Kapitel 31

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In den nächsten Tagen verfielen wir wieder in unserem normalen Alltag.
Maxon hatte wieder viel mit dem Kastensystem zu tuen und ich half ihm dabei.
Ich traf mich oft mit May und Gerad und wir spielten Gesellschaftsspiele oder May zeichnete neue Kleider für mich. Ihr machte das Leben im Palast unfassbar Spaß, auch mit Mom und Marlee unternahm ich viel. Am liebsten war ich mit Mom im Musikzimmer, welches Maxon extra für mich eingerichtet hatte. Wir spielten viel Geige und sangen zusammen.
Marlee hatte ich wieder angefangen Klavierunterricht zu geben, sie wurde von Tag zu Tag besser.
Und auch jetzt saß ich wieder an dem großen, schwarzen Flügel und schaute auf die Tasten. Ich überlegte welches Stück ich spielen sollte.
Ich entschied mich für die Mondscheinsonate von Beethoven. Das Stück hatte mir meine Mutter schon recht früh beigebracht und ich liebte es.
Ich ließ die Finger über die Tasten schweben, schloss die Augen und lauschte einfach nur dem beglückenden Klang von dem Klavier.
Dabei bemerkte ich gar nicht, dass Maxon den Raum betreten hatte. Er hatte sich auf eines der Sofas gesetzt und mir einfach nur zugehört.
Als ich mit dem Stück geendet hatte stand er auf.
„Wow!" raunte er.
Ich erschrak ein wenig und drehte mich hektisch um, weil ich nicht mitbekommen hatte, dass er den Raum betreten hatte.
Als ich ihn sah lächelte ich.
„Hast du mich erschrocken." lachte ich.
„Tut mir leid, aber ich habe das Klavier auf dem Gang gehört und konnte nicht widerstehen." entschuldigte er sich.
„Komm mal her." ich winkte mit der Hand und rückte ein bisschen auf dem Klavierhocker zur Seite.
Maxon setzte sich und legt eine Hand auf mein Bein.
„Also," fing ich an, „ich hatte eine Idee."
„Ja, ich wollte auch noch mit dir sprechen." fiel er ein.
„Ok, sag du erst." erwiderte ich.
„Ok," er räusperte sich, „du hast ja in ein paar Tagen Geburtstag."
„Ja."
„Und da hatte ich die Idee, du könntest ja ein paar Freunde einladen, also in den Palast. Es müssen keine aus dem Casting sein, du kannst ja auch welche aus Carolina einladen, aber wir müssen vermutlich sowieso eine Feier feiern, da kannst du ja auch einfach noch selber welche einladen."
„Das ist eine tolle Idee." rief ich und überlegte gleich schon, mit welchen Mädchen ich mich gut verstanden hatte.
„Aber im Carolina hatte ich ehrlich gesagt keine richtigen Freunde. Meine Freunde waren immer meine Geschwister. Und mittlerweile auch nicht mehr unbedingt." ich wurde nachdenklich.
„Deine Familie hätten wir sowieso eingeladen. Deine Schwester Kenna und ihre Familie. Bei Kota war ich mir nicht so sicher." erklärte Maxon.
„Mh, der kann getrost zuhause bleiben. Der hat sich nicht verbessert, so wie der an Dads Beerdigung drauf war. Wenn würde der eh nur gerne kommen, wegen der Presse.
Der hat sich doch noch fast mehr über unsere Hochzeit gefreut als meine andere Familie zusammen. Der große Bruder der Königin." lästerte ich.
„Du bist so süß, wenn du dich aufregst." lächelte Maxon.
„Das ist nicht witzig Maxon." protestierte ich.
Aber darauf hörte er nicht, sondern küsste mich einfach.
Als wir unseren Kuss beendet hatten drückte Maxon auf eine Taste des Klaviers.
„Ist das ein C?" fragte er.
Ich lachte: „nein!"
„Das?"
Ich grinste noch bereiter.
„Häh? das?"
„Ja, aber das ist ein C2."
„Okay. Ich hab keine Ahnung davon." lachte er.
„Soll ich dir so wie Marlee Klavierunterricht geben?" lachte ich, „das wird bestimmt lustig."
„Oh, je. Das wärs noch. Ich und Musik sind eine absolute Niete."
Ich fing an zu erklären: „Na ja, eigentlich ist das ganz einfach..."

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