irren, ich kenne ihn nicht mal wirklich. Ich weiß nur, dass er mich im Krankenhaus gerettet hat, und sich schließlich selber in Gefahr gebracht hatte." erläuterte ich und drehte mich zu ihr.

,,Eren... kannst du dich nicht erinnern?"

Burning Love [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt