Kapitel ACHT

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Tatsächlich dauerte es eine Woche bis ich Tobirama fand. Oke, ich musste zugeben, dass ich von dieser einen Woche ihn nur zwei Stunden lang suchte. Die restliche Zeit verbrachte ich mit einer Kneipentour.

Je näher ich dem ansehnlichen Dorf Konoha kam, desto öfter bemerkte ich die Plakate und Bilder an Bäumen, Laternen und sonstigen Gegenständen, die alle mein wunderschönes Gesicht zeigten.

Hin und wieder las ich mir die Telefonnummern durch von den Personen, die mich suchte. Zwei davon erkannte ich sofort. Einmal die Telefonnummer von Akatsuki und ein anderes Mal die des Abtes aus dem Tempel. Seit dem er wusste wer ich wirklich war, schien er mächtig Interesse an mir gefunden zu haben.

„Tobirama!", schrie ich laut, als ich die Haare des Weißhaarigen hinter dem Tor von Konoha verschwinden sah. Schnell lief ich ihm nach und wurde just von zwei Shinobis, die am Tor standen, aufgehalten.

„Wer bist du? Woher kommst du?", fragte mich der eine mit Augenklappe sichtlich genervt. Nennen wir ihn mal Hercules. Sein Kumpel, dessen Namen ich natürlich auch nicht wusste, nannte ich Jonny. Jonny kaute an seinem Zahnstocher herum und ich fragte mich mit jeder vergangenen Minute, wann er sich damit verschluckte. (Nicht, dass ich mich auf den Moment freute...)

„Eine Bauarbeiterin", erklärte ich sofort und stellte mich vor einem der Plakate, die mich zeigten. Ich wollte schließlich nicht wie ein Haustier gesucht werden.

„Du siehst aber nicht aus wie einer", murmelte Hercules.

„Und ihr seht nicht aus wie Shinobis", ich musterte mit zusammengekniffenen Augen ihre Ausrüstung und das Konoha Stirnband. Eigentlich sahen sie ziemlich shinobihaft aus.

„Lassen wir sie durchgehen. Sie scheint nett zu sein", meinte Jonny nach einer Weile. Man sah es ihm an, dass er sichtlich genervt und gestresst war, schließlich stand hinter mir bereits eine Schlange von Menschen, die hinein wollten.

„Oke, sie wird schon kein Chaos verbreiten", Hercules deutete mir an hindurch zuschreiten.
Grinsend tat ich es.
Der Spaß hat begonnen!

„Tobirama", sang ich psychomäßig und bog in eine Gasse ein. Schockiert blieb ich stehen, denn ich wäre fast gegen ein Straßenschild gelaufen. Weshalb es ein Verkehrsschild in einer Zeit ohne Autos gab, sei dahingestellt.

Wenige Meter vor mir stand Tobirama wütend vor einem Gebäude und versuchte einer blonden Frau mit grünen Mantel etwas zu erklären.
Langsam schlich ich mich zu ihnen und stellte mich lächelnd hinzu.

„Na du Eumel", schrie ich Tobirama ins Ohr.
Dieser fuhr erschrocken zurück, als er mich sah, erhellte sich seine Mine.

„Das ist die Verrückte, die mich von den Toten zurückgeholt hatte. Fragt die ruhig. Ich bin wirklich der zweite Hokage!"

Die Blondine schaute mich fragend an. Ich zuckte mit den Schultern. „Grundsätzlich lasse ich die Toten keine Anmeldung mit ihren Daten ausfüllen, um zu wissen, wer sie sind. Ich kann also nicht bestätigen, ob es sich bei ihm um den zweiten Hokage handelt."

„Grundsätzlich", die Frau, die sich später als Tsuande, der fünfte Hokage herausstellte, zog eine Augenbraue in die Höhe.

„Grundsätzlich", entgegnete ich.

Dir Frau drehte sich um und schloss sofort die Tür. Natürlich hielt sie Tobirama für einen Verrückten. Dabei lag sie nicht ganz im Unrecht. Wütend stampfte Tobirama in die entgegengesetzte Richtung.

„Wieso läufst du immer vor mir Weg!", schrie ich völlig enttäuscht und rannte ihm nach. Er blieb nicht mal stehen.
„Weil du nervst und unglaublich viel Unglück bringst", murmelte er wütend.

„Aber Tobirama!", ich lief blitzschnell vor ihn hin und stellte mich ihm in den Weg.
Der Herr schaute mich mit einem solch feindseligen Blick an. Ich könnte schwören seine roten Augen leuchteten noch roter als sonst.

Schweigend packte mich Tobirama an meiner Hüfte hob mich hoch und setzte mich hinter ihm wieder auf den Boden. Im selben Moment ließ er mich alleine in der Gasse zurück und ging einfach weiter.
Idiot!
Gerade wollte ich auf ihn zu laufen, da spürte ich plötzlich eine feindselige Kraft ganz in meiner Nähe.

Er war hier!

Er musste hier irgendwo in der Nähe sein. Die Kette um meinen Arm schnürte sich enger, die Dornen stachen in die Innenseite meines Handgelenks. Mein Atem stockte. Hustend und würgend fiel ich auf meine Knie zu Boden.
Langsam schnürte sich meine Kehle zusammen und ich bekam kaum Luft.

„Wenn du denkst, dass zieht bei mir, liegst du falsch", rief mir Tobirama von Weitem zu. Dachte er ernsthaft, ich scherze.

Ich versuchte so gut es ging nach Luft zu ringen, doch es gelang mir nicht, dafür war ER viel zu Nahe.
Die letzten Jahrhunderte begegnete ich ihn kein einziges Mal, doch heute schien er mir so Nahe zu sein wie nie zuvor.

„Was ist mit dir?", fragte Tobirama besorgt. Er stand urplötzlich neben mir.

„Ich...", wimmere ich, „muss aus dem Dorf heraus."
In dieser Sekunde schrieb ich bereits mein Testament in Gedanken. Selten half man mir, stets war ich auf mich allein gestellt, weshalb es eine Frage der Zeit war bis ER mich fand.

„Duuu", mehr sagte Tobirama nicht. Der Weißhaarige hob mich hoch und warf ein Kunai weit oberhalb der Mauer. Sobald es den Boden traf, verschwanden wir beide und tauchten inmitten einer Wiese außerhalb von Konoha wieder auf.

Laut atmete ich tief ein und aus. Endlich waren meine Lungenflügel frei und ich bekam wieder genügend Luft.
Noch immer in Tobiramas Arme starrte ich das Dorf weit unten ihm Hang an. Wieso war ER zurück?

„Alles gut?", fragte Tobirama.

Sofort sprang ich hinunter, richtete mich auf und sah gelangweilt durch die Gegend. „Mir gings nie besser." Natürlich würde ich mich niemals schwach vor anderen darstellen.

„Das sah eben anders aus", merkte Tobirama an.

„Mir gehts gut, verstanden!", knurrte ich und trat ihm sehr Nahe.

„Pff", Tobirama drehte sich von mir weg und schaute in die Ferne, „Ein einfaches Danke, hätte genügt."

„Danke", murmelte ich leise, aber doch hörbar. Es hieß etwas, wenn ich mich aufrichtig bedankte, doch das konnte Tobirama natürlich nicht wissen.

„Ich hab dich!", rief begeistert eine helle Stimme und schlang von hinten seine Arme um mich.
Gebannt drehte ich mich um und erkannte Tobi. Wenige Meter hinter ihm bemerkte ich Itachi mit einem Sack voll Pfandflaschen. Kisame stand daneben.

„Wo warst du denn so lange! Wir haben uns alle Sorgen gemacht!", Tobi deutete auf einen der Steckbriefe.

Grinsend musterte ich Tobirama, der immer weiter in die Ferne marschierte. Plötzlich bekam ich die Idee.

„Tobi, brauchen wir noch ein neues Akatsuki Mitglied?", ich deutete auf Tobirama.

„Oweee", hörte ich von Itachi sagen, doch er verstummte sofort, als er bemerkte, dies laut ausgesprochen zu haben.

Akatsuki- Renn!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt