Kapitel SIEBEN

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Es war mitten in der Nacht. Dunkelheit breitete sich überall am Himmel aus. Lediglich die Sterne leuchteten noch. Der sonst so volle Mond war diesmal sichelförmig, und ließ nur wenige Strahlen zum Boden hinabfallen.
Alles war ruhig und still, sogar die Waldtiere schliefen schon bis auf eines....

„Ahhh!", ein lauter Schrei ertönte am Himmel. Man könnte meinen es käme von einer kreischenden Krähe. Erschrocken sahen die aufgeweckten Waldtiere zum Himmel hinauf, als von einem großen, weißen Vogel ein blondes Etwas hinunterflog.

Einige Meter fiel es vom Himmel und schlug am Boden inmitten einer Lichtung auf. Ein neugieriges Reh ging langsam auf das Blondgeschöpf zu, doch als es sich bewegte, lief es schnell weg.

„Endlich!", Deidara richtete sich erleichtert von seinem Absturz wieder auf. Normalerweise war er ein sehr taffer Kerl, der taffste, seiner Meinung nach, doch diese Azula.... Sie kostete ihm alle Nerven, dass ihm nichts anderes übrig blieb, als von seiner guten Taube Rudi zu springen.
Traurig sah er nach oben. Die Taube flog schnurstracks weiter. Immer geradeaus. Ohne ihn, aber ihm wars ruhig recht. Seine Hand griff an die Schriftrolle. „Dann werde ich sie wohl zu Fuß abliefern", murmelte Deidara und machte sich auf den Weg nach Akatsuki, einem kleinen Dorf am Rande der Lichtung.

Währenddessen brach auf der Taube das reinste Chaos aus. „Backbord!", rief ich ganz entsetzt Tobirama zu, der tatsächlich seelenruhig auf seinem Platz schlief. Die Taube machte eine scharfe Linkskurve und rammte fast einen Felsen. Nicht einmal das bemerkte der Weißhaarige. Hatte er im Sarg nicht genug geschlafen?

Wieder einmal musste ich alles selbst in die Hand nehmen. Der liebe Herr Deidara musste sich ja nach unserer ausschweifenden Diskussion was wirklich Kunst ist, vom Vogel stürzen. Trottel! Ich musste es wissen, schließlich war ich eine Schülerin von Leonardo da Vinci. Das waren noch Zeiten! Damals!

Vor mir ragte ein spitzer Eisberg inmitten eines  riesigen Gewässers auf, diesmal konnte ich nicht mehr ausweichen. Eine Kollision war unvermeidlich.
Wumm
Der Vogel verfloss in Lehm und Tobirama und ich stürzten beide Richtung kaltes Wasser. Aus dem Wasser erkannte ich drei Kamine, die wohl einem Schiff einst gehörten. Als ich dann noch „Titanic" las, bekam ich es wirklich mit der Angst zu tun. Mit Titanen sollte man nicht Spaßen, solange man ein Gott war!

„Anker lichten", schrie ich, da mir nichts besseres einfiel. Und lichten war glaub ich auch falsch.

Es schien zu wirken, Tobirama öffnete seine Augen und formte plötzlich Fingerzeichen. Eine große Welle kam angeschwommen, nahm uns beide in eine Art Luftblase auf und spülte uns heil ans Land.

„Wow, Tobirama, du bist ja doch nützlich", ich spukte Wasser aus bei jedem meiner Worte. Ab und zu sollte ich meinem Feind, den Todesgott ein paar Komplimente machen.

„Wer hat gesagt, das ich nicht nützlich sei", er verschränkte verächtlich die Arme.

„Das war ich gerade eben", erklärte ich.

„Du!", er wurde richtig wütend, „Sei froh, dass ich keine Frauen schlage!"

„Das tue ich auch nicht", gestand ich, „Deshalb wird es nie zu einem Kampf zwischen uns kommen", ich grinste breit.

Doch Tobirama schien meinen Diss nicht verstanden zu haben. Plötzlich rannte er blitzschnell in den Wald.
„Tobirama?", rief ich ihm nach, doch da war er schon verschwunden.

Entsetzt lief ich ihm sofort nach. Allein sein war das Letzte was ich wollte! Seitdem ich so gastfreundlich von Akatsuki aufgenommen wurde, genoss ich ehrlich gesagt die Gesellschaft. Ich war schon sehr lange alleine, was man vielleicht an meiner Kommunikation mit anderen bemerkte...

„Tobirama!", schrie ich so laut ich konnte. Er darf mich nicht alleine lassen! Ich bin doch wichtig.
Während ich in voller Lautstärke durch den Wald schrie und alle anderen Lebewesen um mich herum auf mich Aufmerksam machte, flog plötzlich ein Netz von einem Baum und direkt auf mich drauf.
Erschrocken schrie ich noch mal auf und versuchte mich daraus zu befreien.

Nur klebte es fest an mir und Waffen besaß ich auch keine, da Tobi der Meinung war, dass die Versicherung der Waffen steigen würde, wenn eine davon in meinem Besitz war.
So saß ich nun in der Falle...

Die Dunkelheit wurde durch Fackeln erhellt.
„Wir haben eine Frau gefangen!", rief eine tiefe männliche Stimme.

„Ein Fisch wäre wohl besser gewesen", rief ich der fremden Stimme entgegnen.

„Halts Maul, Weib!", sprach ein anderer. In Sekundenschnelle versammelten sich sieben Männer um mich herum. Sie trugen Schwerter bei sich und hatten finstere Blicke drauf. Sie schienen alle größer als ich zu sein, aber ihre Anzahl brachte mich zum Lachen.

„Seid ihr die sieben Zwerge?", fragte ich belustigt.
„Halt gefälligst die Schnauze, Weib", einer der Männer holte mit seiner Hand weit aus und schlug mir fest gegen das Gesicht, sodass ich Blut spukte.

„Das passiert, wenn du nicht still bist!", drohte mir der Glatzköpfige.
„Oke", sagte ich theatralisch, aber die meinten wohl, dass ich es als Bestätigung meinte.

„Ein junges hübsches Ding, da freut sich der Boss sicher", einer der Männer grinste schelmisch.
„Also ich denke ja über nen Fisch würde er sich mehr freuen", sprach ich die Wahrheit, „Mein Ehemann hat sich soeben freiwillig meterweit von einer Taube stürzen lassen. Ich würd sagen, dass ist Beweis genug, das ich nicht leicht bin."

Mit meiner wahrheitsgemäßen Aussage erntete ich nicht nur böse Blicke sondern wieder eine Schelle. Autch! Langsam tat das echt weh. Haha, Spaß. Natürlich spürte ich nicht einmal ansatzweise etwas.

„Ich hab dem Boss Bescheid gegeben. Er kommt gleich und sieht sich die Beute an", sagte einer der Männer, der gerade eben hier ankam.

„Gut", entgegnete der Glatzköpfige.

Es dauerte eine Weile bis ein großer, breiter Mann erschien. Er trug einen Pelzmantel und an jedem seiner Finger mindestens einen Ring. Pahhh, Gollum würde staunen, wenn er den Typen zu Gesicht bekäme.

Sein Gesicht erkannte ich nicht, dafür stand er zu sehr im Schatten.
„Meister wir haben dieses bildhübsche Mädchen gefunden. Vielleicht könnten wir sie an ein Bordell verkaufen."

Der "Meister" grummelte. „Ich entscheide immerhin noch was mit ihr passiert!"
Wütend stampfte er auf mich zu und hob mein Kinn unsanft hoch.

Als er mein Gesicht sah wurde er ganz bleich. Er erschrak so sehr, dass ihm die Sonnenbrille von der Nase flog.
Nachts trug ich auch immer ne Sonnenbrille, wenn ich mich vom Mond sonnen lasse.

„Scheiße!", rief der Gauner, „Befreit sie schnell."

Überrascht schauten seine Männer ihn baff an. „Chef, wieso? Das ist nur ne Frau?", bemerkte der wohl hohlste von ihnen.
Oh, halt unter ihnen erkannte ich Pinocchio. Der aus Holz gefertigte Bursche ist natürlich am hohlsten.

„Tut es einfach!", seine Stimme zitterte. Jetzt wurde ich neugierig.
Ich schaute den Mann genauer an.

„Bernd!", rief ich überrascht, als ich ihn erkannte.

„Verzeiht", er warf sich auf den Boden und betete. Mit einem Handzeichen forderte er seine Leute auf es ebenso nachzumachen.

Der Eine befreite mich noch vom Netz, damit ich herauskam.
„Ach Bernd, vom rechten Weg abgekommen, hm", merkte ich an, schließlich war er einst ein Zirkusdirektor.
Ja, ich arbeitete einst im Zirkus, aber als das Gerücht rumging ich sei eine Hexe, hatte plötzlich jeder vor mir Angst...

„Verschwindet", fauchte ich und blitzschnell verschwanden sie im Wald.

„Tobirama!!!!", setzte ich meine geistesgestörte Suche fort.

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Wenn euch die Geschichte gefällt, freue ich mich auf ein Vote.❤️

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