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Zwei Tage lang wurde ich von Mason und Collin, der erst am Tag nach meinem Krankenhausaufenthalt von meiner anscheinenden Krankheit erfahren hatte, gepflegt und verhätschelt. Am Dienstagmorgen ging es mir wieder so gut, dass ich wenigstens aus meinem Bett aufstehen konnte und selbst ins Bad gehen oder mir in der Küche etwas zu essen machen. Allerdings musste ich hier noch mindestens bis Donnerstag rumsitzen bevor ich wieder in die Schule durfte oder das Haus auch nur verlassen sollte. Sport war für die nächsten beiden Wochen komplett gestrichen. „Hey Kleine. Geht's dir etwas besser?", Mason betrat ebenfalls das Wohnzimmer, in welchem ich es mir mit einer Tasse Tee vor dem Fernseher bequem gemacht hatte und mal wieder ein paar Folgen ‚The Vampire Diaries' zu schauen. „Nenn mich nicht Kleine!!! Und ja ich glaube es wird langsam aber sicher wieder besser. Meine Beine sind noch etwas wackelig, aber ich kann mir wenigstens wieder alleine meine Haare waschen." Er nickte und setzte sich einfach neben mich auf unser Sofa. „Das freut mich. Stört es dich wenn ich ein bisschen mitschaue?" Ich schüttelte meinen Kopf und startete den Film wieder.

Nach gut zweieinhalb Stunden war die DVD zu Ende und ich an Masons Schulter eingeschlafen. Ich spürte nur noch wie sich einer seiner Arme unter meine Knie schob, der andere hinter meinen Rücken und er mich dann vorsichtig die Treppe hochtrug. An seine Brust gekuschelt sank ich wieder ins Land der Träume.

Am nächsten Morgen wachte ich auf, weil mir einfach unnormal warm war. Also versuchte ich meine Decke wegzuschlagen, doch die einzige ‚Reaktion' war ein schmerzerfülltes Stöhnen. Warte mal... Seit wann stöhnen Decken? Ich schlug nochmal zu, doch diesmal bekam ich sogar eine Antwort „Kylie? Wieso schlägt du mich?", murmelte ein verschlafener Mason in sein Kissen. Sofort schlug ich meine Augen auf und tatsächlich lag neben mir ein halb schlafender Mason. Er war auch der Grund, weshalb mir so warm war, denn er hatte seinen Arm um meine Taille geschlungen und mich ganz nah an seine nackte Brust gezogen. Sanft versuchte ich mich aus seinem Griff zu winden, was mir nach längerem hin und her dann auch gelang. Mein Weg führte mich, nachdem ich mein Bett, beziehungsweise Masons Bett, verlassen hatte, zuerst in mein Zimmer, wo ich mir eine bequeme Jogginghose anzog, und dann in die Küche. Aus einem plötzlichen Impuls heraus fing ich an den Teig für Pancakes zu machen. Der Teig war schnell fertig und so begann ich schon mal damit die ersten Pancakes zu machen. Nach gut zwanzig Minuten hörte ich wie oben eine Tür aufging und Mason aus seinem Zimmer schlurfte. „Fünf, vier, drei, zwei, eins uuuund null!", zählte ich leise rückwärts. Gerade als ich bei null angekommen war hörte ich wie Mason die Treppe runter gerannt kam und laut „ESSEN!!!" schrie. Ich lachte und sagte nur „Dir auch einen guten Morgen" Dann stellte ich ihm einen Teller mit frischen Pancakes und viel Ahornsirup vor die Nase. „Danke Schwesterchen. Du bist die beste." „Ich weiß. Aber du hast dich die letzten paar Tage schließlich auch um mich gekümmert. Aber jetzt muss ich langsam mal los. Kann ja nicht die ganze Zeit zuhause rumhocken." „Wo willst du hin? Du weißt, dass du noch keinen Sport oder dich irgendwie anstrengen darfst.", ermahnte mich Mason. „Ich treff mich mit einem Kumpel und fahr dann zur Halle. Muss noch ein paar wichtige Sachen klären." Angespannt nickte Mason, doch ich ignorierte seine Haltung und lief schnell in mein Zimmer um mich umzuziehen. Eine halbe Stunde hatte ich eine dunkelblaue Skinny-Jeans, ein weinrotes Crop Top, meine graue Lederjacke und blaue Airforce one an, war frisch geschminkt und machte mich auf den Weg zu meinem Wagen. Mason war anscheinend schon wieder in seinem Zimmer, denn in der Küche war er nichtmehr und sein Wagen stand auch in der Garage.

*Zwei Stunden später*

Ich hatte Mason zwar gesagt, dass ich mich mit einem Kumpel treffen wollte, doch mein Weg führte mich zuerst zu einem Autohaus. In den letzten Tagen hatte ich mir eine Idee in den Kopf gesetzt und diese wollte ich jetzt in die Tat umsetzen. „Hey kann ich ihnen irgendwie helfen Miss?", fragte mich in diesem Moment ein sehr freundlicher Verkäufer. „Sehr gerne. Ich suche nach einer..." Schnell nannte ich ihm meinen Wunsch und er zeigte mir sofort ein paar Objekte. Schließlich entschied ich mich und unterzeichnete den Vertrag. In zwei Tagen würden sie mir das gekaufte nach Hause liefern. Also stieg ich wieder in meinen Wagen und fuhr zu Alec. Denn ich musste mit ihm besprechen, wie da Geschäft lief und ob es bei den letzten Deals, die er und Brandon für mich übernommen hatten, irgendwelche Probleme gab. Bei Alec angekommen lief ich, als wäre es selbstverständlich in die Halle eines Drogenbosses einfach rein zu spazieren, an den Wachen vorbei in sein Büro. „Hey Alec. Stör ich? Nein? Gut, denn ich hab was mit dir zu besprechen.", platzte ich einfach ohne anzuklopfen in den Raum. Er saß gerade am Schreibtisch und hatte irgendeine Schlampe auf seinem Schoß sitzen, der er seine Zunge in den Hals schob. Doch anstatt mir genervt zu antworten schob er sie einfach weg und machte ihr mit einer Handbewegung klar, dass sie schleunigst gehen sollte. Als sie an mir vorbei rauschte gab sie nur ein abfälliges Schnauben von sich und sah mich missbilligend an. Nachdem die Tür hinter ihr zugefallen war musste ich erst einmal  ziemlich lachen. „Was war das denn für ne Bitch? Also wirklich Alec, ich dachte wirklich du hättest einen besseren Geschmack. Aber jetzt zum Geschäftlichen." Ich setzte mich und wir gingen kurz die letzten Deals durch, bei denen ich nicht dabei gewesen war. Anscheinend war alles ohne Zwischenfälle abgelaufen und die Kohle hat auch gestimmt. „Ich ruf dich an, sobald ich wieder Stoff brauche ok?" Er nickte mir zur Bestätigung zu und ich wollte mich gerade mit einem Handschlag von ihm verabschieden, als mir noch etwas Wichtiges einfiel. „Du Alec? Ich hätte da noch eine Bitte an dich. Du hast doch mitbekommen, dass Collin angegriffen wurde oder?" Er nickte. „Naja und ich will wissen wer dieses Arschloch war, der ihm das angetan hat. Könntest du dich für mich ein bisschen umhören, ob vielleicht irgendjemand darüber redet?" „Klar Kleine. Sobald ich was weiß ruf ich dich an, ok?" Ich lächelte ihm dankend zu und verabschiedete mich dann mit einem Handschlag von ihm.

Mein weiterer Weg führte mich zu unseremHauptquartier, denn ich wollte 1. fragen, ob jemand etwas von Collins Angriffmitbekommen hatte und 2 musste ich noch ein paar wichtige Büroarbeiten machen.Man glaubt kaum, dass in einer Gang so viel Papierkram anfiel, doch leider wares so und irgendwer musste das ja machen. Und Brandon würde es so oder so nichtmachen, also hatte ich mich letztes Jahr bereiterklärt mich um solche Sachen zukümmern. Obwohl heute Freitag war, waren erstaunlich viele Mitglieder in derHalle versammelt. Und ich brauchte nicht lange um den Grund dafürherauszufinden. Beziehungsweise die fünf Gründe. Denn mitten in der Hallehatten es sich niemand anderes als Jake, Micheal, Callum, Carina und Tessa aufeinem der Sofas bequem gemacht und redeten mit den anderen. Die fünf waren alleMitglieder in Miami und jetzt waren sie anscheinend hier. Und das freute michsehr, denn vor allem mit Jake und Micheal war ich früher schon sehr gutbefreundet gewesen. „Hey Leute was macht ihr denn hier?", fragte ich grinsendals ich vor ihnen stand. Alle fünf standen auf und zogen mich zuerst in eineGruppenumarmung, bevor Jake mir antwortete „Naja wir haben mitbekommen, dassBrandon und du hier alles ganz groß aufzieht und nicht mehr nach Miami zurückkommen werdet. Und nachdem Micheal von seiner Mutter vor die Tür gesetzt wurdeund wir anderen eh alle alleine wohnten haben wir beschlossen hierher nach L.Azu ziehen um hier eine WG zu gründen. Ist das nicht super?" Ich nickte nurgrinsend und umarmte alle noch einmal. „Ich muss mich jetzt noch um ein paarSachen kümmern, aber wie wäre es wenn wir in einer Stunde alle zu mir fahrenund bei mir mit Brandon und Claire grillen?" Die anderen stimmten zu und ichmachte mich an meine Arbeit, damit ich schneller wieder bei den anderen seinkonnte. Ich brauchte nur eine gute halbe Stunde um den ganzen Papierkram zuerledigen, also schrieb ich schnell Brandon eine SMS, dass er alles zu grilleneinkaufen sollte und dass er Claire auch eine SMS schreiben sollte. Mason bekamauch eine Nachricht, damit er Bescheid wusste, dass wir heute zu zehnt grillenwürden und damit er schon einmal die Getränke kalt stellte.

Could you love a badgirl?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt