3. Der Angriff

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P.o.v. Pride

Die Maschinen jaulten auf und sie starteten, da drängte einer mit einem roten Bike meinen Bruder so ab dass er in die Bande krachte sich überschlug und schließlich unter seiner Maschine begraben liegen blieb. Ich jaulte erschrocken auf und schwang mich über die Absperrung. Da wurde ich fast von einem der Bikes erwischt. Reflexartig verwandelte ich mich und stieß mich mit allen vieren vom Boden ab. Ich wich den Fahrern aus bis ich direkt vor Vito stand. Dort verwandelte ich mich zurück und stemmte mich verzweifelt gegen sein Bike um es von ihm runter zu bekommen. 

Da wurde das Rennen beendet und der Erstplatzierte auf seiner giftgrünen Höllenmaschine fuhr zu uns und stellte sie ab nur um kurz darauf das Motocross Bike von meinem Bruder zu heben. Da lehnte ich mich über ihn und wimmerte: "Vito?" Da öffnete ich seinen Helm und zog ihm diesen vorsichtig vom Kopf. Seine Augen waren geschlossen aber er atmete noch. Offensichtlich regenerierte er gerade kleinere Schäden. 

Doch nach nicht mal einer halben Minute die mir vorkam wie eine Ewigkeit schlug er die Augen auf. Ich jaulte fröhlich auf und schlang meine Arme um seinen Hals. Da knurrte der in dem grünen Outfit auf einmal und zog mich von meinem Bruder weg. "Wer zur Hölle bist du?!", knurrte er. Ich zischte: "Das sollten wir ehr dich fragen!"

Da löste er den Riemen an seinem Kinn und zog seinen Helm von seinem Kopf. Wie erstarrt erkannte ich Jack mit schweißnassen Haaren die an seinem Kopf klebten. "Du!?", jaulte ich erschrocken auf. Mate hin oder her. Er macht mir angst. Tränen glitzerten in meinen Augen als ich seinen wütenden Blick sah. "Ich warte!", knurrte er während sich mein Bruder auf die Beine stemmte. Ich winselte ängstlich auf und versteckte mich schnell hinter meinem Bruder.

"Was willst du von meiner Schwester?", fragte Vito misstrauisch. Der Blick von Jack änderte sich und ich hatte ihn schon vor meinem Geistigen Auge gesehen wie er seine Maschine nimmt und nach Vito wirft. Doch jetzt wirkte er entspannter. "Freut mich dich kennen zu lernen. Jack... der Mate deiner Schwester.", stellte sich der Alpha vor und hob meinem Bruder die Hand hin. 

Dieser knurrte wütend auf und donnerte dem Alphawolf seine Faust ins Gesicht. "Du bist der Dreckssack der sie verstoßen hat?", knurrte er wütend  da stellte ich mich zwischen die beiden. Ich jaulte: "Vito! Bitte Vito hör auf!" Dieser erstarrte als er meine Tränen sah die meine Wange entlang liefen. Ich drehte mich zu Jack. In seinen Augen glitzerte Angst, Wut und verwirrender weise auch Verständnis.

Komplett überfordert mit der Situation trat ich wieder die Flucht an. Ich kauerte mich draußen an der Bushaltestelle hin und ließ meinen Tränen freien lauf. Wimmernd zog ich meine Knie fest an meine Brust. Da hörte ich eine Stimme: "Was los Kleiner Omega!?" Mir gefror das Blut in den Adern als ich die Stimme erkannte. Einer von jenen die Spaß daran hatten dem Alpha nach zu eifern stand vor mir. Die Hände zu Fäusten geballt und in den Augen ein angriffslustiges Glitzern. 

Er packte mich am hals und schleuderte mich gegen die Wand von dem Bushaltestellenhüttchen. Winselnd fiel ich zu Boden. Mein Herz schlug mir bis zum hals und ich jaulte voller Verzweiflung auf was jedoch durch meine Angst nur als ein erbärmliches Krächzen aus meiner Kehle kam. Er trat mir ins Gesicht und ich wimmerte auf. "Steh auf!", verlangte er. Doch für mich war das unmöglich. Da packte er mich und schmetterte mich wieder gegen eine der Wände. Ich kreischte vor schmerz auf und hörte dabei das knirschen meiner eigenen Knochen.

Ich blieb bewegungsunfähig liegen. Da spürte ich wie er seine Hand um meinen Hals schloss und mich anhob. Tränen liefen mir über die Wangen während ich merkte wie mir das Atmen mit jedem Atemzug schwerer fiel. Würde ich hier sterben? Ich wollte nicht sterben! Nicht jetzt! Doch ich konnte nichts tun. Letzten Endes war ich wie alle sagten nur ein erbärmlicher Omega. Ich schloss meine Augen da spürte ich wie sich der Griff um meine Kehle löste. Das einzige war sich hörte war wie ein Körper auf dem Boden aufschlug und mein Angreifer jaulend das weite suchte. 

Vorsichtig öffnete ich meine Augen und sah Jack vor mir in voller Montur mit Motorradhelm auf dem Kopf, keuchend von unterdrücktem Zorn und der Anstrengung. Er ging vor mir in die Hocke und murmelte: "Pride?" Ich war wie erstarrt von meiner Angst alles was ich zustande brachte war meine eine Hand die nicht schmerzte über meinen Mund zu legen und los zu heulen. Er erstarrte. Dann schlang er seine Arme um mich. "Alles wird gut. Ich bin da. Dir wird nichts passieren.", murmelte er mit tiefer beruhigender Stimme.

Ich schloss immer noch schluchzend und wimmernd meine Augen. Er roch nach schweiß, Benzin und den Abgasen der Maschinen. Doch ganz leicht nahm ich auch seinen Geruch war. Es tat so verdammt gut dass er für mich da war. "D-danke.", brachte ich schlussendlich raus nach dem wir gefühlte Stunden so dasaßen. "Ich bring dich nachhause. Kannst du aufstehen?", fragte er. 

Ich schüttelte meinen Kopf immer noch an seine Schulter geschmiegt. Da trug er mich zu seinem Auto und setzte mich auf dem Beifahrersitz. "Warte hier ich bin gleich wieder da.", murmelte er. Er ließ mich einige Zeit in dem Auto zurück. Ich schob mir mit zitternden Fingern den Pullover hoch und sah den dunkel violetten Bluterguss an meinem Brustkorb. Verdammt! In dem Moment als Jack die Fahrertür aufmachte, ließ ich schnell mein Shirt fallen. "Ist bei dir alles okay? Sah ziemlich übel aus.", fragte er. Ich murmelte: "Alles gut. Du kamst genau rechtzeitig." Dann senkte ich den Blick auf meine Hände und er startete den Motor. Die viertelstündige Fahrt verbrachten wir schweigend.

Es hing so viel in der Luft was wir besprechen sollten. Was wir früher oder später besprechen mussten doch zwischen uns erstreckte sich bloß eine bleierne Stille. "Du stinkst...", murmelte ich schließlich irgendwann. Er lachte los und ich sah ich erstaunt an. Er war nicht sauer? Ob wohl ich ihn gerade beleidigt hatte. "Kommt vor wenn man einfach aus der Umkleide sprintet weil man spürt dass irgendwas mit der Mate nicht stimmt.", meinte er. Ich murmelte: "Danke noch mal" "Jederzeit.", sagte er mit einem unfassbar weichen Ton. Dann schwiegen wir beide wieder.

Er hielt vor meinem Haus und meinte: "Soll ich dich noch bis zu deiner Tür begleiten?" "Nein... nicht nötig.", murmelte ich. Er fragte: "Du kommst doch morgen zur Schule oder?" Ich nickte zögerlich dann stieg ich aus und bedankte mich noch dafür dass er mich gefahren hatte bevor ich dann die Tür zumachte. Ich schloss die Tür meiner Wohnung auf und Candy meldete sich mal wieder: "Er hat uns gerettet heißt er mag uns!" 

"Da wäre ich mir nicht so sicher.", meinte ich. Sie fragte: "Warum hätte er uns sonst retten sollen?" "Wo her soll ich das wissen?", schimpfte ich und setzte mich auf mein Bett. Dort zog ich mein Oberteil aus und sah auf den violetten Fleck an meiner Flanke. "Sieht übel aus.", meinte Candy. Ich meldete: "Fühlt sich auch so an." Dann zog ich meine Jeans aus und zog mir meinen Schlafanzug an. 

Als ich meine Augen schloss sah ich immer wieder den Moment vor mir als mich dieser Typ am Hals packte und ich das Gefühl hatte ich müsse sterben. Wimmernd riss ich die Augen auf. So ging das mehr als die halbe Nacht. Doch irgendwann musste ich doch eingeschlafen sein. Am nächsten Morgen wurde ich von meinem Wecker geweckt. Ich schlug ihn aus und stemmte mich auf die Beine. Als ich mich umzog merkte ich dass die Verletzung immer noch nicht besser geworden war.

Ich setzte mich an meinen Platz und belegte mir ein Toast mit Schinken. Gerade als ich meine Schultasche packte klopfte es an der Tür. Wer das wohl war? Sicher May die sicher gehen wollte dass ich wirklich zur Schule ging. Ich öffnete die Tür und sah überrascht, dass dort nicht May sondern Jack stand. 

"Was machst du hier?", fragte ich. Er lachte: "Nette Begrüßung." Da fixierten seine das Halstuch das ich mir umgebunden hatte um die Blessuren des letzten Vorfalls zu verstecken. Er knurrte: "Was ist das?" "Ein Halstuch.", antwortete ich und wich unter seinem wütenden Blick einen Schritt zurück. "Omegas werden halt schneller krank als die anderen Werwölfe.", brachte ich als Ausrede. Er zog eine Augenbraue hoch. "Also was willst du jetzt hier?", fragte ich.

"Dich abholen.", murmelte er: "Ich will nicht dass dir wieder so etwas wie gestern passiert." "Dann gib mir eine Minute um mir Schuhe an zu ziehen.", murmelte ich da ich genau wusste dass es vergebens war ihm jetzt zu widersprechen. Ich ging in die Abstellkammer und zog mir schnell ein paar Schuhe an. Da sah ich wie Jack gerade meine Schultasche anhob. "Das kann ich auch selbst.", meinte ich. Er zuckte darauf hin nur mit den Schultern und lief los. Ich folgte ihm und sah dass Nova auf dem Beifahrersitz saß. Stimmt sein Beta war ja auch erst 17 und durfte nicht selber fahren. Jack öffnete die Tür zur Rückbank. Ich stieg zögerlich ein. 

Wir saßen alle drei schweigend da, da fiel mir ein ungewohntes Gefühl auf. Meine Verletzung heilte schneller als bei einem Omega üblich. Ich sah erstaunt zu Jack der sich auf die Straße konzentrierte. "Du hast mich akzeptiert?", fragte ich überrascht.

My FateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt