5. Hin und her gerissen

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P.o.v. Pride

Irgendwie benommen schlug ich die Augen auf und sah direkt zu einer Decke. Wo war ich? Das war nicht mein Zimmer...Zu benommen um irgendeinen klaren Gedanken zu fassen winselte ich einmal verzweifelt auf. Da setzte sich Jack neben mich aufs Bett. "Du bist wach... Wie geht es dir?", fragte er. Alles was ich vom Kopf zusammen bekam war ein: "Jack..." "Du bist ja noch ganz neben der Spur.", merkte er und lächelte leicht. Nach nicht mal einer Minute klärte sich mein verstand etwas und ich fragte: "Wo bin ich?" 

"Du bist bei mir. Der Heiler hat dir Beruhigungsmittel gegeben, damit du nicht aus der Bewusstlosigkeit aufschreckst. Er sagte du sollst liegen bleiben bis du dich regeneriert hast.", erzählte er: "Pride es tut mir leid es ist meine schuld ich hätte dich Gestern nicht wegrennen lassen sollen und dich nicht so verletzt in die Schule lassen sollen. Verzeih mir." Ich legte meine durch das Beruhigungsmittel zitternde Hand auf die seine und lächelte leicht. "Ohne dich hätte er mich gestern sicher getötet.", murmelte ich. Wir schwiegen eine weile.

Dann murmelte ich: "Ich glaube ich werde noch etwas schlafen wenn das für dich okay ist." "Du kannst bleiben so lange wie du zum Gesundwerden brauchst.", meinte er. Dann stand er auf und setzte sich an seinen Schreibtisch. Ich schloss die Augen doch wirklich schlafen konnte ich nicht. Irgendwann drehte ich mich auf die unverletzte Seite und sah zu Jack der an seinem Schreibtisch saß und seine Hausaufgaben machte. 

Irgendwann murmelte er: "Beobachtest du gerne Leute?" Ich zuckte ertappt zusammen. Aber wie hatte er es bemerkt. Er hatte ja schließlich nie in meine Richtung gesehen. Gruselig. Ich murmelte: "Nein nur heute." Er lachte leicht legte seinen Stift ab und drehte sich auf seinem Bürostuhl zu mir um. "Und bei dir ist alles gut? Brauchst du was?", fragte er. Ich schüttelte bloß und bemerkte dabei den Verband an meinem Hals. 

"Der wollte dich wirklich umbringen. War ich damals genau so schlimm?", fragte er. Seine grünen Augen spiegelten furcht vor meiner Antwort wieder. "Nicht ganz so...", murmelte ich. Er meinte: "Ich werde das irgendwann alles wieder gut machen bis du mir wirklich verzeihen kannst." Würde er mir glauben wenn ich sagen würde dass ein Teil von mir das schon hat. Ich schloss die Augen und lächelte leicht. "Warum hast nichts gesagt?", fragte er schließlich. Ich murmelte: "Ich wollte euch nicht nerven."

"Du nervst doch nicht!", knurrte er. Ich zuckte winselnd zusammen. Da stand er auf um sich wieder auf die Bettkante zu setzten und murmelte: "Verzeih mir. Ich bin es nicht gewohnt dass die anderen so ängstlich sind." Da strich er sanft mit den Fingern über meine Wange. "Du wirst mich nie damit nerven wenn es dir nicht gut geht. Pride... auch wenn ich mich vorher nie so verhalten habe. Ich bin dein Mate und ich werde immer, wirklich immer für dich da sein!", versprach er mir. Da gähnte er. "Soll ich nachhause in mein Bett gehen?", fragte ich. Er schüttelte den Kopf und murmelte: "Nein keine sorge. Ich schlafe einfach im Gästezimmer." 

Mit diesen Worten deckte er mich noch einmal zu und lief aus dem Zimmer. Wenn er so weiter machte würde ich noch weich werden. Ich schloss meine Augen doch einschlafen konnte ich lange nicht. Meine Müdigkeit von der Kräftezerrenden Regeneration ließ mich doch irgendwann einschlafen. Am nächsten Morgen schlief ich noch als Jack noch einmal nach mir sah. Er strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und murmelte: "Erhol dich gut. Ich wünschte ich könnte die Verletzungen von dir einfach übernehmen." 

Dann lief er aus dem Zimmer. Als ich aufwachte war ich ganz alleine. Nur der Duft von Jack hing immer noch in diesem Zimmer. War ja auch schließlich seins. Mühsam setzte ich mich auf. Die Schmerzen meiner Rippen waren schon um einiges erträglicher. Mit noch unsicheren Schritten lief ich aus dem Zimmer und suchte das Bad was ich ganz leicht anhand des Geruchs ausmachte. Dort ging ich erstmal aufs Klo und wusch mir das Gesicht. Dann betrachtete ich den Verband an meinem Hals.

Ich hatte noch nie einen der so schön gewickelt war. Mit geschlossenen Augen atmete ich tief ein. Dann schloss ich die Badtür auf lief nach draußen und schloss die Tür wieder hinter mir. Als ich auf sah begegnete ich den giftgrünen Augen von Kira. Ich jaulte erschrocken auf und wich einen Schritt zurück. "Du brauchst keine Angst zu haben. Ich werde dir nichts tun.", meinte sie ruhig. Ich nickte zögerlich. Da legte sie mir eine Hand auf die Schulter. "Da du jetzt nun mal wach und auf den Beinen bist kannst du mit uns Frühstücken.", meinte sie. Dann lief sie auf eine andere Tür zu. Zögerlich folgte ich ihr. 

Dahinter befand sich die Küche mit dem Esstisch. Dort stand ein großer breitgebauter Werwolf. Dieser lächelte und meinte: "Du bist also Pride." Ich wich ängstlich einen schritt zurück und zog den Kopf ein. Er war fast so groß wie Jack... Das machte mir um ehrlich zu sein eine Heiden Angst. "Ich bin Christoph aber alle nennen mich Chris.", stellte er sich vor. Kira legte ihre Arme um seinen Hals und meinte: "Keine Sorge Pride. Er ist zwar groß aber nicht mal ein Krieger." Ich sah ihn erstaunt an. Die Angst war wie verflogen.

Da meinte er nur: "Setz dich doch. Ich habe Brötchen geholt." Zögerlich lief ich auf einen der Stühle zu. Die anderen beiden hatten sich schon gesetzt bis ich überhaupt den Stuhl ergriffen hatte. Da meinte Chris: "Sie ist wirklich niedlich." "Ja aber an ihrer angst ist allein mein Bruder mit seinen dummen Freunden verantwortlich!", zischte Kira. Ihre Augen funkelten vor Wut da fügte sie hinzu: "Geschieht ihm ganz recht dass er jetzt das ausbaden muss was er vermurkst hat. Sie wird ihm nicht so schnell verzeihen."

Ich setzte mich und sagte mit leiser Stimme: "Ich... ich habe ihm schon ein Stück weit verziehen. Nur ich habe immer noch angst dass er sich nur lustig über mich macht, oder ich ihm nicht gut genug bin und er mich einfach links liegen lässt." Sie sahen sich gegenseitig an während ich in mein Brötchen biss. Kira meinte: "Ich glaube mein Bruder meint es dieses Mal wirklich ernst." Ich senkte den Blick. Nach dem Frühstück zog ich mich wieder in das Zimmer von Jack zurück. Doch er kam lange nicht wieder. Irgendwann musste ich eingeschlafen sein. Da hörte ich wie eine Tür zufiel. Ich stand zitternd auf. Kira und Chris waren doch gegangen kurz bevor ich eingeschlafen war. 

Vielleicht hatten sie etwas vergessen? Oder es war ein Einbrecher. Mit zitternden Beinen schlich ich aus dem Schlafzimmer und sah mich um da stand Jack vor der Badtür nur in Boxershorts und mit einem Handtuch über den Schultern. Die Nassen strähnen hingen ihm ins Gesicht. Ich wandte beschämt meinen Blick ab und wimmerte: "T-tut mir leid ich wollte nicht... ich dachte du wärst vielleicht ein Einbrecher." 

Er lief auf mich zu und hob mit zwei Fingern die er an mein Kinn legte meinen Blick. "Du musst nicht weg sehen. Das alles gehört dir.", meinte er mit tiefer Stimme. Ich versuchte mich von ihm weg zu stoßen doch er legte seinen Arm um meine Taille. "Lass mich los.", verlangte ich mit bebender Stimme. Während ich mich mit beiden Händen von seiner Muskulösen Brust wegstemmte. Er murmelte mir ins Ohr: "Warum? Gefällt es dir etwa nicht?" Jaulend schlüpfte ich irgendwie aus seinem Griff und floh so schnell mich meine Beine nur trugen aus dem Haus. 

Ich ließ mich erst wieder durchatmen als ich mich in meinem Zimmer eingeschlossen hatte. Tränen liefen über meine Wangen. Das war mir alles zu viel. Meine Gefühle fuhren in mir Achterbahn und ich war die, die davon sich fast übergeben musste. Ich kauerte mich auf meinem Bett zusammen. Da bemerkte ich erst dass meine Rippen und mein Hals mir gar nicht mehr weh taten. Wimmernd zog ich meine Knie an meine Brust und jaulte wie ein kleiner erbärmlicher Welpe. Wie ein Omega.

Uns kleinen Schwachen wesen blieb doch nichts anderes übrig als zu weinen. Und egal was ich tat. Egal wie sehr ich mich doch anstrenge. Ich werde immer dieser kleine erbärmliche Omega bleiben. Und das machte mich so fertig. Am Abend kam Lis zu mir. Wir redeten eine halbe Ewigkeit über Gott und die Welt. Da fragte sie irgendwann: "Und wie geht es dir?" Ich senkte den Blick. "Ich weiß es nicht.", murmelte ich. Sie legte mir ihre Hand auf den Rücken und meinte: "Rede darüber. Vielleicht kann ich dir helfen." Ich hob den Blick und erklärte. "Ich weiß nicht was ich tun soll. Jack ist mein Mate und... und...", setze ich an doch meine Stimme brach. Sie murmelte: "Alles wird gut Süße. Ich bin hier." Sie legte ihre Arme um mich. Da fand ich die Kraft fort zu fahren: "Ich... ich spüre dass ich ihn brauche. Dass alles in mir an seiner Seite leben will und glücklich sein will."

"Aber dann gibt es noch diese Seite in dir die angst vor ihm hat und davor verletzt zu werden.", vermutete sie und ich nickte schniefend. Tränen liefen schon seit längerem über meine Wange. Da fragte sie: "Willst du meine Meinung dazu hören?" Ich nickte bloß und sie meinte: "Du solltest ihm die Möglichkeit geben dich von seiner Gutenseite zu Zeigen und wenn er nicht deinen Vorstellungen entspricht dann erziehen wir ihn beide so um dass er dein Traumprinz wird." Bei der Vorstellung wie Lis den Alpha wie einen Hund erzog musste ich lächeln. "Na siehst du geht doch.", sagte sie zufrieden. Dann machten wir uns bettfertig und legten uns hin. 

My FateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt