[Kapitel 7]

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[Eren's P.O.V]

Ich hatte mein Namen nie erwähnt und dennoch hat sie ihn so ausgesprochen als würde sie mich kennen. Oder vielleicht haben Hanji oder der Kommandant mit manchen aus meiner Gruppe gesprochen dabei haben sie seit wir hier sind enorm viel zu tun und hätten keine zeit mich vorzustellen. 

Vielleicht hat es etwas damit zu tun, dass Hanji meinte ich würde Armin schon länger kennen als das es meine Amnesie zulassen würde. Es wäre total seltsam falls es stimmt, mit einer fremden Person zu reden die mich schon lange kennt. Meine Gedanken kreisten ohne anzuhalten und das am meisten belastende meiner Gedanken schob ich immer weiter auf bis es wie ein Dolch langsam aber mit Wucht in mein Fleisch eindrang. Ich spürte die Klinge in mir und fast schon nach mir hechelnd breitete sich der Gedanke in meinem gesamten verknoteten Kopf aus. Es war so laut in meinem Kopf, dass ich nicht mal die leidenden schreie der Verletzten hören konnte. jedoch verstummte alles um mich herum mit einem mal.

Es war still.

Die Kälte von der anderen Seite der Fensterscheibe umfasste meine Hand und zog in meinen Arm hinauf. Behäbig senkte ich meinen Arm und ließ meine Fingerkuppen über das Glas gleiten. Warme und nasse Spuren hinterließen die Tränen auf meinen Wangen. Ich krümmte mich und weinte in die durchdringende Stille hinein. Alle Gift ähnlichen Gefühle kamen hoch und so sehr ich damit aufzuhören wollte es bildeten sich immer mehr Tränen.

Es tat so weh zu sehen was mit der Menschheit passierte.

Es tat so weh, dass ich derjenige war der Schuld an Armins lebensbedrohliche Verletzung trug.

Es tat so weh... 

Leises schluchzen verließ meine Lippen und ich entschied mich in mein Bett zu legen. Ich würde in jedem Fall nicht schlafen können. Von der Fensterbank drückte ich mich weg und ging zu einen der zwei Betten. Ich hob die weiße Decke an und kroch langsam unter die Bettdecke. Kuschelte mich gebrochen in mein neues Bett hinein. Der Lacken war kühl und unbenutzt, ich merkte wie fremd mir das alles vor kam.

Heute habe ich so viel Erlebt und mein Kopf fing wegen den ganzen Informationen, die ich verarbeitete, an zu Schmerzen. Der aufkommende Druck, der sich hauchzart und dennoch unangenehm in mir ausbreitete.

Es waren die Bilder, die sich wie ein Laufband in meinen Gedanken ständig wiederholten und somit den gesamten Platz einnahmen.
Die Bilder der Verletzten Menschen welche kurz davor waren den tot ins Auge zu blicken. Die Bilder die hoch kamen wenn ich mir vorstellte wie meine Mutter gestorben sei.
Sie war hilflos und elendig dem Monster ausgesetzt, welcher sie bis auf das letzte Fetzen Fleisch von den Knochen aufgefressen hatte.

Daran zu denken welchen entsetzlichen und gräßlichen Schmerzen sie verspürt haben musste ließ in mir brennende Wut, gleich wie eine Lodernde Flamme, aufkommen. Ich drückte mein Gesicht in das Kissen hinein und krallte meine Hand ebenfalls ins Kissen. Mir würde übel.

Ich zitterte und bebte.

Mir wurde so schlecht, dass ich dachte mich übergeben zu müssen. Ganz Egal was auch passieren mag. Ich werde meiner Mutter zeigen, dass sie nicht umsonst gestorben war.

Denn ich... ich konnte mich noch nicht einmal verabschieden.

Ich hätte einfach mehr für sie da sein müssen. Ich hatte sie sogar vergessen... innerlich zog sich alles zusammen. Ich atmete tief in das Kissen aus und meine Gendanken verflogen mit der Zeit.

Hauch zart schlich sich ein unausgesprochener Gedanke in meinem Kopf und unbewusst schwor ich mir in dieser Nacht für sie Rache zu nehmen. Ganz gleich wie aber ich werde sie rechen.

Die trostlose Nacht voller erstickender Gefühle überkam mich und Müdigkeit legte sich schleichend auf meinen Körper. Ich geriet in einen traumlosen Schlaf.

...

Durch das Fenster schien die glitzernde Morgenflamme rein und tauchte das Zimmer in helles Licht. Ich war gerade dabei meine Augen zu öffnen als ich ein klopften von der anderen Seite der Tür vernahm. Gerade als ich der Person um eintritt beten wollte, stürmte dieser gewisse jemand herein, ohne zu warten.

,,Es ist Zeit aufzustehen, mein lieber Eren~", sie zog ohne Erbarmen die Gardinen auf und das Licht blendete mich sofort. Ich stöhnte genervt auf. Wenn ich ab jetzt jeden Morgen so geweckt werde, würde ich mich nicht zurück halten diese Frau einzusperren.

,,Na, wie geht es dir?"
Ich starrte sie nur an und sie deutete meinen Blick. Ich hatte keinen Nerv laut zu sagen wie beschissen es mir ging.

Sie lächelte mich sanft an und nickte verständnisvoll.
,,Okay, komm schon, steh auf und mach dich fertig. Heute ist ein wundervoller Tag!" lallte sie freudig. ,,Mhm... was meinst du mit 'ein wundervoller Tag' ?" fragte ich verschlafen.

,,Das wirst du noch sehen~" das war das letzte was sie sagte bevor sie mir Wechselkleidung gab und den Raum voller Freude verließ. Wie kann sie so voller Lebensfreude durch die Gegend laufen mit dem Gewissen, dass hunderte von Menschen elendig starben. Gedankenversunken nahm ich mir die Kleidung und tapste in die Gemeinschaft Dusche. Neben an waren die Duschen für Frauen. Ich stellte mich unter das herabprallende Wasser und lauschte den gleichmäßig fallenden Tropfen. Hier war niemand.

Das Wasser stellte ich aus, trocknete meinen Körper ab und zog meine Kleidung an. Ich fühlte mich viel besser. Meine Gefühle von letzter Nacht wurden teilweise reingewaschen.

Gerade als ich die Duschräume verlassen wollte sah ich wieder Hanji wie sie auf mich zu kam.

,,Und schon siehst du viel besser aus." Lächelte sie mich an und zog mich einfach mit. Ihre Art ist so impulsiv und energisch, ob ich mich noch daran gewöhnen würde?
Sie führte mich durch die Gänge des Schutz-Zentrums und meine noch feuchten Haare fielen mir ins Gesicht.

Vor einer Tür blieben wir stehen und sie öffnete diese mit Schwung.

...

Burning Love [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt