1. Kapitel

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Mit Komma und Anführungszeichen geschrieben ( ,,Hi" ) = Jemand spricht

Kursiv ( Hi )= Gedanken

Normal ( Hi ) = wenn etwas passiert, Erzähler und so weiter.

Ist noch nicht auf Tippfehler überprüft. Also entschuldigt bitte wenn ihr irgend welche komischen Wörter entdeckt.
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POV. Shirabu
 
Da war er. Schon wieder durchzog ein stechender Schmerz meine rechte Schulter. Ich habe die Augen geschlossen und wartete auf den zweiten Schlag. Nur wenige Sekunden Später kam der Stechende Schmerz erneut nur dieses mal auf der linken Seite meiner Hüfte.
 
,,Eine zwei! Eine zwei! Seit du auf dieser Schule bist und dort Volleyball spielst gehen deine Noten nur noch den Bach herunter! Ich erwarte bei der nächsten Arbeit eine Eins mit voller Punktzahl, ansonsten kannst du dich vom Volleyball spielen Verabschieden!" Schrie mich meine Mutter an.
Ich entgegnete nichts und blieb stumm da ich wusste das wenn ich jetzt etwas entgegnete ich nicht mehr so glimpflich aus dieser Situation kommen würde.
 
,,Ab auf dein Zimmer, du wirst weiter Lernen! Abendessen gibt es heute keines! Und wenn ich noch einmal sehe das du mit Seuchen Augenringen zur Schule gehst gibt es gewaltigen Ärger!"
Ich nickte und ging die Treppen hoch in mein Zimmer.
Ich lebe alleine mit meiner Mutter und weiß nicht wer mein Vater ist, da ich ihn nie kennengelernt habe. Als ich meine Mutter mal nach ihm gefragt habe ist sie völlig ausgeflippt und hat mich angeschrienen und mich danach für vier Tage in meinem Zimmer eingesperrt. Damals war ich elf Jahre alt, ich habe nie wieder nach ihm gefragt.
 
In meinem Zimmer in dem mein Bett, ein Schreibtisch und ein Bücherregal steht setzte ich mich wie jeden Abend an den Schreibtisch, holte meine Schulsachen raus und begann mit den Hausaufgaben.
 
Meine Mutter ist extremst streng.
Sie erwartet Bestnoten von mir und ein Perfektes Auftreten. Es ist schon lange nicht mehr ungewöhnlich für mich nur etwa alle 2 Tage etwas zu Abendbrot zu essen. Wie schon gesagt legt meine Mutter sehr viel wert auf gutes Aussehen, gute Manieren und gute Noten.
Mit Augenringen aus dem Haus zu gehen weil ich die ganze Nacht gelernt und gerade mal 1 Stunde geschlafen habe ist ein absolutes nogo.
 
Während ich meine Matheaufgaben löste fiel mein Blick auf ein Bild das auf meinem Schreibtisch stand. Es zeigte zwei Hände die Miteinander verschränkt sind. An beiden Handgelenken baumelt ein goldenes Armband mit jeweils einem S Anhänger und einem Herz. Bei dem Anblick des Fotos kamen mir wieder die Tränen.
Es ist ein Bild von mir und meinem Ex-Freund. Das S an den Armbändern steht für unsere Namen, Shirabu und Semi.
 
Ich bin etwa zwei Monate lang mit meinem Senpai aus dem Volleyballclub zusammen gewesen. Ich hatte ihm damals meine Gefühle gestanden und er sagte er würde das selbe fühlen. Ich war so glücklich und habe versucht so viel Zeit wie möglich mit ihm zu verbringen doch nach etwa drei Wochen begann er sich von mir zu distanzieren. Und nach einem Monat und einer Woche hat er Schluss gemacht mit den Worten ,,Ich habe dich nie geliebt".
Ich war am Boden zerstört und bin immer noch nicht darüber hinweg obwohl es schon 2 Monate her ist. Wenn meine Mutter herausfindet das ich Schwul bin sitze ich im nu auf der Straße.
 
Nachdem ich mit den Hausaufgaben und Lernern fertig geworden bin -es ist mittlerweile 2.00 Uhr morgens. Als ich vom Training nach Hause gekommen bin war es 8.15 Uhr- gehe ich ins Badezimmer um mich umzuziehen und Bettfertig zu machen.
 
Ich sehe scheußlich aus. Denke ich mir während ich mich im Spiegel musterte. An den Stellen an dem mich meine Mutter geschlagen hat, haben sich mittlerweile große Dunkelblau Lilerne Flecken gebildet.
Wie soll ich das bloß beim Training verbergen?
Der Schlag auf die Hüfte tat mehr weh als der auf die Schulter.
Bei genauerem betrachten des Blauen Fleckes an meiner Hüfte bemerkte ich das die Schnitte an dieser Stelle wieder etwas aufgegangen sind. Vor zwei ein halb Monaten begann ich wieder mich zu ritze. Der Verlust der Person die ich so geliebt habe und immer noch tue und der enorme Druck unter dem ich durch meine Mutter stehe sind zu viel. Ich habe mich schon mal eine Zeit lang geritzt, konnte mich aber wieder zusammen reißen und war fast ein ein halb Jahre Clean.
 
Ich versuche das Ritzen im Rahmen zu halten. Doch an manchen Tagen kann ich es nicht mehr aushalten. Ich bekomme in der Schule eine Arbeit zurück in der ich eine zwei geschrieben habe und mit einem halben Punkt die eins verfehlt habe obwohl ich ständig gelernt und nie den Unterricht versäumt habe und möchte nur noch nach Hause weinen und mich ritzen. Doch ich habe noch Volleyball Training das obwohl ich Volleyball so liebe mittlerweile eine Qual für mich geworden ist. Ich sehe Semi und denke an Die Zeit in der wir zusammen waren und ich trotz des Druckes meiner Mutter glücklich war.
Während dem Training schmerzen die Schnitte an meiner Hüfte und Die Blauen Flecken durch die Schläge meiner Mutter.
Nach dem Training ziehe ich mich entweder immer als letztes oder erstes um, damit meine Teamkameraden meine Verletzungen nicht sehen und gehe dann nach Hause wo mich meine Mutter schon erwartet. Ich gebe ihr die die Arbeit und werde angeschrienen, geschlagen und meistens ohne Essen auf mein Zimmer geschickt. Wo ich dann bis früh in den Morgen lerne. Mittlerweile ist es so das selbst wenn ich etwas zu essen bekomme ich es nicht runter bekomme und wenn ich mich zwinge es zu essen ich mich danach übergeben muss. Und dadurch nehme ich immer mehr ab und werde immer dünner.
 
Es ist ein immer wiederkehrender Teufels Kreislauf aus dem ich nicht fliehen kann. Ich kann einfach nicht mehr, ich habe schon öfters den Gedanken gehabt welchen Sinn mein Leben hat. Aber bisher habe ich den Sinn meines Lebens noch nicht gefunden und ich zweifle stark daran ihn je finden zu können.
 
,,Mir geht es gut..." Flüsterte ich. Das rede ich mir schon lange ein, nur um mich selbst zu täuschen. Ich schenke meinen eigenen Worten zwar selbst keinen glauben. Aber das ist nur eine Methode um mir einzureden, dass es mir gut geht und ich nicht völlig den verstand verliere. Von meinen Depressionen weiß niemand. Und das aus einem ganz bestimmten Grund. Ich will niemandem meine Probleme aufhalsen, niemandem sorgen bereiten. Darum setze ich Tagsüber eine Maske auf und benehme mich so als ob es mir gut ginge. Doch nachts zerbricht diese Maske und meine Wahres ich kommt zum Vorschein. Mein gebrochenes Ich. Das ich von mir, dass schon lange aufgegeben hat. Das Ich das um Hilfe schreit, aber von niemandem Erhört wird...
 
Ich machte mich so schnell es ging bettfertig und verschwand zurück in mein Zimmer und schmiss mich auf mein Bett.
Ich bin völlig erschöpft. Das Training war wieder die Pure Hölle. Mir war die ganze Zeit nach heulen zu Mute. Ich will das alles nicht mehr. Während ich dies Dachte bemerkte ich wie sich die ersten Tränen ihren Weg über meine Wangen bahnten.
Ich versuchte erst gar nicht die Tränen aufzuhalten sondern ließ sie einfach meine Wangen runter kullern. Ich begann leise zu schluchzen. Ich vergrub mein Gesicht in meinem Kissen und weinte bitterlich. Irgendwann war ich so erschöpft das ich einfach einschlief.
 
~Nächster Morgen~
 
Obwohl ich mehr als drei Stunden geschlafen habe, -was für meine Verhältnisse schon echt viel ist- bin ich als ich aufwachte völlig erschöpft. Meine Augen sind vom weinen gestern immer noch leicht geschwollen, außerdem haben sich Die Blauen Flecke verschlimmert und die Schnittwunden unter dem Lila-Blauen Fleck an der Hüfte haben sich entzündet. Jede kleinste Bewegung meines Körpers und Berührung der Wunden schmerzte.
 
Wir schreiben heute in der ersten Stunde die Mathe Schulaufgabe. Ich habe viel gelernt und Mathe ist mein bestes Fach in der Schule, aber ich hoffe ich kann mich überhaupt auf die Arbeit konzentrieren. Diese Schmerzen treiben einen noch in den Wahnsinn. Ich versuchte beim anziehen in keinster Weise an die Wunden zu kommen, doch ganz ließ sich das nicht vermeiden. Jedes mal wenn ich die Wunden auch nur streifte sog ich scharf die Luft ein und kniff vor Schmerzen die Augen zusammen.
 
Wie gern ich auch heute Volleyball gespielt hätte, wäre das mit diesen Schmerzen nicht möglich. Ich muss mir wohl für heute fürs Training  eine gute Ausrede einfallen lassen warum ich nicht mitmachen kann.
Dachte ich mir während ich an der Kreuzung auf dem Weg zur Schule stand. Ich habe mir vorhin noch einen dicken Verband um die Hüfte gebunden. Das schützt die Wunden wenigstens etwas und macht den Schmerz erträglicher. und meine Augenringe und die noch leicht geröteten stellen vom weinen habe ich mit make up verdeckt.
 
Ich bin mal wieder der erste in der Halle und klopfe erst mal an die Tür um zu schauen ob Trainer Washijo oder Trainer Saito schon da sind.
 
,,Herein?" Von drinnen ertönte die Stimme von Trainer Washijo.
 
,,Hallo Shirabu. Was gibt es? Du bist noch früher da als sonst." Fragte er als ich die Halle betrat.
 
,,Ich wollte mich für heute vom Training abmelden. Mir geht es heute nicht besonders gut." Erklärte ich.
 
Er gab mir die Erlaubnis mir für heute frei zu nehmen, danach verließ ich die Halle wieder. Ich ging in die Bibliothek der Schule um noch etwas für die Mathe Schulaufgabe zu lernen.
 
POV. 3 Person
 
Als die anderen ankamen war Shirabu nicht da was für alle eine Überraschung war da er sonnst immer der erste war der da ist und dabei ist das Netz und die anderen Sachen aufzubauen.
 
,,Wo ist Shirabu?" Kam die Frage die allen gerade im Kopf schwirrte von Reon gefragt. Der Trainer erklärte ihnen das er heute nicht zum Training kommen würde. Nach der Erklärung begannen sie mit dem Morgentraining.
 
Dieses beendeten sie um 7.40 Uhr um pünktlich zum Unterricht kommen zu können.
Gerade befinden sich alle in den Umkleiden und redeten miteinander.
 
,,Es ist ungewöhnlich das Shirabu nicht zum Training kommt. Es geht ihm wohl echt nicht gut." Sprach Hayato seinen Gedanken aus.
 
,,Aber er wird trotzdem zur Schule kommen. Er hatte dieses und letztes Schuljahr noch keinen einzigen Fehltag." Erklärte Taichi.
 
Woraufhin Tendou ihn fragte:
,,Ist denn heute irgend etwas besonderes?"
 
,,Ja. Wir schreiben gleich in der ersten Stunde Matheschulaufgabe. Aber für Shirabu ist das keine Schwierigkeit. Schließlich ist Mathe eines seiner Besten Fächer." Erklärte die Nummer 12.
 
Sie redeten noch etwas miteinander bis Die Zeit knapp wurde und sie sich beeilen mussten pünktlich zum Unterricht  zu kommen.
 
Im Klassenzimmer von Shirabu und Taichi, ist Shirabu schon an seinem Platz und liest ein Buch.
Taichi setzt sich neben seinen Besten Freund und beugt ihn argwöhnisch.
 
POV. Shirabu
 
Warum beäugt er mich so? Fragte ich mich.
 
,,Warum warst du heute morgen  nicht beim Training?"
Fragte er.
 
,,Ich setze heute aus. Mir geht es nicht gut."
 
,,Achso." Antwortete er auf meine Aussage hin, doch warf mir noch einen etwas argwöhnischen blick zu.
 
Unser Mathelehrer betrat den Klassenraum mit einem dicken Stapel Papier, und bat uns unsere Sachen weg zu packen damit wir anfangen können.
 
Für mich gab es kaum Probleme bei der Klausur. Nur bei der Letzten Aufgabe musste ich etwas knobeln schaffte es schlussendlich aber doch. Die Zeit war ziemlich knapp aber ich konnte alle Aufgaben bearbeiten. Es gab insgesamt 50 Punkte.
Ich hoffe ich habe die volle Punktzahl erreicht. Ich will mir nicht vorstellen Was meine Mutter machen wird wenn ich nicht die Volle Punktzahl erreiche. Ihre Drohung gestern hat mir echt Angst gemacht.
 
Der restliche Unterricht verlief ziemlich langweilig. Bis in der Letzten Stunde unser Mathelehrer herein kam.
 
,,Tut mir leid für die Störung aber kann ich ein oder zwei Minuten bekommen?" Fragte er unseren gerade anwesenden Biologie Lehrer.
Dieser gab ihm die Erlaubnis und begann wieder zu sprechen.
 
,,Ich hatte gerade zwei Freistunden und habe Die Zeit genutzt und eure Arbeiten korrigiert. Also bekommt ihr sie jetzt schon zurück. Ich hätte eigentlich mehr von euch erwartet also macht es das nächste mal besser." Nachdem er das gesagt hat bekam ich etwas Panik. Ich hatte erstens nicht erwartet die Arbeit jetzt schon zurück zu bekommen und der Kommentar das die Arbeit nicht so gut ausgefallen ist macht es nicht viel besser.
 
Unser Lehrer verteilte die Arbeiten und als er bei mir ankam sagte er nur:
,,Echt gut gemacht. Ich habe versucht den halben Punkt noch irgendwo raus zu suchen doch habe ich leider keinen gefunden. Aber trotzdem gut gemacht, weiter so."
 
Ich sah mir die Arbeit an und wäre am liebsten aufgestanden und abgehauen. Aber ich riss mich zusammen uns starrte das Blatt Papier einfach nur an.
 
Note 1     49,5 Punkte 
 
Ich bin enttäuscht von mir selbst.
Mutter wird mich umbringen oder schlimmeres. Ich will mir nicht vorstellen was ich mir wenn ich zuhause bin anhören muss.
 
Dem restlichen Unterricht schenkte ich kaum Beachtung. Meine Gedanken drehten sich einzig und allein um die Note und den halben Punkt der mir bei der letzten Aufgabe abgezogen wurde.
 
Heute ist Freitag was bedeutet das wir keinen Nachmittagsunterricht haben und schon um 13.00 Uhr aus haben.
 
Endlich ist der Unterricht zu Ende und ich packe meine Sachen zusammen und verlasse den Klassenraum. Taichi ruft mir noch etwas hinterher doch ich ignoriere ihn und gehe weiter.
 
Zuhause angekommen zögerte ich den Schlüssel in die Tür zu stecken, doch bevor ich dies tuen kann wird die Tür aufgerissen.
Es ist meine Mutter die nun  Fuchsteufels wild vor mir steht.
 
,,Rein kommen sofort!"
Befahl sie mir.
Ich ging rein und setzte mich ihr gegenüber an den Küchentisch.
 
,,Was ist das!" Es war mehr ein Befehl als eine einfache Frage.
Sie schob mir ein Bild zu. Es breitete sich Panik in mir aus.
Es ist ein altes Bild von mir und Semi. Es zeigt uns wie wir uns Küssen.
 
Sie hat es gefunden!!! 
Dieses Bild habe ich in der hintersten Ecke meines Zimmers versteckt. Das sie es gefunden hat lässt einen meiner schlimmsten Albträume in Erfüllung gehen.
Ich wartete auf einen Schlag oder darauf angeschrien zu werden. Doch keiner kam. Ich ob den Kopf an den ich zuvor gesengt habe um meine Mutter zu sehen die Stinkt wütend ist.
 
,,Was ist mit der Klausur?" Fragte sie.
 
Ich stand auf und holte die Schulaufgabe. Ich übergab sie ihr und setzte mich ihr wieder gegenüber.
 
Die dunkle Aura um sie herum verdunkelte sich noch weiter, sie stand auf und ging zu mir rüber. Ich schloss die Augen nur um wenige Sekunden später eine Ohrfeige zu bekommen. Die Wucht des Schlags war so stark das ich vom Stuhl fiel. Ich spürte wie sich Blut in meinem Mund sammelte und sich tränen in meinen Augen Bildeten.
 
,,Mir reicht es mit dir! Du wirst diese Schule verlassen, ich melde dich noch heute ab! Ich habe auch schon eine neue Schule für dich! Es ist ein Internat in Deutschland. Ab Montag wirst du dort zur Schule gehen ich hatte so oder so vor dich dort hin zu schicken. Morgen geht dein Flug. Am Flughafen in Deutschland wirst du von einer bestimmten Person abgeholt, wenn du ihn siehst oder er dich wirst du ihn erkennen. Geh hoch und packe deine Sachen. Der Koffer ist schon oben!"
 
Ich habe Angst. Ich wollte widersprechen doch es kam kein Ton aus meinem Mund. Ich rappelte mich mühselig auf und ging hoch in mein Zimmer. Kaum war die Tür geschlossen brach ich zusammen. Ich rutschte an der Tür herunter und brach in Tränen aus. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Armen die ich auf meinen angewinkelten Knien abgelegt hatte. So bitterlich wie heute habe ich noch nie geweint.
 
Ich will dieses Team nicht verlassen. Ich will nicht nach Deutschland. Ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr. Ich kann mich nicht mal mehr von den anderen verabschieden.
Nach mehr als drei Stunden habe ich mich endlich wieder beruhigt.
 
Ich rappelte mich mühselig und unter Schmerzen auf und ging ins Bad. Dort wickelte ich den Verband um meine Hüfte ab, nur um schmerzlich feststellen zu müssen das noch mehr Schnitte entzündet sind. Sondern auch das sich viele wieder geöffnet haben und wieder anfangen zu bluten.
 
Mist! Dachte ich mir nur während ich die Blutung stoppte. Nachdem die Wunden aufhörten zu bluten kremte ich sie mit Heilsalbe ein und verband sie wieder. Doch heute konnte ich mich nicht so wie gestern zurück halten. Ich holte die Klinge eines Spitzers, die ich im Bad versteckt halte heraus. Ich setzte an meinem Handgelenk an zog runter.
 
1...
2...
3...
4...
5...
6...  Schnitte.
 
Ich hasse es so sehr. Aber ich kann es nicht unterdrücken. Ich spüre keinen Schmerz. Es ist nur das Gefühl von Erleichterung.
 
Nachdem ich die frischen Wunden auch verbunden habe gehe ich zurück in mein Zimmer.
 
Es ist schon 16.00 Uhr... die anderen sind gerade mitten im Training. Dachte ich mir während ich in meinem Zimmer meine wenigen Sachen in den Koffer packe. Mein Blick fiel auf das Bild auf meinem Schreibtisch.
Mit schweren Herzens nahm ich das Bild aus dem Bilderrahmen betrachtete es noch einen Moment, und mit einem Tiefen Atemzug zerriss ich es.
 
Ich nutze die Chance und werde mich von ihm ein für alle mal lossagen.
 
Ich vergoss noch eine noch ein paar tränen und packte dann meine Sachen weiter. Die Trennung von meinem Zuhause fällt mir nicht sonderlich schwer sondern eher die Trennung von meinem Team die für mich mehr eine Familie sind als die mit denen ich verwandt bin. Und jetzt kann ich mich nicht mal mehr von ihnen verabschieden. Und nur eine Nachricht zu schreiben ist nicht ausreichend.
 
Doch mir viel eine Sache ein. Ich holte ein stück Papier heraus und einen Stift und begann zu schreiben. Ich hatte einerseits das Gefühl das sie diesen Brief nie sehen werden doch ein kleiner teil von mir hatte das Gefühl das sie diesen berief irgendwann lesen werden. Als ich mit dem schreiben fertig war, faltete ich den Zettel und versteckte ihn hinter meinem Schreibtisch, so das meine Mutter ihn hoffentlich nicht finden wird. Danach packte ich meine sahen zusammen.
 
Als ich mit allem fertig war, -ich hatte nur noch wechselkleidund draußen liegen- schmiss ich mich ins Bett und holte mein Handy heraus und öffnete unseren Volleyball Gruppen Chat.
 
Ich wurde mehrere male angeschrieben und markiert um  online zu kommen, die meisten fragten warum ich heute nicht beim Training war oder wie es mir jetzt geht und ob ich morgen wieder komme. Aber die einzige Person die nichts dergleichen tat war Semi. Die anderen hatten nichts von unserer Beziehung gewusst da Semi zu dem Zeitpunkt nicht wollte das wir es jemandem erzählten. Ich brachte es nicht übers Herz ihnen zu antworten. Irgendwann schlief ich schlussendlich ein.
 
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3050 Wörter
 
Am 11.02.2021 veröffentlicht
 
(etwa November oder Dezember 2020 geschrieben)
 
(Hat ziemlich lang in meinen Entwürfen gegammelt)

Depressed Shirabu // Shirabu Kenjiro FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt