Banditen in der Nacht

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Die Hände in den Manteltaschen versteckt schlendert Lucifer im dunklen durch den Pfad des Waldes, in der Nähe eines kleinen Dorfes. Eine metallener Wurfspieß wippt dabei vergnügt zwischen seien Lippen.
Wochen sind vergangen seit Kayabas Ansprache, dennoch haben die Spieler es noch nicht geschafft die erste Ebene zu beenden. Lucifer kennt zwar die Bosse und die Positionen ihrer Räume in den Dungeons, erledigt sie jedoch selber nicht, damit sein Überleben nicht so einfach auffliegt.
Bewusst blickt Lucifer nur auf dem säuberlich niedergetrampelten Pfad zwischen den Bäumen. Keine Wurzel schaut aus dem Boden heraus und Steine stecken fest in der Erde drin.
Da er selber kein Licht bei sich trägt, erkennt er gut das Feuer in der Ferne, das schlagartig gelöscht wird. Als wäre nichts passiert bewegt Lucifer sich weiter den Weg entlang.
Immer wieder vernimmt er in den Büschen leises Geraschel und erkennt eine Gestallt ihn verfolgen. „Auffälliger geht es nicht, oder?" In ihm entsteht ein innerliches Lachen.
Einige Meter vor ihm springen drei Gestallten aus dem Geäst heraus und Beginn ihm mit gezücktes Schwertern und einer Axt den Weg zu versperren. Zeitgleich lassen die Geräusche hinter vermuten, das zwei weitere ihm den Rückzug versperren.
„Sei gegrüßt mein Kamerad." Im Mondschein erkennt Lucifer wie die mittlere Person einen schritt auf ihn zu geht. „Es ist schön, das du uns freiwillig dein ganzen Items und dein Geld geben wirst, dafür das wir dir den Schutz bis ins nächste Dorf versprechen." Der Bandit steckt sein Schwert zurück und hält Lucifer die offene Hand hin.
Als Antwort blickt Lucifer langsam vom Boden auf und richtet den Wurfspieß direkt auf die Person vor sich. „Und was wenn ich mich weigere?" „Na dann können wir für dein Wohlergehen nicht garantieren." Als hätte der Anführer einen Witz gemacht, lachen die anderen vier auf.
„Dann habe ich wohl keine andere Wahl." stöhnt Lucifer und öffnet sein Inventar.
Ohne angst dreht sich der Mann zu seinen Kollegen: „Ich sagte euch, einzelne Spieler würden uns nie angreifen!"
Als Lucifers Krallen auf seinem Rücken erscheinen, nimmt er sie direkt und legt sie mit einem Lächeln an. „Ich hätte es zwar bevorzugt euch ohne Kampf ins Gefängnis zu bringen, aber naja ... man kann halt nicht alles haben." kommt es Schultern zuckend von Lucifer, als er einen kalten Blick auf den Anführer wirft.
Geschockt zieht dieser sofort sein Schwert erneut. Die anderen schreiten ebenfalls einen Schritt zurück. „Du machst gerade einen gewaltigen Fehler! Wir zögern nicht dich zu töten!" versucht der Anführer unerschrocken zu wirken.
„So wie ihr es mit dem Einem getan habt, als vor zwei Tagen hier eine Gruppe aus jungen Kindern durch kam. Dann bin ich ja erleichtert, das ich mich nicht zurückhalten muss!" Ein kaltes Lachen entfleucht Lucifer.
Langsam beugt sich Lucifer vor und lässt die Spitzen der Krallen den Boden berühren. Seinen Blick fokussiert sich auf den Anführer, dessen Schwert schon ein leichtes Zittern aufweist.
Urplötzlich ertönt hinter Lucifer ein Aufschrei, worauf hin Lucifer einen schnellen Schritt zur Seite tätigt. Blitzschnell schießt die Spitze eines Speeres an ihm vorbei. Lucifers graue Augen fallen sofort auf den Angreifer, dessen Gesicht entsetzen zeigt, als Lucifers linke Kralle genau auf ihn zu fliegt. Mit samt des Speeres fliegt der Angreifer einige Meter durch die Luft, bevor er hustend im Dreck landet.
Mit angsterfüllten Blicken achten die anderen auf Lucifer der belustigt spricht: „Dachtest wohl ich würde nicht aufpassen." Der Speerträger hustet lediglich: „Gift!"
Schlagartig rennen die anderen Drei auf Lucifer zu. Kurz bevor sie ihn jedoch erreichten duckt Lucifer sich unter ihnen hindurch und rammt zwei gleichzeitig seien Krallen durch den Bauch, so das die Spitzen am Rücken wieder austreten.
Der dritte, der nicht aufgespießt wurde, wirbelt verzweifelt seien Axt auf Lucifers Kopfhöhe herum, erwischt dabei jedoch einen seiner Kameraden und schlägt dabei ihm den Kopf ab. Sofort zersplitterte der Tote in tausende von bunten Scherben, die nach wenigen Sekunden sich in Luft auflösen.
Die eine Kralle zieht Lucifer blitzschnell wieder aus dem anderen heraus und weicht den Axtkämpfer bei seiner erneuten Angriff aus, bevor er beide Krallen über den Rücken des selben Angreifers zieht.
Wohlwissend, das die drei verbleibenden Angreifer dem Tode geweiht sind, blickt Lucifer sich nach dem Anführer um, der sich aus dem Staub gemacht hat.
Im Augenwinkel erkennt Lucifer erneut wie ein Schwert sich langsam auf ihm zu bewegt, dies schlägt er jedoch mit einem flinken Angriff der Rückseite seiner Waffen in die Luft. „Ihr seit eh schon tot." wendet er sich ernst an die Drei.
„Also geniest eure letzten Minuten, bevor ihr an dem Gift dahinrafft. Normale Gegengifte wirken da nicht."
„Du bist ein Monster!" brüllt einer der Drei. Lucifer lacht nur kalt darauf: „Ich hasse Spieler die einfach so töten, weil es ihnen gerade passt."
Immer wieder husten die Angreifer auf, als Lucifer seine Krallen wieder in sein Inventar packt und die Hände erneut ins eine Mantel vergrabt. Mit wippendem Spieß zwischen den Lippen folgt Lucifer den dunklen Weg wieder, als wäre nichts geschehen, die Augen nach ihren Anführer offen haltend.

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