Sie oder Du

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Das Zeitgefühl hat sie verlassen. Das Kribbeln des Schläge, die der Junge ihr verpasst hat, ist schon lange verschwunden. Aber dennoch kniet sie regungslos auf den Wurzeln des Baumes, den sie getroffen hat. Die kalte Spitze des Spießes noch immer im Nacken spürend.
Er hätte sie jederzeit Töten können. Sein Wissen übersteigt das ihre. Und dennoch versteht sie nicht, warum er sie leben lassen hat. Sie hat versucht ihn zu töten. Sie hatte den Auftrag ihn zu töten.
Langsam zögerlich dreht sie ihren Kopf zu ihrem Katana, das er ihr zurückgebracht hat. Er hatte doch dafür keinen Grund. Zitternd beginnt sich ihre Hand auf den Griff zu zubewegen. Nur die Fingerspitzen ziehen es langsam durch den Dreck zu ihr ran. Erst, als die Waffe ihre Gänsehaut am Bein berühret, beginnen de Finger sich um die Waffe zu schließen.
Wackelig nutzt sie ihre Waffe und stützt sich auf, um langsam ihren Rückweg antreten zu können.
Ihre Beine beginnen immer wieder nachzugeben für kurze Augenblicke, dennoch fällt sie nicht um. Mühselig schleppt sie sich den Pfad zurück, kommt auf ihren Katana jedoch nicht weit, als es ihr jemanden weg tritt. Sofort verliert das Mädchen ihr Gleichgewicht und stürzt wieder zu Boden.
„Du nennst dich Attentäterin und schaffst es nicht mal eine Unbewaffnete Person in einem Wald zu tötet!" spuckt eine Person mit gezücktem Schwert auf sie. „Immerhin ist sie dort wo sie hin gehört: im Dreck!" ertönt eine weitere Stimme hinter ihr.
Den Kopf auf dem Boden liegend, erblickt sie ihr Katana, das einige Meter von ihr entfernt liegt. Einer der Beiden Angreifer, muss ihren Blick darauf bemerkt haben, als er spottet: „Hättest jetzt wohl gerne deine Waffe, oder?!" Mit Wucht tritt die selbe Person auf ihre Hand, um ihr Schmerzen zuzufügen.
„Sie scheint kaum was zu spüren." lacht der andere und packt sie an ihren Haaren, an denen er sie hoch zieht. Gleichzeitig spürt sie wie die Klinge seines Schwerts an ihrer Kehle. Leichte tränen fallen über ihr Gesicht, als sie in die kalten Augen des Mannes blickt. Sie weiß sofort, das es ihr Ende ist. Der Junge schenkte ihr das Leben, nur damit diese Männer es ihr nehmen können.
Langsam schließt sie ihre geröteten Augen, dabei gefasst das jeden Moment im dunklen ihrer Augen der Deathscreen erscheint.
Schlagartig spürt sie wie ihr Körper erneut auf den Boden fällt. Panische Schritte entfernen sich von ihr. Dennoch fühlt sie sich tot. Keine Intuition ihre Augen wieder zu öffnen.
„Was machst du hier!" erzittert die Stimme des Mannes, der ihr noch gerade die Klinge an die Kehle gehalten hat.
Ein kaltes Lachen durchfährt sie ohne Vorwarnung. „Ich bin hier um den letzten Tumor auszumerzen, der gerade auf Rache aus ist!" Die Stimme kommt ihr bekannt vor.
Langsam öffnet sie die Augen wieder und blickt auf den Mantelsaum vor sich. Vorsichtig bewegt sie ihre Augen über den Rücken der Person vor sich, bis sie das blutrote zerzauste Haar erblickt. Zeitgleich erkennt sie eines der kalten Augen von dem Jungen, das über die Schulter zu ihr herab blickt.
„Wenn du ins Gras beißen willst, dann bleib liegen und ich kümmere mich danach um dich. Andernfalls steh auf und kämpfe!" knurrt er sie an, den Blutdurst in seiner Stimme deutlich vernehmend.
Ungläubig blickt sie ihn nur für ein paar Sekunden an, in denen ihr die Tränen in die Augen schießen. „Er ist für mich zurück gekommen." nuschelt sie und blickt nach ihrem Katana, das sie schnell wiederfindet.
Mit schwachen Gefühl rappelt sie sich wieder auf und hebt ihre Waffe vor sich, bereit zu kämpfen. „Gut. Gut!" lacht der Junge erneut. „Jetzt heißt es sie oder du. Zwei werden hier und jetzt sterben und für immer vergessen werden. Mal sehen wer es wird!" Sie versucht sich von seiner Mordlust nicht irritieren zu lassen, als sie sich auf einen der beiden Angreifer  konzentriert.
Hinter sich vernimmt sie schlagartig die Kampfgeräusche der beiden, zu denen sie sich gerne drehen würde.
Stattdessen beginnt sie jedoch den eigenen Angriff mit erhobenen Schwert.
Wie schon im vorherigen Kampf gegen den Jungen, lässt sie ihr Katana auf ihren Feind herabsausen. Wird jedoch schnell mit einem lachen des Gegners pariert.
Mit einer neuen Taktik, zieht sie die Waffe an sich heran und sticht mit der Spitze auf einmal zu, wodurch sie ihren Gegner überrascht und seien Hüfte leicht erwischt, als dieser zur Seite ausweicht.
Sofort versucht der Mann den Gegenschlag, wird jedoch von ihr selber pariert. Nicht darauf gefasst, das ihr Gegner ihre Taktik kopieren würde, erleidet sie die selbe Verletzung, als dieser mit der Schwertspitze zusticht.
Ihr Gegner stoppt dabei jedoch nicht, sondern greift weiterhin mit mehrer schnellen Schlägen an, von denen sie nur wenige parieren kann.
Schnell nur noch wenige Lebenspunkte habend, springt das Mädchen nach Luft ringend einige Schritte zurück. Ihre Waffe nutzt sie als Stütze, da sie sich mit ihren zitternden Beinen sonst nicht halten könnte. Ihr Gegner hält dies als willkommen Geste für den nächsten Angriff.
Mit einem gewaltigen Satz springt er auf sie hinzu und versucht ihr das Schwert in den Bauch zu rammen.
Das Mädchen hingegen lächelt. Sie lächelt fröhlich, das er auf ihren Plan reingefallene ist.
Mit einem schnellen tritt gegen das Schwert wirbelt es in die Höhe. Ihr Katana rast daraufhin auf seien Kopf zu.
Der Treffer friert das Entsetzten des Gesichts für einige Sekunden ein, als dann auch schon der Körper zersplittert.
Langsam beginnt sie sich wieder besser zu fühlen, als sie sich zu dem Jungen umdreht, nur um fast ihre Fassung erneut zu verlieren.
Seelenruhig sitzt der Junge auf dem Boden, ein großen Paar Krallen auf seinem Schoß und einen Wetzstein in der Hand, und beginnt sich um die Pflege seiner Waffen zu kümmern. Dabei wippt der Wurfspieß zwischen seinen Lippen vergnügt. „Hast ja ganz schön lange gebraucht mit deinem Kampf." höhnt er gegen sie. „Du hast schon realisiert, das du gerade getötet hast."
Wie auf einen Befehl hin dreht sie ihren Kopf zu der Stelle, wo gerade noch ihr Gegner stand. „Ih habe ihn getötet." flüstert sie fast. „Ich habe dir angesehen, das es dien erster Mord war. Aber trotzdem hast du dich entschieden einen Attentäterin zu sein." Mit seiner linken Hand packt er eine seiner Waffen und zeigt auf sie. „Warum?"
„I-Ich will eigentlich nur für Rechtschaffenheit sorgen. Deswegen will ich Redplayer jagen." ist sie zögerlich.
Mit einem Lächeln auf seinem Gesicht verstaut er seine Waffen im Inventar und steht auf. „Dann solltest du aufhören Attentäter zu sein und eine Gilde aufmachen, die Polizei spielt. Die Kohle dafür hätte ich schon."
Verwundert blickt sie ihn an, als er den Pfad entlang geht, um zum Bossdungeon zu gelangen. „Warte, du willst mir helfen?" „Ich verfolge ein Ziel, und da kann es nicht schaden ein paar Freunde zu haben, die einem helfen." ruft er zu ihr, als sie beginnt ihm hinterher zu rennen. „Das heißt du hilfst mir!" lächelt sie urplötzlich auf, sobald sie zu ihm aufgeschlossen hat. „Ich heiße übrigens White." „Naja, du scheinst mir aber auch viele Stimmungsschwankungen zu haben." meldet der Junge sich trocken. „Was soll das jetzt heißen!"

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