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Lara
Dieses Bild, wie Sherry dort steht und blutet, geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Seit gestern bin ich bei meinen Eltern und seit heute mache ich eine Therapie, anders geht es nicht.
Meine Therapeutin meint das es nicht meine Schuld ist. Ich habe ihr alles über Sherry erzählt, was im Hotel damals war, was an dem Abend war, das Harry zwischendurch was mit ihr hatte wenn er in Holmes Chapel war, das mit dem Foto und von dem Gespräch was er kurz vorher mit Sherry hatte. Sie wollte wissen was geredet wurde, darauf konnte ich ihr keine Antwort geben. Ich habe ihr auch von Harry erzählt, das er wirklich gedacht hatte das ich Sherry getötet habe. Das er einfach weg ist, es ihm egal ist wie es mir geht. Darauf meinte sie,  das sein Verhalten eine natürliche Reaktion sei, vor allem wenn das Gespräch nicht so verlaufen ist wie geplant. Sie geht davon aus, das Harry bald zurück kommen wird. Auch seine Vermutung, das ich was mit dem Tod zutun haben könnte sei normal.
Ehrlich gesagt finde ich das nicht normal.
Ich habe sie gefragt wie ich mich verhalten soll wenn er vielleicht bei mir auftauchen sollte. Sie meinte das ich ihm die Chance geben solle sein Verhalten zu erklären, es wäre für meine Psyche gut.
Ich bin mir nicht sicher.

Nach dem ich von der Therapie zurück bin, rede ich gerade mit meinen Eltern und erzähle ihnen was die Therapeutin gesagt hat.

"Da gehst du nicht mehr hin, die ist unfähig" sagt mein Dad sauer

"Ich werde ihr noch eine Chance geben" antworte ich

"Wie du meinst. Hast du eigentlich was von Anne oder Gemma gehört" fragt er

"Beide haben versucht mich zu erreichen, aber ich will nicht mit ihnen reden. Ich will nicht hören wo Harry ist und was er treibt" sage ich traurig

"Denkst du er macht irgendwas was er nicht sollte? Ich denke das er dazu nicht in der Lage ist. Ruf Anne zurück, sie wird sich Sorgen machen. Ach und was ich dich schon gestern fragen wollte, wo ist dein Verlobungsring" kommt es neugierig von meiner Mutter

"Ich habe ihn abgenommen, weil ich nicht weiß ob wir noch verlobt sind, ich denke nicht, denn ich und das Baby sind Harry egal. Sonst wäre er hier" antworte ich

"Wie du meinst. Wann hast du den nächsten Termin" fragt Dad

"Morgen"

"Ich möchte mit" sagt er

"Gerne, das würde mir helfen" antworte ich glücklich

"Dann ist das beschlossen" sagt er

Wir reden über andere Dinge, vor allem darüber ob ich zurück in meine alte Wohnung ziehen werde.

"Eigentlich möchte ich erstmal hier bleiben" sage ich darauf

"Dann bleibst du so lange du willst. Wir haben genug Platz. Was ist mit deinen Sachen"

"Das was ich noch hier in London in Harry's Haus habe, würde ich heute noch holen. Die Sachen aus Holmes Chapel können erstmal da bleiben, ich möchte vorerst nicht mehr in dieses Haus" gebe ich zu

"Hast du den Schlüssel für das Haus in London" fragt mein Dad

"Ja habe ich"

"Dann lasst uns keine Zeit verlieren" sagt er und steht auf

Meine Mutter und ich folgen ihm und fahren direkt los.

Vor dem Haus wird mir komisch, besser gesagt ich werde unendlich traurig und beginne zu weinen.

"Wir können alleine rein gehen" sagt meine Mutter mitfühlend

"Geht schon" antworte ich und schließe die Tür auf

Gezielt gehen wir erstmal ins Schlafzimmer und ins Bad. Wir suchen zusammen was mir gehört und bringen es zum Auto.
Wir gehen zurück.
Im Büro suche ich meine Unterlagen zusammen, als ich auch das getan habe, sehe ich mich im Wohnzimmer um, dort ist nichts ausser ein großes Bild von Harry und mir. Als ich es sehe beginne ich erneut zu weinen.

Ich nehme meinen Ring und lege ihn auf den Tisch.

"Angel tu das nicht, noch nicht" sagt Dad

"Sicher" frage ich nach

"Wenn du dir sicher bist das du die Beziehung beenden willst, es keine Zukunft für euch gibt, dann lass ihn hier. Wenn nicht nehme ihn wieder mit und warte ab" sagt er

"Dann nehme ich den Ring erstmal wieder mit. Denn ich hoffe auf eine Zukunft" antworte ich und stecke ihn ein

Wir verlassen das Haus.

Der unerwartete Gast Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt