Wintermagic

~01~

Die Hunterprüfung liegt nun schon einige Jahre hinter mir. Wie die Zeit nur vergeht. Tsts. Ich habe seitdem sehr viel erlebt. Ich war zum Beispiel in Greed Island dabei und auf der Suche nach Chrollo, um gegen ihn zu kämpfen. Ich bin sogar der Phantom Truppe beigetreten. Es war alles ganz unterhaltsam, aber dennoch fehlt mir etwas in meinem Leben. Die meiste Zeit bin ich alleine. Ich habe keine Freunde außer Illumi, keine Familie und auch sonst niemanden, der mich zu 100% liebt. Jeder sieht in mir nur den perversen Clown, der es liebt zu kämpfen. Doch im Grunde bin ich nur einsam und versuche verzweifelt die Leere in mir zu füllen.

Ich stehe bei mir zuhause und schaue aus dem Fenster. Mittlerweile ist es Winter und es wird jeden Tag kälter. Es riecht nach Schnee. Ich rümpfe die Nase, denn der Winter ist nicht meins. Es ist viel zu kalt und alle verfallen in diese tolle Stimmung. Es ist absolut nichts für mich. Mit den Händen in den Hosentaschen drehe ich mich um und gehe Richtung Bad. Ich wasche mich schnell und ziehe mir dann warme Kleidung an. Einen langen beigen Mantel, ein schwarzes Hemd und eine schwarze Hose. Als letztes kommen meine Schuhe. Mit dem Hausschlüssel in der Hand verlasse ich meine Wohnung. Mit schnellen Schritten laufe ich durch die Gänge und das Treppenhaus hinunter. Als ich auf der Straße stehe, atme ich einmal tief ein und sauge die kühle Luft in mich auf. Ich vergrabe meine Hände in den Taschen des Mantels und schüttle mich kurz bevor ich losgehe. Es ist schon viel zu kalt und bald fängt auch der Dezember an. Ich rieche den Schnee schon ganz deutlich. Mit gesenktem Kopf laufe ich durch die Stadt und versuche so unauffällig wie möglich bis zu meiner Arbeit zu kommen. Ich versuche ein normales Leben neben meinem Hunter da sein zu führen und dennoch werde ich von allen immer wieder komisch angeschaut. Ich spüre sowohl die neugierigen, sowie auch die verächtlichen Blicke. Ich weiß nicht mal wieso viele mich so sehen, aber es liegt wohl in meiner ganzen Ausstrahlung. Die Einen finden mich von Anfang an interessant, die Anderen wiederum finden mich ab der ersten Sekunde abstoßend. Alle die mich kennengelernt haben, gaben sich nie die Mühe mich näher kennenzulernen. Sie beurteilen mich anhand von Gerüchten und meinem Äußeren. Es ist nahezu ein Wunder, dass ich überhaupt eine Arbeit gefunden habe. Während ich durch die Straßen laufe, kreisen die Gedanken nur so in meinem Kopf herum. Ich muss fünfzehn Minuten gehen bis ich an einem kleinen Café ankomme. Ich atme noch einmal tief durch bevor ich den Laden betrete. „Hey Hisoka! Ich dachte schon du kommst heute gar nicht mehr zur Arbeit! Wo bleibst du nur so lange?" Ein großer junger Mann mit blonden Haaren kommt auf mich zu. Er ist genauso groß wie ich, allerdings ist er immer fröhlich und strahlt sehr viel Wärme und Freude aus. Der Mann heißt Hinata und ist der Besitzer dieses Cafés. Seine grünen runden Augen starren direkt in meine goldgelben. „Ich bin doch da, lass mich meinen Mantel ausziehen, dann kann ich auch sofort anfangen." Ich dränge mich an ihm vorbei und hänge meine Jacke auf. Meine Hemdärmel schlage ich ein wenig nach oben, binde die oberen meiner Haare zu einem lockeren Dutt und lasse den Rest offen. So stelle ich mich hinter die Theke und warte auf Kundschaft, aber das Café ist so früh am Morgen noch relativ leer. Ich habe diesen Job zwar erst seit ein paar Wochen, aber ich kenne mich schon fast perfekt mit allem aus. Hinata hat mich gut und schnell eingearbeitet. Er ist ein netter Mann und hat mir ohne Vorurteile zu haben diese Arbeit gegeben. Ich bin ihm sehr dankbar, denn ich hatte davor nur Absagen bekommen.

Hinata ist in einen der hinteren Räume verschwunden und bereitet eine größere Bestellung vor, deshalb stehe ich gerade alleine an der Theke. Ich bin in meine Gedanken vertieft, sodass ich nicht mitbekomme, wie sich die Tür öffnet und ein Kunde herein kommt. „Hallo, ich hätte gerne eine heiße Schokolade und ein Stück Erdbeerkuchen." „Kommt sofort, setzten sie sich bitte schon an einen der Tische." Gerade als ich das sage, blicke ich in warme braune Augen. Vor mir steht ein Junge mit schwarz grünen Haaren. Der Junge strahlt mich freundlich an und mein Mund klappt auf. „Gon? Was machst du hier?" Ich schaue ihn verwirrt an, dennoch freue ich mich ihn wiederzusehen. Es ist schon länger her, dass ich ihm begegnet bin. „Ich hatte einfach Lust auf ein Stück Kuchen, also bin ich hier rein gegangen." Er verschränkt seine Hände hinter dem Rücken und wippt von dem einen auf den anderen Fuß. „Okay. Ich mache dir schnell deine Bestellung und du setzt dich einfach schon mal hin." Gon lächelt mich freudig an, dreht sich um und geht zu einem Tisch im hinteren Teil des Cafés. Einen kurzen Augenblick schaue ich ihm hinterher. Er trägt ein weißes Shirt, eine schwarze Hose und eine grüne Jacke. Es steht ihm erstaunlich gut. Bevor er sich setzt und wieder in meine Richtung schaut, drehe ich mich um und widme mich der Bestellung.

Mit der heißen Schokolade und dem Erdbeerkuchen in der Hand gehe ich zu dem Tisch. „Hier. Wenn du noch was brauchst, sag mir einfach Bescheid." Ich stelle ihm den Teller hin und drehe mich um. Gerade als ich wieder zurückgehen will, sagt Gon etwas zu mir: „Setzt dich doch zu mir, dann muss ich nicht alleine essen und es ist doch sowieso nichts los hier?" Mit aufgeklapptem Mund starre ich ihn entgeistert an. „Was?" Ich spreche meine Gedanken einfach aus, denn ich bin mehr als nur verwirrt. „Du sollst dich zu mir setzen", wiederholt Gon sich lachend. „Schau mich nicht an, als hätte ich etwas auf dem Kopf." Er klopft mit seiner Hand auf den Stuhl neben sich. Ich schaue ihn einen Moment an, doch wende dann meinen Blick von ihm ab. „Nein, ich muss arbeiten. Mein Chef feuert mich sonst. Ein anderes Mal vielleicht." Als ich mich umdrehe und mit schnellen Schritten von ihm weggehe, meine ich einen enttäuschten Gesichtsausdruck auf Gons Gesicht zu sehen. Doch als ich ihn nochmals anschaue, blickt er nur verträumt aus dem Laden.

Hay! Ich hoffe es hat euch bis hier her schonmal gefallen. Wenn jemand Rechtschreibfehler oder sonstiges findet gerne einfach mir Bescheid geben. Ich würde mich über Rückmeldung freuen und ich weiß auch, dass es nicht das Lieblingsship ist, aber ich versuche es so gut wie möglich rüber zu bringen. Es werden auch mehr Charaktere aus HunterxHunter vorkommen, allerdings erst im Laufe der nächsten Kapitel.

Viel Spaß dann noch beim Lesen.

Junta_Azumaya