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Ten

Taeyong meinen Tanz vorführen, mit Taeyong gemeinsam aufnehmen, mit Taeyong an den Lyrics weiterschreiben. Ich lag noch in meinem Bett und dennoch nahm der junge Mann jetzt schon meinen Kopf und meinen gesamten Tag ein.

Ich zog mir die Decke über den Kopf. Gerade war der Wunsch, Taeyong einfach um eine weitere Chance und ein Date zu bitten, übermächtig, andererseits schrie es in mir, dass er mich schon damals so verletzt hatte und ich es nie wieder auch nur annähernd so weit kommen lassen sollte.

Ich beschloss, Taeyong heute etwas zu essen zu machen. Ich wusste noch ganz genau, was er mochte.

Das anstehende Textschreiben mit ihm machte ich mir überhaupt nichts. Außer vielleicht diese Szene aus 50 Shades, von der ich irgendwie hoffte, wir würden sie heute nicht mehr brauchen. Jedesmal bei dieser verdammten Stelle musste ich an früher denken und daran, wie gut sich einfach alles mit dem Koreaner angefühlt hatte.

Das Aufnehmen bereitete mir ebenfalls keine allzu großen Sorgen. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, ob das, was ich sang, einigermaßen in Taeyong Wunschdenken passte, aber im Endeffekt war es sein Problem, etwas daraus zu machen.

Was mir wirklich Bauchschmerzen bereitete, war meine beschissene Idee mit der Choreographie. Während unserer stillen Phase, in der wir uns größtenteils aus dem Weg gegangen waren, hatte ich jegliche Emotionen, Gedanken und Erinnerungen an die vergangene Zeit mit Taeyong verarbeitet und damit die Choreographie perfektioniert.

Ich hatte unsere bereits einstudierte Choreo gelassen und nur die Tänze der Parts, für die wir noch nichts hatten, mit dem gewünschten Dominanzkampf erstellt.

Kurzum: meine Ideen waren nichts, was man seinem Exfreund zeigte, der einen vor wenigen Tagen um einen zweiten Versuch gebeten hatte. Und ich wusste jetzt schon nicht, wie ich das hinkriegen sollte. Es war eine Sache, an Taeyong zu denken und mit puren Gedanken, die ich mit niemandem teilen musste, an einem Tanz zu arbeiten, aber eine völlig andere, vor eben diesem zu stehen und ihm quasi alle meine in einen Tanz gepressten Gefühle darzulegen.

Ich musste nur hoffen, dass nicht allzu offensichtlich war, durch welche Inspiration der Tanzpart entstanden war.

Mit mieser Stimmung schlug ich die Decke zurück und startete in den Tag. In der Küche traf ich schon auf Taeyong, der vor einer Pfanne stand, in der etwas sehr gut riechendes brutzelte. Er machte Spiegelei und wider Willen musste ich an die etlichen Morgen denken, nachdem ich als Kumpel bei ihm übernachten durfte, als wir fortgeschrittene Trainees waren. Aber ein Morgen schlich sich ganz besonders in meine Gedanken.

Er stand am Herd, so fokussiert auf das Kochen, dass er mich erst bemerkte, als ich meine Arme um ihn legte. "Guten Morgen, Baby", nuschelte ich in seinen Nacken und stellte zufrieden fest, dass sich auf der Haut des Anderen eine Gänsehaut gebildet hatte.

"Guten Morgen, Ten", erwiderte er und ich ließ meine Selbstbeherrschung gleich bleiben, um ihm einige Küsse in seinen Nacken zu geben. "Wir sollten froh sein, dass wir die Wohnung heute morgen für uns haben", bemerkte Taeyong leise, meine Küsse sichtlich genießend.

"Bin ich doch. Sonst würde ich das nicht machen."

Meine Hände fuhren über seinen Körper, blieben schließlich an seiner Hüfte liegen. Ich fing an, seinen Hals zu küssen und fuhr mit meinen Händen über seine Brust. Ich wollte, dass er seine Gedanken für einen Moment schweifen ließ und unser normalen Leben sein ließ. Ich hörte, wie Taeyongs Atem tiefer ging, also beschloss ich, seinen Hals mit ein paar Knutschflecken zu markieren. Sobald ich seine Haut biss, holte Taeyong tief Luft und ich wusste, dass ich ihn damit unglaublich anmachte. Er machte den Herd aus, um die Küche nicht abzufackeln, und stellte die Pfanne mit zitternden Händen beiseite. Ich rollte sein Hemd hoch und untersuchte die Haut auf seiner Brust. Ich spürte, wie sein ganzer Körper bei der Geste zitterte. Nachdem Taeyong ein leises Stöhnen von sich gegeben hatte, drehte ich ihn zu meiner Seite und zog sein Hemd aus. Ich machte eine Reihe dunkler Flecken an seinen Schlüsselbeinen, während ich mit meiner linken Hand seine Haut streichelte. Als ich damit fertig war, zog ich sein Gesicht an mich, streichelte sein Kinn mit meinem Daumen und nach einem kurzen Blickwechsel legte ich meine Lippen auf seine. Der Kuss war so leidenschaftlich wie immer und doch so einzigartig. Ich hatte das Gefühl, nichts auf dieser Welt würde so gut schmecken wie Lee Taeyong. Währenddessen griff ich nach seinem Kragen, zog ihn näher, und nestelte an seiner Hose herum. Taeyong biss sich auf die Unterlippe. Ich küsste seinen Kiefer und beobachtete seine Reaktion.

Taeyongs Augen waren geschlossen und immer, wenn er sie kurz öffnete, konnte ich es vor Erregung aufblitzen sehen. Ich kannte alle seine empfindlichen Stellen und wusste, was ich tun musste, um ihn an einen Punkt zu bringen, an dem er nicht anders konnte, als entzückende Geräusche zu machen. Doch sie blieben aus. Er öffnete seine Augen, drehte sich um und griff nach der Pfanne. Er atmete laut aus, das Einzige, was mir von Taeyong blieb, war seine Hand, die ich noch halten durfte.

Yippie?

"Alles okay, Baby?" Ich guckte ihn besorgt an, hatte ich etwas falsch gemacht? Er starrte auf die Pfanne, wagte es nicht, auch nur in meine Richtung zu blicken. "Alles bestens. Wir sollten jetzt nur aufhören."

Doch ehe ich mir darüber Gedanken machen konnte, aus welchem Grund Taeyong damals wirklich gestoppt hatte, oder ob ihm diese Worte genauso wehgetan hatten wie mir, drehte sich der Andere um und grüßte mich.

Die Erinnerungen verdrängend stellte ich mich neben ihn und unterdrückte das Verlangen, mich hinter ihn zu stellen und ihn zu berühren. Ich räusperte mich.

"Wollen wir vor dem Mittagessen aufnehmen und abends wieder wie gestern an den Lyrics arbeiten?"

Thanks to KwonHaruShadow <3

baby don't stop [taeten]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt