Kapitel 15: Abschied

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Elenyalin Pov

Heute war der Tag der Abreise. Meine Sachen hatte ich zusammen gepackt und ich war noch ein letztes Mal beim kleinen Pavillon auf der Lichtung im Wald gewesen. 
Ich hatte noch ein letztes Mal mit allen Elben geredet, die mich trainiert hatten. 

Mit Laereth hatte ich mich besonders lange unterhalten. Es schien, als wären Gorion und sie die einzigen, die mich wirklich vermissen würden. 
Zum Abschied überreichte mir Laereth ein Buch über den Grünwald und seine Magie, besonders die Heilmagie, die einmal hier existiert hat bevor sich das Böse ausgebreitet hatte und der Wald zum Düsterwald wurde. 
“Ich habe das Buch in von meiner Mutter. Sie gab es mir, damit ich etwas über die Magie des Waldes lerne. Sie war vernarrt in dieses Buch.” “Hanon le, Laereth. Wirklich ich werde dich vermissen. Danke für alles, das du für mich da warst. Ich werde dieses Buch in Ehren halten. Komm mich doch mal besuchen in Loríen. Ich würde mich wirklich sehr freuen.” 

Damit verabschiedete ich mich von Laereth. Ich machte mich auf den Weg zu den Ställen, wo bereits Haldir, Elladan und Celduin auf mich warteten. 
“Da bist du ja endlich. Wir haben schon auf dich gewartet.” 
“Gorion würde uns gerne ein Stück begleiten, ist das ok für dich?” “Ich würde mich sehr freuen, wenn er mit uns käme.” “Dann werde ich euch begleiten.” 

“Aran nín Thranduil, ich möchte mich bei euch bedanken, dass ich so lange bei euch bleiben durfte. Ich habe hier so viel lernen dürfen. Hanon le!” Ich verbeugte mich vor ihm. “Elenyalin, es war mir ebenfalls ein Vergnügen euch hier zu haben und es ehrt mich, dass ihr so viel über unser Reich lernen konntet. Ihr seid eine sehr intelligente, weise und starke Elbin.” “Hanon le, aran nín!” “Nun, macht euch auf den Weg, sonst werdet ihr erst ankommen, wenn die Sonne den Himmel verlassen hat.” 

Ich stieg auf Falmarins Rücken und ließ meinen Blick noch ein letztes Mal über das Königreich schweifen. Auf einem Balkon erblickte ich Legolas. Er schaute mich an, doch er zeigte keine Reaktion. Auch nicht als ich meine Hand hob und ihm zum Abschied winkte. Ich konnte verhindern, dass eine Träne meine Wange hinunter lief. Ich hatte genug wegen diesem arroganten Elbenprinzen geweint.

Wir ritten auf dem Elbenweg durch den Wald. Haldir ritt voraus, Gorion ritt neben mir und Elladan und Celduin ritten hinter uns. Der Weg war gerade breit genug für zwei Pferde nebeneinander. 
Mit Gorion plauderte ich ein wenig über belanglose Dinge bis wir den Wald verließen. 
“Ich werde euch nicht weiter begleiten. Ich sollte umkehren. Elenyalin, ich hab noch was für dich. Hier, du solltest es erst aufmachen, wenn du wieder zu Hause bist.” 
“Hanon le, Gorion.” Ich positionierte Falmarin direkt neben seinem Pferd, sodass ich ihn umarmen konnte. Dann flüsterte ich in sein Ohr: “Ich werde dich echt vermissen! Danke für alles. Für alles was du mir beigebracht hast. Das du mein Freund warst … bist. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder!” “Das hoffe ich auch. Ich werde dich vermissen!”

Ich ließ ihn los und wir ritten davon. Ohne mich noch einmal umzudrehen wusste ich, dass er mir hinterher sah. Ich würde Gorion und Laereth echt vermissen. 
Und ich würde Legolas vermissen. Die ganzen Abende, die wir gemeinsam verbracht hatten gingen mir durch den Kopf. Die Abende bevor er sich von mir entfernt hatte. 
Ich musste diese Bilder dringend loswerden. Ich verbannte ihn aus meinem Kopf. 

Wir ritten ohne Pause bis wir in Loríen ankamen. 
Dort wurden wir von Meinen Eltern bereits erwartet. Ich stieg schnell von Falamrins Rücken und rannte den beiden fast in die Arme. 
“Oh, Mutter, Oh Vater, ich hab euch so vermisst!” 
“Wir haben dich auch so vermisst Kind! Wie war dein Aufenthalt? Als wir erfuhren, dass du schon früher heimkehren würdest, waren wir etwas besorgt. Ist etwas passiert?”
“Nein, alles ist gut. Ich konnte von den Elben dort nichts mehr lernen. Sie haben mir viel beigebracht.” 
“Dann geh dich mal ausruhen, wir können auch noch später weiterreden.” “Danke Mutter!”

Ich verabschiedete mich kurz von Haldir und den anderen beiden Elben und machte mich auf den Weg in mein geliebtes Gemach. 
Erschöpft ließ ich mich auf mein weiches Himmelbett fallen. Dann fiel mir Gorions Geschenk wieder ein. 
Ein kleiner Lederner Beutel. Dort drinnen befand sich eine feine silberne Kette mit einem wunderschönen Anhänger. Ein bläulich schimmernder Mondstein. Etwas schöneres hatte ich noch nie gesehen. 
Anbei lag ein kleiner Zettel. Darauf stand: Damit du mich nicht vergisst! 
Ich legte die Kette an und sie passte sich perfekt an meinen Hals an. Der Stein lag perfekt in der Kuhle zwischen meinen Schlüsselbeinen. “Danke!” Ich wusste er konnte mich nicht hören, aber ich hoffte, dass er wusste wie dankbar ich war und wie sehr sie mir gefiel. 

Später am selben Abend besuchte mich meine Mutter. “Ich hab mir gedacht, dass ich dich hier finde. Es ist dein Lieblingsplatz. Willst du mir erzähle was dich bedrückt? Ich kann es sehen, leugnen nützt nichts. Ich kenne dich, ich bin deine Mutter.” 
“Ich hab mich verliebt. In den Prinzen. Prinz Legolas.” … 
“Und was ist daran so schlimm?” “Er empfindet nicht das selbe wie ich.” “Weißt du das sicher? Hast du ihn gefragt?” “Nein … “ “Dann kannst du es nicht sicher wissen.” 

Dann erzählte ich ihr alles. Alles was passiert war und wie ich Legolas’ Verhalten wahrgenommen hatte. Sie hörte zu und unterbrach mich nicht. 

“Weißt du noch was ich dir gesagt habe? Das du dort dein Schicksal erfüllt hast.” “heißt das ich muss zurück?” “Vielleicht ist dein Schicksal bereits erfüllt … “ 

Sie stand auf und ging. So war sie. Sie sprach gerne in Rätseln.

Galadriels Tochter Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt