Kapitel 68

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... und ein großes „positiv" auf der kleinen Bildschirmfläche prangte.
„Oh mein Gott!" schluchzte ich. Ich fing sofort an zu weinen, während Marlee mir den Test aus den Fingern riss.
„Ahh!" kreischte sie. „America! Oh mein Gott America!" sie konnte es ebenfalls nicht fassen.
Ich war mit meinen Gefühlen völlig durcheinander. Ich weinte und lachte gleichzeitig. Was sollte ich nun machen?
Maxon anrufen? Ne, dass fand ich doof ich wollte es ihm schon persönlich sagen. Abwarten bis Maxon wieder kommt.
„Was mache ich den jetzt?" fragte ich Marlee.
„Dich freuen. Es ist toll ein Kind zu bekommen.  Jedes Mal wenn Kile mich anlächelt schlägt mein Herz so hoch und ich habe das Gefühl dass ich alles richtig gemacht habe in meinem Leben."
„Und was sage ich Maxon?"
„Na was den? Das du schwanger bist und einen Thronfolger in dir trägst."
Ich keuchte auf, daran hatte ich ja gar nicht gedacht. Einen Thronfolger, ein königliches Kind.
Ich stellte mir vor wie ein jüngere Version von Maxon durch den Palast marschierte oder wie wir beide eine kleine Tochter die meine roten Haare und Maxons Augen hatte an der Hand durch den Garten führten.
Die Vorstellung war schön. So schön, dass ich wieder anfing zu weinen.
Ich legte mich in Marlees Arme, wie sollte ich die Zeit den nur vorüber bringen, bis Maxon wieder kam?
Den Rest des Tages verbrach ich alleine, Maxon hatte Mittags kurz anzurufen, er hatte gesagt er habe die nächsten beiden Tage sehr wenig Zeit zu telefonieren. Mir kam das gerade gelegen. Ich könnte nicht die ganze Zeit normal mit ihm reden ohne auszuplaudern, dass ich schwanger war. Ich hatte mir einen Laptop geholt und versuchte nun die Fotos, von der Speicherkarte, die Maxon mir vor seiner Abreise gegeben hatte, anzuschauen.
Ich hatte noch nie gefühlt einen Laptop bedient, sie wurden seit Jahren nicht mehr benutzt. Eine komische Vorstellung, dass jeder mal so ein Teil hatte und damit kommuniziert hatte. Ich finde es deutlich besser das alles persönlich zu erledigen.
Aber um eine Speicherkarte anzuschauen, war ein Computer am praktischsten, hatte mir Maxon mal erzählt.
Ich öffne die Datei der Speicherkarte, machte es mir gemütlich und fing an die Bilder zuschauen.
Mehrere Bilder von unsere Hochzeit, zeigten sich auf dem Bildschirm, aus dem Garten und aus dem Palast. Jedes Bild einzigartig.
Da war zum Beispiel ein Bild von mir und Maxon, wie wir durch den Garten liefen. Maxon hatte ein Arm um meine Taille gelegt, ich strahlte ihn an und gestikulierte irgendwas. Maxon schaute mir direkt in die Augen und hatte ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Ein Nächstes zeigte mich vor der Foto Leinwand in Maxons Zimmer, ich hatte ein funkelndes Diadem auf. Maxon hatte den Fokus auf meine Augen gelegt, die geheimnisvoll funkelten. Ein weiteres nur von Maxon. Er saß in unserem Sitzungssaal. Hatte neben sich auf dem Tisch einen Stapel Unterlagen liegen. Er schaute auf seine Hand, genauer gesagt an seinen Ringfinger mit dem er ein wenig herumspielte. Dort funkelte unser Ehering. Der goldene gerankte Ring mit unseren Geburtssteinen war einzigartig. Ich fand ihn schon immer hinreißen und auf diesem Foto strahlte er noch mehr. Ich schaute auf meinen Ring. Zog ihn ab und schaute mit die Gravur im inneren an.
Maxon und America Schreave war eingraviert ich lächelte und schaute auf den Laptop wo das nächste Bild angezeigt wurde. Wir saßen  auf unseren Plätzen im Studio und lachten. Ja, wir lachten richtig. Maxon schlug sich mit einer Hand auf den Oberschenkel, was mich an unsere erste Begegnung im Garten erinnerte, und ich wischte mir eine Lachträne weg. Das Foto war schön.
Ich legte meine Hand auf meinen Bauch.
War es nicht toll, schwanger zu sein. Ich meine Maxon und ich hätten so wie so Kinder irgendwann bekommen sollen, also warum nicht jetzt. Das Volk war ruhig, es gab keine wirklichen Probleme und Maxon und ich liebten uns, da würde ein Kind unsere Liebe zueinander noch mehr festigen. Es war das was ich immer wollte. Eine Mama sein. Das Kind würde definitiv anders aufwachsen als ich, aber  das ist gut so. Es würde kein Hunger leiden müssen, es würde von den Eltern geliebt werden und bekäme alles was es möchte, nur dass es irgendwann zu einem Herrscher ausgebildet würde. Aber ich würde dafür sorgen, dass es eine ganz normale Kindheit haben wird und einfach nur Kinde sein kann und nicht Prinz, Kronprinz.
Langsam freundete ich mich mit dem Gedanken an eine Mutter zu werden. Es war anfangs ein kleiner Schock doch ich würde dieses Kind lieben und immer beschützen.

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