Don't mess with me [BTS Yoongi]

Kapitel 13

Ich sitze auf meinem Bett und lese die Nachricht jetzt zum hundertsten Mal.

Hey, ich glaube wir sollten das lassen. Ich habe gemerkt, dass es keinen Sinn hat, mit dir versuchen zu reden. Ich finde, wir sollten auch beide vergessen, was heute passiert ist. Es wäre das Beste für unsere professionelle Beziehung zwischen Artist und Assistent.

Yoongi

Mir kullert eine Träne über die Wange. Warum? Das ist es doch, was ich die ganze Zeit wollte, oder? Wieso habe ich dann so ein Ziehen in der Brust? Und wieso macht es mich so unendlich traurig? Ich glaube, ich verliere den Verstand. Es kann doch nicht sein, dass ich wirklich etwas für diesen Großkotz empfinde?

Neeeiiinn. Es ist bestimmt nur, weil er der erste Mann ist, der mich geküsst hat und mich danach nicht geohrfeigt hat. Genau, das wird es sein. Es ist Einbildung, Nuri, mehr nicht. Das vergeht wieder.

Ich rolle mich auf der Seite zusammen, ziehe die Knie an die Brust und fange jämmerlich an zu weinen. Ich habe das Gefühl, dass mir das Herz aus der Brust gerissen, die Luft mir aus den Lungen gepresst und mein ganzes Ich von innen zerrissen wird.

~

Am nächsten Morgen wache ich mit gequollenen Augen auf. Ich steige schlapp unter die Dusche und mache mich fertig. Am Frühstückstisch angekommen, starrt mich meine Mutter an. „Was ist mit dir? Hast du nicht gut geschlafen?" – „Doch, alles gut. Ich glaube, ich habe eine Allergie oder so." Ich versuche nicht weiter darauf einzugehen und ändere schnell das Thema.

„Kannst du dich noch an Moni erinnern? Sie ist nach Seoul gezogen. Wir haben uns gestern getroffen und gehen am Samstag miteinander aus." – „Die Austauschschülerin aus Deutschland?", fragt sie. „Ja, genau die." – „Oh, das freut mich aber. Ihr habt euch damals so gut verstanden."

Sie schwelgt noch etwas in Erinnerungen, ich trinke meinen Kaffee und versuche meine Gedanken über Yoongi fernzuhalten. Ich kann diesen Schmerz nicht mehr aushalten. Ich verabschiede mich von ihr und fahre zur Arbeit.

Im Parkhaus merke ich, wie ich hoffe, Yoongi zu sehen, doch das erste Mal ist niemand da. Auch das tut mir verdammt weh. Ich schleppe mich zu meinem Büro und setze mich an die Arbeit.

Ich kann mich aber überhaupt nicht konzentrieren. Bis es klopft. „Nuri? Ich muss mal mit dir reden. Ach du heilige...wie siehst du denn aus?" Ahri kommt auf mich zu, nimmt mich in den Arm und schon laufen die Tränen wieder. Ich weine so lange an ihrer Schulter, bis ich keine Tränen mehr habe und meine Augen nur noch brennen. Ich erkläre ihr, was passiert ist. Ich brauche jemanden, mit dem ich reden kann.

Ich erzähle ihr davon, wie ich ihn nach Hause gebracht habe, von dem Vorfall im Treppenhaus, wie Yoongi mich erst bedroht und dann geküsst hat, wie er mich vor Minho beschützt hat und von gestern. Wie ich ihn geküsst habe und ein paar Stunden später die Nachricht bekommen habe.

„Ach, Nuri! Wieso redest du nicht mit mir?" – „Ich weiß doch auch nicht. Ich hab' mich etwas geschämt und ich meine, ich bin echt noch nicht lange in der Firma. Ich wollte nicht, dass du ein falsches Bild von mir hast." Sie schaut mich traurig an und streichelt mir über den Rücken.

„Komm, wir gehen runter und ich gebe dir 'nen Kaffee aus." Sie packt mich am Oberarm und lässt mir keine andere Wahl. Ich lasse mich von ihr in Richtung Aufzug ziehen, halte aber meinen Blick auf meinen Schuhen. Plötzlich remple ich jemanden an. Ich knalle mir den Kopf an und lande unsanft auf dem Hintern. „Mann, Ahri! Ich dachte, du guckst etwas, wo du mich hinziehst.", maule ich sie an.

„Hast du dir wehgetan?", fragt mich eine allzu bekannte Stimme. Sofort rutscht mir das Herz in die Hose und der Schmerz trifft mich wie einen Hammerschlag. Ich springe sofort auf, streiche mir über die Klamotten und traue mich nicht, Yoongi ins Gesicht zu schauen. „Nein, alles gut. Tut mir leid. Ich wollte dich nicht anrempeln." – „Schon ok.", sagt er und nimmt mein Kinn in die Hand und drückt es hoch, sodass ich ihn anschauen muss. „Scheiße!", sagt er und wird weiß wie eine Wand. Ich spüre, wie mir etwas Warmes über das Auge läuft und kneife es zu.