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Ich verbrachte den ganzen Abend in meinem Zimmer um alles Wichtige vorzubereiten und noch ein bisschen auf der Couch zu chillen. Denn heute Nacht würde ein relativ großer Deal stattfinden und es durfte absolut nichts schief gehen, denn es handelte sich um einen neuen Kunden und wir wollten ja nicht, dass wegen meiner Unvorsichtigkeit einer meiner Männer verwundet wurde oder ums Leben kam.

Gegen halb zwölf schlüpfte ich in meine hellblaue Schlafhose und ein weites Shirt, damit es so aussah als würde ich schlafen gehen. Unten in der Küche traf ich auf Mason, der am Küchentisch saß und etwas in sein Smartphone tippte. Schnell goss ich mir ein Glas Wasser ein, stürzte es auf Ex herunter und sagte zu meinem Bruder (Stiefbruder ich weiß) „Hey Mas. Ich geh pennen. Bin vom Training ganz schön kaputt. Gute Nacht." Leicht abwesend antwortete er nur mit einem „Gute Nacht." Na dann halt nicht. Ich zuckte nur kurz mit den Schultern und begab mich wieder nach oben in mein Zimmer. Ich hatte nur noch eine knappe Stunde Zeit bis ich mich mit Brandon treffen würde. Meine Tasche war bereits gepackt und ich hatte schon alles Wichtige darin verstaut. Also musste ich nur noch mein Outfit zusammenstellen. Schließlich musste ich gut aussehen wenn ich unserem neuen Kunden gegenüber stehen würde. Deshalb führte mich mein Weg nun in meinen Kleiderschrank, wo ich mich für ein dunkelgraues Top, eine schwarze, sehr enge Skinny Jeans und dunkelgraue Air Max entschied. Noch schnell meine Haare zu einem hohen Pferdeschwanz und etwas mehr Schminke als sonst auflegen (Mascara, roter Lippenstift, grauer Lidschatten). Zu guter Letzt schnallte ich mir noch einen Halter mit meiner Lieblingspistole auf den Rücken, schob noch ein paar Messer in die Halterungen in meiner Jacke und schlüpfte dann in meine geliebte schwarze Wildlederjacke mit den Nieten auf den Schulterpolstern. Fertig!

Mittlerweile war es schon halb eins, also öffnete ich meine Balkontür und verließ mit meiner Tasche auf der Schulter über einen Baum das Haus. Etwa 200 Meter von unserem Haus entfernt sah ich schon Brandons Porsche Cayenne stehen, welchen ich auf direktem Wege ansteuerte.

„Brandon habt ihr alles?", fragte ich, nachdem ich in seinen Wagen gestiegen in und ihn begrüßt hatte. „Ja Prinzessin. Der Stoff ist in der blauen Tasche auf dem Rücksitz. Max und Danny warten vor Ort auf uns und checken alles wegen den Kameras. Alec kommt nicht, aber Collin wird gleich zu uns stoßen und wir sind alle bewaffnet und schaffen das auch so locker. Du musst nur hingehen, den Stoff übergeben und das Geld annehmen. Wir Jungs sind direkt hinter dir und wenn was passiert bringen wir dich sofort in Sicherheit." „Ok also so wie immer. Das kriegen wir hin. Wann sind wir da?" „Jetzt", sagte er in diesem Moment und stoppte den Wagen. Kurz bevor ich ausstieg setzte ich einen kühlen Blick auf. Denn ich musste kalt sein. Eiskalt. Nur so konnte ich meine Freunde ausreichend schützen.

Ich stieg aus und stand einem angespannten Collin gegenüber. Wir befanden uns auf einem Parkplatz am Waldrand, wo in 15 Minuten die Übergabe stattfinden würde. Die Umgebung hier wurde nur sporadisch von einigen wenigen Straßenlaternen beleuchtet und ich sah Max und Danny nur aus der Ferne, wie sie alles nach Kameras absuchten. „Collin sind alle bereit? Ich will nicht, dass es zu einem Kampf oder einer Schießerei kommt. Wir kennen den Kunden noch nicht und wissen nicht, wie viele kommen werden, wie gut und wie gewalttätig die sind. Also sollten wir es uns mit denen nicht verscherzen. Das heißt wir provozieren sie nicht, verärgern sie nicht und machen das alles so professionell wie möglich. Verstanden?", erklärte ich den beiden Jungs. Beide nickten synchron. Gut, dann ist das ja geklärt. Noch 5 Minuten bis zur Übergabe. „Kylie nimm schon mal die Tasche. Wir haben keine Kameras gefunden. Also können wir den Deal wie geplant durchziehen.", wies mich Max an, der mittlerweile auch zu uns gestoßen war. Ich befolgte seinen Rat und wir lehnten uns alle möglichst lässig an unsere Autos während wir die letzten Minuten auf unseren Käufer warteten.

Endlich war es soweit. Ein dunkler Range Rover fuhr auf den Parkplatz, hielt an und fünf ebenfalls komplett dunkel gekleidete Personen stiegen aus dem Wagen. In einer Dreiecks-Formation (1 vorne, vier hinten) kamen sie auf uns zu. Der vordere hatte so wie ich eine Sporttasche in der Hand. Wir setzten uns ebenfalls in der gleichen Aufstellung in Bewegung und näherten uns der Gruppe. Ich erkannte die Personen erst als wir in den Lichtkegel einer Laterne traten. Ich riss geschockt meine Augen auf und auch die Jungs vor und hinter mir hielten schockiert inne.

Ich schaute direkt in die blauen Augen meines Bruders Mason!!! „Kylie?!?! Was zur Hölle tust du hier???", Mason war der erste, der seine Stimme zurück gewann. „Das könnte ich dich genauso fragen. Aber ich denke ich kenne die Antwort bereits.", hielt ich dagegen. Noah und Sam sahen mich verwirrt an, doch als ihnen klar wurde, dass ich wusste sie wollten Drogen kaufen erstarrten beide. „Ähm... ja vielleicht weißt du es, aber das erklärt nicht, was du hier machst! Also?" Und wie sollte ich ihm jetzt erklären, dass ICH Drogen verkaufe?!?!? „Naja. Sagen wir es so... Wir sind eure Verabredung...", ergriff nun Brandon das Wort. Perplex schaute Mason ihn an. „Du meinst ihr seid unsere Verkäufer?!?" Betreten nickte ich. Jetzt rissen alle fünf schockiert die Augen auf. Diesmal war Noah der erste, der sich als erstes wieder an uns wandte „Ok das ist echt krass! Kylie das hätte ich von dir nicht erwartet. Aber wir brauchen den Stoff trotzdem, sonst kriegen wir Stress. Also was machen wir jetzt?" „Noah du weißt so einiges von mir nicht. Aber wir sind hier in L.A auch noch nicht lange dabei. Allerdings müssen wir den Stoff ebenfalls loswerden. Ich sag das nicht gerne, aber wir sollten den Deal durchziehen und nie, ich wiederhole NIE wieder darüber reden. Und ihr ordert nie wieder bei uns. Und jeder von uns muss das für sich behalten!"

Mason schien über meine Worte lange nachzudenken, doch schließlich antwortete er „Ok. Aber ich will noch eine Sache wissen: Bist du bei einem Deal bewaffnet?" Mich verwunderte die Frage etwas, aber ich öffnete meine Jacke, sodass er die Messer und die Pistole erkennen konnte. „Gut. Also machen wir jetzt den Austausch und vergessen das danach alles!" Wir nickten und Mason und ich tauschten unsere Taschen. Brandon warf einen Blick hinein und nickte. Sam tat es ihm gleich. „Ok danke. Und Brandon: Bring Kylie bitte gut nach Hause. Sonst bekommst du Stress mit mir." Damit drehten sie sich um, stiegen wieder in den Range Rover und verließen den Parkplatz.

Schweigend fuhr mich Brandon nach Hause, wo ich im Wohnzimmer einen wartenden Mason auffand. Eigentlich wollte ich sofort ins Bett, doch er musste mich natürlich bemerken und zu sich rufen. Zögerlich trat ich auf ihn zu. „Mason... Wieso wolltest du wissen, ob ich bewaffnet bin oder nicht?" „Weil ich es dir nicht verbieten kann zu dealen und mich die Gewissheit, dass du wenigstens eine Waffe bei dir trägst wenn du solch gefährlichen Typen gegenüber stehst, beruhigt. Wenn ICH dich schon nicht beschützen kann, dann weiß ich zumindest, dass du dich wenigstens ein bisschen verteidigen kannst." Seine Antwort erstaunte mich sehr. Er will mich beschützen? Ich konnte nicht anders als ihn zu umarmen. „Ich pass auf mich auf. Das versprech ich dir.", flüsterte ich ihm in sein Ohr. Er entspannte sich merklich und drückte mich nochmal fest an sich. „Geh schlafen Kylie. Es ist schon spät und das heute war ziemlich viel." Ich nickte und löste mich wieder von ihm. „Mach ich. Gute Nacht großer Bruder.", verabschiedete ich mich für den Rest der Nacht. Es war nämlich schon 3 Uhr. „Gute Nacht Prinzessin."

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Schon das 2 Kapitel für die Lesenacht. Und wie gefällt euch die Geschichte zwischen Mason und Kylie?

Could you love a badgirl?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt