Don't bite

Kapitel 18 - Busfahrt

Sie saßen wieder an der Bushaltestelle an der Lilith hier angekommen ist.
Sie fragte sich warum hier, mitten im nirgendwo, eine Bushaltestelle stand. Bestimmt lebten auch mal normale Menschen hier, aber so lange Lilith denken konnte lebten hier nur Vampire.
Ivan studierte den veralteten Fahrplan. „Der stimmt bestimmt nicht mehr. Hier fährt der Bus nur einmal am Tag lang.", meinte Lilith und ließ sich auf sie morsche Bank fallen. Clare setzte sich ermüdet neben sie. „Sag mal, wie hast du das Haus eigentlich gefunden?", fragte Ivan als er sich enttäuscht von der Karte abwandte. „Naja, durch ihren Nachnamen. Black ist eine berüchtigte Vampir Familie hab ich im Internet gelesen. Jedoch waren das alles nur Spekulationen, aber man wusste wo angeblich dieses Haus steht. Ich hatte einfach das Gefühl das mit Lilith etwas nicht stimmt.", erklärte sie.
Lilith schaute sie perplex an. Sie wusste nicht das Geschichten über ihre Familie im Internet kursierten, und wie sie da hin gekommen sind. Clare lächelte seltsam, warum wusste Lilith nicht, aber sie wusste das Clare das noch alles auf die leichte Schulter nahm. „Wie gehen wir weiter vor?", fragte Ivan, um das Thema zu wechseln. Lilith zuckte mit den Schultern. „Wir müssen sie erstmal testen. Lass uns in den nächsten Ort fahren.", schlug sie dann vor. „Wieso testen? Was habt ihr vor?", fragte Clare. „Das haben wir doch schon gesagt! Du wirst dich nicht unter Kontrolle haben wenn du unter Menschen bist.", wiederholte Ivan es noch einmal. Clare seufzte.

Es war eine unbestimmte Zeit unangenehm still. Ivan hat sich inzwischen auf den Boden gesetzt und starrte nachdenklich in die Ferne. Clare saß immer noch angewidert neben Lilith und sah so aus als ob ihr extrem schlecht wäre. „Gehts dir gut?", fragte Lilith. Eigentlich interessierte sie sich gar nicht dafür.
Genervt rollte Clare mit den Augen und antwortete nicht. Sie verschränkte die Arme und lehnte sich vorsichtig nach hinten, aus Angst das diese Bank nach hinten stürzen könnte. Ivan drehte sich zu ihr.
„Das ist ganz normal. Versuch ein bisschen zu schlafen bevor der Bus kommt.", munterte er sie auf, doch kaum hatte er das gesagt sah Lilith etwas in der Ferne. „Da kommt etwas!", rief sie und stand auf.
Ivan stand ebenfalls auf, nur Clare vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. „Das ist der Bus.", stellte Ivan fest als er näher kam. Nun stand auch Clare auf und taumelte nach vorne. Ivan stütze sie. „Wird schon alles gut werden.", meinte er und streichelte ihr durch ihr dunkles Haar. Lilith schaute sich das ganze verwirrt an. Knisterte es etwa zwischen den beiden?
Bevor sie sich noch weiter darüber Gedanken machen konnte blieb der Bus schon vor ihnen stehen.
Es war ein sehr alter Bus der so aussah als ob er sich kaum noch auf den Rädern halten konnte. Mit genau so einem Bus ist Lilith hergekommen.
„Du lieber Himmel. Was macht ihr drei denn hier? Habt ihr euch verlaufen?", fragte die Busfahrerin. Sie war etwas rundlicher, aber noch jung. Keiner von denen Antwortete. „Na dann, hüpft rein. Habt ihr auch Geld?", fragte sie. Alle drei sahen sich gegenseitig an. Niemand hatte wohl an Geld gedacht.
Hilflos standen sie da und wussten nicht mehr weiter. Plötzlich lachte die Busfahrerin. „Naja, egal. Ich kann euch drei Kleinen doch nicht hier alleine lassen!", sagte sie. Erleichtert betraten sie den Bus. Clare voran und Lilith als letztes.
In dem Bus war keine Menschenseele. Kein Wunder.
„Wo soll's denn hingehen?", fragte die Busfahrerin. Während sie den Bus langsam zum rollen brachte. Ivan und Clare haben sich zusammen gesetzt. Lilith in die Reihe hinter ihnen. „In den nächsten größeren Ort.", antwortete Ivan. „Naja, alles klar. Das wäre in einer halben Stunde ungefähr, wenn ich mich beeile.", meinte sie.
Lilith starrte aus dem Fenster, weit und breit waren nur Felder und Wiesen zu sehen. Seufzend lehnte sie ihren Kopf an die Fensterscheibe. Sie wird Mercy nie wieder sehen. Dieser Gedanke machte ihr so viel Angst das ihr sofort die Tränen in die Augen stießen. Doch sie riss sich zusammen. Sie wollte jetzt nicht in Tränen ausbrechen. Ihr wäre das vor den anderen schon recht peinlich. „Ist alles okay bei dir?", fragte Ivan der seinen Kopf zwischen die Lücke der beiden Vordersitze gequetscht hat, damit er mit Lilith reden konnte. „Jaja, ich.. werde nur Mercy vermissen.", antwortete Lilith. „Ich auch. Es ist wirklich schade, aber was soll man machen.", meinte er und setzte sich wieder normal hin.
Er schien eher glücklich darüber das er jetzt endlich gehen darf.
Clare und Ivan unterhielten sich prächtig. Sie sprachen über Clares Familie, die Schule, ihren normalen Alltag. Lilith saß nur, als Außenseiterin, hinter ihnen und wurde gar nicht richtig beachtet.
Sei ihr recht. So konnte sie zumindest mal eine Auszeit von Clares zickigen Kommentaren haben.
Zu Ivan war sie überraschend nett, vielleicht flirtet sie auch mit ihm. Das konnte Lilith nicht beurteilen, denn sie hat ja selber nie so etwas mitbekommen.
Nach einer Zeit hörte sie gar nicht mehr hin. Sie starrte wieder raus auf die Landschaft und es fing langsam an zu regnen. „Wir sind bald da!", rief die Busfahrerin. Na super, jetzt mussten sie sich auch noch im Regen bewegen. Lilith sah wie der Bus an ein paar einzelnen Häusern vorbeifuhr, sie sich nach und nach Häuften bis sie ein Ortsschild sah.
Neugierig schaute sie genauer hin und erkannte auch schon die ersten Menschen, die vor dem Regen flüchteten und in ihre Häuser liefen.
Es schien ein kleines, normales Dorf zu sein, doch es reichte um Clare auf die Probe zu stellen.
Natürlich würde sie niemanden etwas tun, dafür werden Ivan und Lilith schon sorgen.
Der Bus blieb auf einmal stehen. Die drei standen auf und verabschiedeten sich von der Bushaltestelle.
„Vielen Dank!", bedankte sich Lilith. Die Frau lächelte kurz und schloss die Bustür als alle ausgestiegen sind. Und dann fuhr sie auch schon weiter.