Machtdemonstration

31 4 0
                                    

Ohne wirklich die anderen Spieler auf dem Platzt, des Treffens von Heathcliff, zu beachten merkt er die ganzen Blicke auf sich und Fenrir. Dreht Lucifer sich jedoch zu einem der anderen Spieler, so vermeiden sie jeden Blickkontakt mit ihm.
Sich eine schattige Häuserecke ausgesucht, setzt Lucifer sich auf den staubigen Boden und winkelt eines seiner Knie an. Mit seiner linken Hand streicht er das Fell Fenrirs glatt, während er auf die Ankunft Whites und aller anderen Spieler wartet.
Immer wieder betreten einzelne Spieler den Platzt, manchmal aber auch ein gesamter Verbund einer Gilde.
Irgendwann betrachtet Lucifer wie die verschlafene White den Platz betritt.  Ihre noch holprigen Bewegungen verdeutlichen ihm ihre Müdigkeit nochmal, während sie sich umblickt, bevor sie sich auf eine Bank setzt.
Kopfschüttelnd schnaubt Lucifer leise: „Und sie will Red-Player jagen,  wenn sie nicht mal mich hier findet."
Seinen Blick auf White gerichtet, überrascht es Lucifer, als Fenrir mit seiner Schnauze ihn gegen das Bein stupst und schlagartig beginnt zu knurren.
Sofort dreht Lucifer seien Blick in die Richtung von Fenrirs Schnauze und begutachtet den groß gewachsenen Mann, der auf ihn und den Wolf zumarschiert kommt. Den Kopf hoch erhoben blickt der Kerl unter seinen schwarzen, nach vorne gekämmten Haaren auf Lucifer herab. Seine blitzend weiße Rüstung, von Brustplatte bis hin zu den Stiefeln, beginnt schon fast zu blenden unter den Sonnenstrahlen. Das stählerne Breitschwert , das er auf dem Rücken trägt, hat er nur mit Lederriemen befestigt. Lediglich das schelmische Grinsen auf seinen schmalen Lippen und den blauen Augen lassen Lucifer vermuten was er vor hat.
Zeitgleich schießt Lucifers Puls ins unermessliche, der Wurfspieß rasend schnell zwischen seinen Lippen wackelnd. „Duke." murmelt er leise, aber verachtend, noch bevor der Mann bei ihnen ist. Sowie Duke vor Lucifer stehen bleibt, wendet Lucifer sich an Fenrir und richtet ein „Beruhig dich." an ihn, meint damit jedoch sich selber.
„Was macht den unser Problemkind hier?" fragt Duke mit einem stichelnden Unterton nach und tritt absichtlich leicht gegen Fenrir. Sofort schnappt Fenrir nach den Fuß von Duke, welcher ihn sofort zurückzieht und lacht. „Das Vieh hat ja genau so Aggressionsprobleme wie sein mordender Herr!"
Schlagartig bewegt sich nichts mehr an Lucifer. Nicht der Spieß, nicht die Hand auf Fenrir, nicht einmal der Brustkorb beim Atmen.
Wage nimmt Lucifer war, wie die Gespräche um sie herum aufhören und die Blicke sich auf das Geschehen wenden.
Langsam entsteht ein Lächeln auf Lucifers Lippen. Ohne Emotionen blickt Lucifer kalt in Dukes Augen. „Du willst wohl Aufmerksamkeit haben. Umsonst würdest du nicht zu mir angekrochen kommen."
„Wer von uns beiden Mordet um Aufmerksamkeit zu erhalten!?" entgegnet Duke mit Wut. Nicht Zögernd, aber dennoch ruhig steht Lucifer auf, um mit seinem Gegenüber auf Augenhöhe zu sein, auch wenn Lucifer deutlich klein ist.
„Ich habe bis jetzt mein eigenes Leben riskiert um Leute zu jagen, damit andere in Frieden leben können. Dafür gehe ich bis zum äußersten Mittel." „Das ist doch keine Rechtfertigung zum Morden!" lacht Duke zurück, in einer Lautstärke, das der gesamte Platzt es mitbekommt.
Lucifers Grinsens beginnt schief zu werden: „Dann kämpf doch mit mir um es heraus zu finden, ob es eine Rechtfertigung ist." Nebenbei hat Lucifer schon sein Menü geöffnet und Duke eine Duellanfrage gestellt.
Lucifers Grinsen verbreiteter sich, als er Dukes zögern bemerkt. Zusätzlich lacht er noch: „Ich weiß viel über dich, Duke. Das ist meine Aufgabe als Gildenleiter der ‚Hunter'. Ich habe meine Wege schnell gefunden, um an Informationen zu kommen."
Ruckartig nimmt Duke die Anfrage an. „Du wirst es noch bereuen mich herausgefordert zu haben!"  ruft Duke aus und nimmt zu Lucifer Abstand, als der Timer zwischen ihnen erscheint.
Ohne hinzusehen holt Lucifer seine Krallen aus seinem Inventar. Stattdessen achtet er kurz auf Whites ängstliches Gesicht. Die Blicke der Zuschauenden richtet sich schnell auf Lucifers ungewöhnliche Waffenwahl.
Schnell treffen sich die Augen von Lucifer und Duke. Dabei erkennt Lucifer die Angst seines Gegners. „Jetzt zeig mir mal deine Macht, Duke!" lacht Lucifer leise für sich und lässt seien Arme herabhängen, so das die Spitzen der Klingen den Boden berühren.
Der Timer zeigt die verbleibenden zehn Sekunden an und schlagartig spürt Lucifer wie seien Mordlust aufkocht. Duke erhebt sein Breitschwert in Erwartungshaltung.
Nur noch fünf Sekunden und um Lucifer herum verstummt jedes noch so kleine Geräusch. Nich einmal seine eigene Atmung nimmt er mehr war.
Drei Sekunden und der eisenhaltige Geschmack von Blut verbreitet sich auf Lucifers Zunge.
Zwei Sekunden. Alles, was soeben noch um Lucifer herum geschieht verschwindet hinter einem unsichtbaren Vorhang.
Die Letzte Sekunde und der Blutdurst überflügelt jedes andere Gelüst Lucifers. Die Zeit bleibt für ihn stehen, während er seine Mund leicht öffnet. Sein Wurfspieß fällt zwischen den Lippen heraus.
Leise klimpernd prallt das Metallene Stück auf den Boden und das Startsignal ertönt.
Augenblicklich springt Lucifer über den Platzt auf Duke zu. Nicht mal eine Sekunde vergeht und er steht schon vor seinen Gegner, der mehrere Meter von ihm entfernt war.
Die linke Kralle rast auf Duke zu, der nur knapp mit seinem Breitschwert blocken kann. Seien Chance sehende versucht Duke zu Kontern und Lucifer seien streich gegen den Oberkörper zu verpassen, Lucifer jedoch lässt sich zu Boden fallen, um auszuweichen. Sowie der Stahl über ihn hinweg gleitet, springt Lucifer wieder auf , ein kaltes Lachen ihm entfleuchend. Schnell schaltend lässt Duke eine Hand am Schwertgriff los und versucht Lucifer zu packen, Lucifer hingegen dreht sich weg und verpasst Duke mehrere kleine Angriffe gegen die Hüfte, bei denen er zeitgleich hinter Duke gelangt.
Duke schwingt sein Schwert hinter sich, um Lucifer zu erwischen, dieser springt jedoch in die Höhe, greift mit seinem Händen unter den Krallen Duke an den Schultern und hält sich in einem Kopfstand über seinem Opfer. Dabei graben sich die Klingen in Dukes Brustplatte. Nach einem Verweilen von Millisekunden, lässt Lucifer sich vor Duke fallen und sticht mit seinen rechten Krallen nach Duke.
Lucifer sieht im Blutrausch seien Chance es zu beenden. Den Kampf zu gewinnen. Vieles zu schaffen.
Der dunkle Stahl seiner Krallen rauscht auf Duke zu. Nicht mal mehr ein Lücke zwischen den Spitzen und der virtuellen Haut ist vorhanden, als Lucifer erneut beginnt zu Lachen.
Zeitgleich wird Lucifers Körper seitlich für einen kurzen Moment gegen etwas breites, flaches gepresst.  Er spürt wie sein Körper den Bodenkontakt verliert. Wind zischt einige Sekunden an seinem Kopf vorbei, bevor er etwas weiteres Flaches auf der Gegenseite spürt. Mit Wucht knallt Lucifer dagegen.
In ihm breitet sich das Gefühl von Blut in der Lunge aus, was ihn zum Husten bringt, als er auf allen vieren den Boden Anstarrt. Nach Luft ringend dreht Lucifer langsam seinen Kopf zur Mitte des Platzes, wo er soeben noch gegenüber von Duke stand, der zu Boden gefallen ist. Vor Duke steht, das Schild erhobenem, Heathcliff in seiner rubinfarbenen Montur. „Das Reicht!" brüllt dieser, über den Platzt.
Lucifers Blick wechselt zwischen Duke und seinem Retter, bevor er wieder zu Boden blickt, wobei er seine Krallen wieder abwirft. Noch immer Wut in sich brennende, spuckt Lucifer auf die Pflastersteine und wischt sich mit dem Handrücken über den Mund.
Neben sich vernimmt er wie Fenrirs Ketten sich nähern. Dennoch rappelt er sich selber wieder auf und blickt kurz gegen die Hauswand, gegen die er geschleudert wurde. Nach und Nach vernimmt er das Gemurmel auf dem Platzt.
Vorsichtig nähert Lucifer Heathcliff, um an ihm vorbei zu gehen. Leise richtet er jedoch noch an den Anführer von Duke: „Wärst du nicht eingeschritten, wäre er jetzt Tot."
Ohne weiteres schleift Lucifer sich zur nächsten Straße, die vom Platz weg geht. Den Wolf neben sich hörend, vernimmt er die schnellen und leichten Schritte Whites, die ihm folgen wollen. Ohne sie anzublicken, richtet er an sie: „Bleib beim Raid dabei und mach was aus unserer Gilde. Forme sie so wie du sie willst. Unsere Wege werden sich fürs erste hier trennen." „Du gehörst aber dazu wie jeder andere auch!"  Schlagartig bleibt Lucifer stehen und dreht sich nur halbherzig zu ihr. „Als würden sie einen Mörder wie mich in ihren Reihen tolerieren. Sie werden mich vielleicht als ihren Mörder akzeptieren, aber niemals bei sich haben wollen. Lebewohl." lacht Lucifer vorsichtig, bevor er mit Fenrir in der nächsten Seitenstraße verschwindet.

Sword Art Online//New LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt