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Taeyong

Fünf Tage später war Ten fertig und ich dank Jaehyuns Ideen, was ich tun sollte - von "mach ihm ein schönes Candle-Light-Dinner!" bis "sperr ihn einfach aus. Oder dich." war alles dabei - mit den Nerven am Ende. Hinzu kam, dass ich bemerkt hatte, dass mein ehemaliger bester Freund so in die Musik vertieft war, dass er kaum etwas aß.

Er trat nervös von einem Bein aufs andere und sah mir erwartungsvoll entgegen. "Und?"

Es war erstaunlich, dass Ten noch so viel Wert auf meine Meinung legte. Irgendwie freute mich das. Kurz schloss ich die Augen und konzentrierte mich auf die Musik.

Es war wirklich gut, nein, es war perfekt und ich konnte die Emotion und die Arbeit fühlen, die Ten da hinein gesteckt hatte.

"Wie findest du es?"

"Es ist ziemlich gut. Ich habe direkt Ideen für die Lyrics."

"Darum darfst du dich gerne kümmern, das hattest du schon immer drauf."

"Okay, ich denke, ich fange morgen an. Wollen wir zur Feier des Liedes zusammen zu Abend essen? Ich koche uns was Schönes!"

Es war nur ein Versuch, Ten zum essen zu bringen und die eisige Kälte zwischen uns zu brechen, umso erstaunter war ich, als er zusagte.

Ich stand in der Küche und überlegte, was Ten gerne aß. Er liebte Sushi, jedenfalls früher. Und Schokoladenpudding.

Ich würde einfach das, von dem ich wusste, dass der Andere es mochte, zusammenwürfeln. Es würde schon eine Mahlzeit ergeben. Irgendwie.

Kauend und schweigend saßen wir uns gegenüber, zwischen uns der Tisch, auf dem gefühlt jeder Mist lag. Viele Schüsseln und Teller, unsere Handys, ein paar Zeitschriften und der Wohnungsschlüssel.

Ten schluckte, dann räusperte er sich. "Das ist wirklich lecker, Taeyong. Danke."

"Gerne doch. Willst du etwas Nachschlag?"

Ten verneinte und stellte unsere Teller zusammen. "Ich mache den Abwasch“, kündigte er an, "sonst fühle ich mich doppelt unnötig."

"Bist du doch gar nicht", widersprach ich und hielt ihn damit vom Aufstehen ab. Zu gerne hätte ich ihn berührt, aber ich hielt mich zurück. Es war erstens nicht in Ordnung, das ungefragt zu tun, bei unserer Vergangenheit. Und zweitens wusste ich nicht, wie der Andere reagieren würde.

"Du hättest das auch ohne mich machen können."

"Sprichst du jetzt vom Essen oder von dem Projekt?"

Ich kannte ihn immer noch.

Er fuhr sich durch die Haare. "Das Projekt", murmelte er dann leise und sah irgendwie geknickt aus. Energisch schüttelte ich den Kopf. "Wir beide wurden nicht ohne Grund ausgewählt. Du bist wirklich perfekt dafür und wenn wir zusammenarbeiten sollen, müssen wir uns zusammenreißen und die Vergangenheit ruhen lassen!" Ich hatte gesprochen, ohne nachzudenken, aber es war die Wahrheit.

Ten nickte langsam. "Wenn das für dich okay ist?" Es klang mehr nach Frage und ich nickte nur. Dass mich viele Situationen und Dinge an früher erinnerten und runterzogen, musste er nicht wissen. Ich klopfte ihm auf den Rücken. "Denk nicht so viel an uns. An früher. Ich setz mich morgen an den Text. Danke fürs Abwaschen. Gute Nacht."

"Gute Nacht, Taeyong. Schlaf gut."

Ich war schon an der Tür, da drehte ich mich noch einmal um.

"Ach übrigens, hat der Speichername 'Baby don't stop' etwas zu bedeuten?"

baby don't stop [taeten]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt